Brand Fremantle Highway

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mücke
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Re: Brand Fremantle Highway

Beitrag von mücke »

Zum einen, sind Car Carrier völlig ungeeignet zum Transport von Containern. Zum anderen, kann man auf einem Schiff nicht einfach willkürlich spontan große Wassermassen irgendwo hin pumpen. Gerade bei einem voll ausgelasteten Schiff kann es bei der Stabilität schon auf ein paar Tonnen ankommen.
Gruß vom Lande
Niklas

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Osho
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Re: Brand Fremantle Highway

Beitrag von Osho »

Stephan Giesen hat geschrieben: Mo 31. Jul 2023, 18:56
Osho hat geschrieben: Mo 31. Jul 2023, 12:00 Ich finde das es sich das Bergungsteam gerade sehr einfach macht, [...]
Darauf hat das Bergungsteam offensichtlich kein Monopol, wie hier in diesem Thread deutlich zu sehen ist!

Was wäre denn Deiner geschätzten Meinung nach nun zu tun? Sie so qualmend in einen Hafen bringen? Das kann man wohl nur als sinnvoll erachten, wenn man selber weit genug weg wohnt.
nett das du fragst ;) auf den ersten beiden Bildern war zu sehen das kein Rauch mehr aufsteigt, Bild Nr. 3 ist älter, das sieht man auch an der See, sie ist nicht die selbe...
War da nicht mal die Aussage das wenn die Rauchentwicklung aufhört das man das Schiff in einen Hafen schleppt ?

Fängt man jetzt nach 4 Tagen an zu überlegen welcher Hafen der geeignetste ist? Sorry aber mir ist das zufiel passives Rumeiern. In einem Hafenbecken, egal welches hätte man viel mehr möglichkeiten dem Brand zu begegnen, aber nein sie warten erstmal ab...
Sorry, aber als ex Seemann habe ich kein Verständnis für die Untätigkeit der Verantwortlichen, wenn etwas brennt muss man dahin wo man es löschen kann, da draußen gibt es keine Hilfe für das Schiff !!
Volker Landwehr
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Re: Brand Fremantle Highway

Beitrag von Volker Landwehr »

Für das Schiff gibt es eh keine Hilfe mehr, das wird vermutlich ein strukturelle Totalschaden. Die Hitze hat die Stahleigenschaften verändert.

Man wird das Schiff in den Hafen schleppen, sobald der Brand das zulässt und sich ein Hafen gefunden hat, der den Schrott und das Gift aufnimmt. Es wird sich kein Hafen darum reissen, dieses Wrack aufzunehmen. Von daher kann es durchaus noch einige Tage dauern.

Die jenigen, die als einzige den Brand hätten in den Griff bekommen können, war die Besatzung. Aber dafür hat sich der Brand anscheinend viel zu schnell ausgebreitet.

Für die Berger war es danach viel zu heiß an Bord zu gehen. Eine direkte Brandbekämpfung war damit nicht möglich. Es blieb nur, eine zeitlang die äußere Hülle zu kühlen, um genügend strukturelle Festigkeit des Schiffes zu erhalten. Da auch das obere Deck gekühlt wird, gelangt auch Wasser ins Schiff, dessen Menge irgendwann die Stabilität gefährden kann.

Nachdem man das Kühlen beendet hatten, konnten sie nur warten, dass das Feuer ausbrennt. Ob es schon soweit ist, wird die Begehung durch die Berger zeigen.

Die FREMANTLE HIGHWAY brennend in einen Hafen zu schleppen, wäre Gefährdung der Gesundheit der Anwohner und damit unverantwortlich gewesen. Es ist in dem Zusammenhang eben nur ein Schiff. Abgesehen, dass kein Hafen sie angenommen hätte.
Gruß, Volker
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Stephan Giesen
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Re: Brand Fremantle Highway

Beitrag von Stephan Giesen »

Osho hat geschrieben: Mo 31. Jul 2023, 23:35
Stephan Giesen hat geschrieben: Mo 31. Jul 2023, 18:56
Osho hat geschrieben: Mo 31. Jul 2023, 12:00 Ich finde das es sich das Bergungsteam gerade sehr einfach macht, [...]
Darauf hat das Bergungsteam offensichtlich kein Monopol, wie hier in diesem Thread deutlich zu sehen ist!

Was wäre denn Deiner geschätzten Meinung nach nun zu tun? Sie so qualmend in einen Hafen bringen? Das kann man wohl nur als sinnvoll erachten, wenn man selber weit genug weg wohnt.
nett das du fragst ;) auf den ersten beiden Bildern war zu sehen das kein Rauch mehr aufsteigt, Bild Nr. 3 ist älter, das sieht man auch an der See, sie ist nicht die selbe...
War da nicht mal die Aussage das wenn die Rauchentwicklung aufhört das man das Schiff in einen Hafen schleppt ?

Fängt man jetzt nach 4 Tagen an zu überlegen welcher Hafen der geeignetste ist? Sorry aber mir ist das zufiel passives Rumeiern. In einem Hafenbecken, egal welches hätte man viel mehr möglichkeiten dem Brand zu begegnen, aber nein sie warten erstmal ab...
Sorry, aber als ex Seemann habe ich kein Verständnis für die Untätigkeit der Verantwortlichen, wenn etwas brennt muss man dahin wo man es löschen kann, da draußen gibt es keine Hilfe für das Schiff !!
Nur weil man keine direkte Rauchentwicklung mehr sieht, heißt das ja noch lange nicht, dass keine giftigen Gase mehr ausströmen. Wenn etwas so heftig gebrannt hat, ist das nicht zwei Tage später von selber erloschen, das sollte Dir als ex Seemann auch bekannt sein.
Und nur weil die Medien erst jetzt darüber berichten, heißt das ja nicht, dass man sich nicht schon vorher Gedanken zu einem möglichen Hafen gemacht hat.
Ich kann zwar genau so wenig mit der Obrigkeitshörigkeit, die hier teilweise an den Tag gelegt wurde, anfangen, aber den Bergern vor Ort jegliche Kompetenz abzusprechen, halte ich für mindestens genau so daneben. Aber die versiertesten Experten und Lotsen stehen bekanntlich immer an Land. ;)
Mit maritimen Gruß

Stephan
Osho
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Re: Brand Fremantle Highway

Beitrag von Osho »

dieses abwarten der Verantwortlichen macht mich einfach wahnsinnig..
Tim S.
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Re: Brand Fremantle Highway

Beitrag von Tim S. »

Osho hat geschrieben: Di 1. Aug 2023, 00:24 dieses abwarten der Verantwortlichen macht mich einfach wahnsinnig..
Gut, dass du kein Berger bist. Hättest du einen konkreten Handlungsvorschlag?
Bild
Die KN heute: Zunächst sollen Bergungsspezialisten an Bord den Zustand des Schiffes eingehend überprüfen. Erst wenn es tatsächlich stabil genug ist, dann kann es zu einem Hafen transportiert werden. Doch dafür muss das Feuer erloschen sein. Bisher war das direkte Löschen gar nicht möglich.
Ähnlich der NDR:
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... er732.html

Das Schiff liegt nun auf Pos. 53° 36.01'N 006° 01.03' E am Haken der 'Fairplay 30' und 'Multratug 20'. Weitere Schiffe vor Ort sind das Ölbekämpfungsschiff 'Arca', die 'Guardian' (oben im Bild) und der Sclhepper 'Barney' (IMO: 9740938), der am 31.7. au Brunsbüttel auslief.
(Foto: Rijkswaterstaat)

Strengere Regeln für E-Auto-Transport durch IMO geplant:
https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... e-100.html

Und noch ein wenig östrreichische 'Poesie - Flammen-Frachter am Ankerplatz angekommen:
https://www.oe24.at/welt/flammen-fracht ... /564599538

Eemshaven oder Wilhelmshaven mögliche Häfen:
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... er750.html
Zuletzt geändert von Tim S. am Di 1. Aug 2023, 10:26, insgesamt 4-mal geändert.
Tim S.
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Re: Brand Fremantle Highway

Beitrag von Tim S. »

Allerdings möchte ich fürs Gesamtbild nicht ausklammern, dass Klaas Reinigert, ehemaliger Direktor von Smit Tak Internationaal (jetzt Boskalis), auch Zweifel hegt am Verbleiben des Havaristen auf tiefem Wasser:
https://www.bnnvara.nl/zembla/artikelen ... ten-worden
toni montana
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Re: Brand Fremantle Highway

Beitrag von toni montana »

Tim S. hat geschrieben: Di 1. Aug 2023, 08:29 Strengere Regeln für E-Auto-Transport durch IMO geplant:
https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... e-100.html
Hm - allerdings konkret kein Wort, was verändert oder verbessert werden soll. Dürfte bei der Menge an Autos und Schiffen auch nicht ganz einfach sein, "mal eben" neue, für alle verbindliche Transportregeln aufzustellen.
Schöne Grüße aus dem Münsterland!

Toni
Volker Landwehr
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Re: Brand Fremantle Highway

Beitrag von Volker Landwehr »

Tim S. hat geschrieben: Di 1. Aug 2023, 09:42 Allerdings möchte ich fürs Gesamtbild nicht ausklammern, dass Klaas Reinigert, ehemaliger Direktor von Smit Tak Internationaal (jetzt Boskalis), auch Zweifel hegt am Verbleiben des Havaristen auf tiefem Wasser:
https://www.bnnvara.nl/zembla/artikelen ... ten-worden
Das Problem ist ja nur, dass niemand ein auf auf Grund setzen im Wattenmeer genehmigen wird, auch ein SOSREP nicht.

Das Bergen findet inzwischen nun einmal im Rahmen gesetzlicher Regelungen statt, und es sind auch schon gestrandete Schiffe auseinander gebrochen. Bei Bergungen gibt es keine 100 prozentige Sicherheit.

Als in Deutschland nach der Strandung der PALLAS das Notfallkonzept für Nord- und Ostsee entwickelt wurde, wurde von Reedereien auch die Ausweisung sicherer Häfen und Ankerplätze gefordert, die die Notfallschlepper mit einem Havaristen anlaufen könnten. Die gibt es meines Wissens bis heute nicht.
Gruß, Volker
Tim S.
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Re: Brand Fremantle Highway

Beitrag von Tim S. »

Ja, tatsächlich hört es sich ein wenig wie das Lamentieren eines alten weißen Mannes an, dass man nicht mehr wie in der guten alten Zeit Wildwest spielen darf. Mir kommt das Vorgehen der Berger bisher ja doch sehr umsichtig und angemessen vor.
Hier ein Bericht über den aktuellen Berger Pieter Berdowski:
https://www.berliner-zeitung.de/panoram ... -li.374508

Die Lage des Schiffs ist unterdessen stabil:
https://www.omropfryslan.nl/nl/nieuws/1 ... nog-intact
Bild
Foto: Rijkswaterstaat
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