Fähren interessieren mich nicht besonders, also kenne ich nicht alle Details. Was die bei FSG gebauten HONFLEUR und W.B.YEATS betrifft, so hat es sicherlich nicht am mangelnder Kompetenz im Schiffbau selbst gelegen. HONFLEUR ist in die Wirren der Insolvenz geraten und bei W.B.YEATS ist die Verzögerung durch einen Motorschaden bei der Erprobung. Schit happens und es wurde Sabotage vermutet. Was aus der Strafanzeige geworden ist, weiß ich nicht.shipspotter96 hat geschrieben: ↑Sa 9. Dez 2023, 15:59 Wobei sich die europäischen Werften hier zuletzt auch ziemlich blamiert haben, wenn sie solche Schiffe gebaut haben. Ich als objektiver Betrachter würde jedenfalls sagen, dass Stena und insbesondere Brittany Ferries mit China bessere Erfahrungen gemacht haben als mit ihren Bestellungen in Deutschland. Oder sind von dort ähnliche Probleme bekannt?
Aber natürlich spielen auch die Kosten eine Rolle, keine Frage. Aber Schiffe wie die 'Honfleur' werfen auch kein besonders gutes Bild auf den Schiffbaustandort Deutschland, würde ich sagen. Wenn ich bei Brittany Ferries darüber zu entscheiden hätte, ob die neuen Schiffe aus China oder aus Flensburg kommen sollen, würde ich mich für ersteres entscheiden, und die Kosten spielen für meine Entscheidung dabei noch nicht einmal eine Rolle.
Können die deutschen Werften Fähren bauen? Auf Grundlage der Erfahrungen der letzten Jahre würde ich sagen: Nein. Ob es z.B. die Meyer Werft könnte, lässt sich schlecht beurteile, dafür liegt deren letztes Fähr-Projekt schon zu lange zurück.
EDIT:
Ich hatte erst einmal nur die FSG-Fähren, sowie die Stena-Fähren auf dem Schirn, aber die Scandlines-Fähren gibt es ja auch noch. Für die W.B. Yeats hat die FSG zwar noch eine Auszeichnung bekommen, aber das kann die monatelange Verzögerung auch nicht wirklich überblenden.
Verzögerungen kann es überall geben, selbst auf der von Dir hochgelobten Meyer Werft gab es sie schon oder in China.
Gruß, Volker