Bremerhaven historisch

Benno
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Re: Bremerhaven historisch

Beitrag von Benno »

Moin zusammen,

es war einmal vor langer Zeit um 1910.

Der Dampfer „Delphin“ legt von der Lloydhalle in Bremerhaven ab, im großen „Man of war“-Bogen, nach der Art der Kriegsschiffsleute.
In der Mitte des Fahrwassers nimmt er mit seinen Schaufelrädern Kurs auf Wangerooge . . . wupp – wupp – wupp – wupp . . . wupp – wupp – wupp – wupp . .

Auf der Brücke steht breitbeinig Kapitän Anton Gerhard Bruns, ein „Schiffer auf kleiner Fahrt“, für den das Fahrwasser der Außenweser keine Geheimnisse mehr bringt. Ein Mann von 63 Jahren, auch in den Tiefen und Untiefen des Ehelebens wohlerfahren.

Bei Fort Brinkamahof II kommt Frau Klara Budelmann auf die Brücke; eine alte Stammkundin des Nordseebades, die weiß, daß jetzt der „Erste“ die Wache übernommen hat und sich mit dem „Alten“ ein Mund voll schnaken lässt.

„Guten Tag, lieber Herr Kaptän. Ich fahr mal wieder mit.“

„Dat’s fein, Froo . . . Froo . . .?“

„Budelmann, Herr Kaptän! Frau Budelmann, geborene Ikels!“

„Richtig . . ., Frau Budelmann . . . Wie geht’s?“

„Och, wie soll’s gehn? . . . Es geht.“

„Na, denn geht’s dscha. – Was auf’n Herzen?“

„Ja, Herr Kaptän, ich wollt mal frag’n, wollt ich, wann wir ankomm’n.“

„Klock twee, Froo Budelmann! Wi hebbt den Strom gegenan.“

„Zo, um zwei Uhr . . . Viel’n Dank. – Wieviel läuft einklich der ‚Delphin‘ noch?“

„Neegen’nhalf.“

„Zo, neuneinhalb Knoten . . . sie ham dscha ‘n neuen ‚Chief‘ gekriecht?! Wie heißt der denn?“

„Puvogel . . ., Hinnerk Puvogel.“

„Is das ‘n Bremerhavener?“

„Nee, de erste Maschinist is ut Einswarden.“

„Zo, aus Einswarden; hab ich mir gedacht. – Kommt Sturm? . . . Was sagt der Barometer?“

„Kiek nich no’n Glas, kiek de Möwen unnern Steert, un dat seegt: fein Weer.“

„Gott sei Dank . . . Wann passieren wir ‚Rot’n Sand‘?“

„Öberhaupt nich, blifft an Stürbord ligg’n.“

„Och dscha, stimmt dscha auch . . . Wie groß is einklich ‚Delphin‘ noch?“

„Tweehunnertfiefundartig Tons.“

„Dscha richtig 235 . . . Noch eins, Herr Kaptän, was macht denn Kaptän Meyerdierks vom ‚Seeadler‘?“

„Meyerdierks . . . De . . . ? De is dod.“

„Och nein . . .? Tot? Wie traurig . . ., so in den besten Dschahren! Was hat ihm denn gefehlt?“

„Wat dem fehlt hett, Froo Budelmann? Den? Den hebbt se dod froogt.“


so übernommen von (Quelle: Schiff und See, Autor Arnold Rehm) (Dank an Castlestone)


Delphin
http://www.inselrundgang.de/historisch/ ... 0&bis=1995

Seeadler
http://www.schiffe-maxim.de/seeadler.htm

Gruß Benno
Wasserbauer
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Re: Bremerhaven historisch

Beitrag von Wasserbauer »

Michael H. hat geschrieben: Mo 2. Apr 2018, 20:29 Bild
Was mir an diesem Bild besonders gut gefällt ist, dass auf dem Tonnenhof die Laterne eines Feuerschiffs steht und man auch zwei Pilzanker sehen kann. :)
Manfred - Christian
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Re: Bremerhaven historisch

Beitrag von Manfred - Christian »

Michael H. hat geschrieben: Mo 2. Apr 2018, 20:29 An der Geeste gibt es aber noch mehr zu sehen.....
Erst mal verschaffen wir uns einen Überblick, wieder vom Radarturm im April 1973. Alles ein bisschen im Gegenlicht leider. Immerhin sehen wir das alte Lotsenhaus und den Versetzer SEELOTSE, zusammen mit einem Teil der URAG-Flotte.

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Jetzt runter vom Turm, schon steht die Sonne günstiger. Es ist eindeutig der gleiche Tag: die 3 PKW und der Tanklaster haben sich nicht bewegt. Das Schlepper-Pärchen liegt jetzt schön im Licht. DORUM ist klar, ich tippe mal bei dem anderen auf LESUM (aber auch IMSUM ist nicht ganz auszuschließen...)
DORUM: gebaut 1955 bei Mützelfeld in Cuxhaven, L 25,1 m; B 6,2 m; T 2,65 m, 1000 PS Deutz-Diesel; 11,5 kn; 12,5 t Pfahlzug. 1985 verkauft an Kpt. Henriksen in Svendborg als SVEASUND, 1988 nach Grönland verkauft als POLARDYK
LESUM: gebaut 1956, auch bei Mützelfeld, gleiche technische Daten wie DORUM, 1978 als NUMO nach Nigeria verkauft.

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Sieht aus wie am gleichen Tag bei gleichem Licht, ist aber Oktober 1972. Die RÖNNEBECK vor der URAG-Zentrale. Die beiden anderen könnten wieder DORUM-Klasse sein. Hinten nochmal die Fähre NORDENHAM.
RÖNNEBECK: erst 10 Monate zuvor (12/1971) von HH Bodewes in Millingen/NL an die URAG abgeliefert, später mit Feuerlöscheinrichtung für Charter in Tobruk (Libyen) und Einsätze in WHV nachgerüstet, 1980 mit einem Anhang kollidiert, Getriebe zerstört, bei URAG repariert. 1984-85 in AGOCO-Charter in Tobruk, 1997 auch verkauft an Henriksen(Svendborg Bugser) als NORSUND, 2011 verkauft nach Kaliningrad.
L 28,7 m; B 8,78 m; T 4,81 m; 2750 PS Deutz-Diesel, 13,5 kn; 30,3 t Pfahlzug.

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Auch im Oktober 1972: der SEELOTSE zusammen mit der DORUM und einem anderen Schlepper

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Sprung zurück in den Juli 1967. Eine geöffnete Kennedybrücke, das war vor meiner Zeit in BHV.... Der Oldtimer AUMUND war sicherlich mit einem Job in Verbindung mit den damals noch existierenden Werften an der Geeste beschäftigt.
AUMUND: Bestellt noch von der Kriegsmarine, Bau in den (besetzten) Niederlanden begonnen (immerhin schon als Motorschlepper), 1944 unfertig nach Hamburg geschleppt, als STRANDE fertiggebaut, 1945 an die USA abgeliefert, Einsatz für OMGUS (Office of Military Government for Germany). ab 07/1946 URAG-CHarter, 05/1954 an URAG verkauft und in AUMUND umbenannt, 1959 remotorisiert auf 500 PS (vorher 250), 03/1980 an Schramm in Brunsbüttel verkauft als WILLI, 2000 verkauft an Andreas Bätjer in Hamburg, 2009 wieder verkauft, soll als Privatjacht erhalten sein.
L 22m; B 5.74 m; T 2,20 m, 11 kn.

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Von März 1960 bis August 1985, also auch im März 1971 lag H.H. MEIER an seinem Liegeplatz am Tonnenhof. Einer der wenigen SRK, die nur auf einer einzigen Station tätig waren (ich wüsste von den "alten" sonst nur noch GEORG BREUSING, HERMANN RITTER, JOHN T. ESSBERRGER und OTTO SCHÜLKE) Seit März 1987 liegt sie als Pseudo-THEODOR HEUSS im Deutschen Museum München.
Gebaut bei Schweers in Bardenfleth, L 23,2 m; B 5,3 m; T 1,42 m; 2 x 200 PS + 1 x 1350 PS; 20 kn;
SEUTE DEERN und SEEFALKE sind schon im DSM eingetroffen zum Zeitpunkt der Aufnahme. Dort am DSM geht es dann in der nächsten Folge weiter.

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Das war es aber für heute.
Gruß Michael aus OL
Hallo Michael,

sehr schöne Fotos, besonders interessant für mich die Schlepper der URAG, die ich alle noch kennen aus meiner Zeit bei der URAG.

MFG, Manfred Christian
Fritz
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Re: Bremerhaven historisch

Beitrag von Fritz »

Hochwasser im Bereich der Weserfähre. Wird 1973 oder 1974 gewesen sein denke ich. Habe am Berliner Platz gewohnt vom Herbst 1972 bis Sommer 1975.
Gruß

Fritz


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christian E
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Re: Bremerhaven historisch

Beitrag von christian E »

Klasse Fotos, danke für´s zeigen hier!

Christian
Fritz
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Re: Bremerhaven historisch

Beitrag von Fritz »

Die World Discoverer vor ihrem ersten Einsatz in Bremerhaven.
Heute ein gestrandetes Schiff, ein Wrack vor den Solomon Inseln.

Gruß

Fritz

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Fritz
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Re: Bremerhaven historisch

Beitrag von Fritz »

Das Gesicht schaut auch nicht mehr aufs Wasser.
Aufgenommen 1973

Gruß

Fritz


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Manfred - Christian
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Re: Bremerhaven historisch

Beitrag von Manfred - Christian »

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1983, Bremerhaven vom Fernsehturm aus aufgenommen.

Im Vordergrund die damalige Schlepperliegestelle der URAG

Die einkommende ehemalige Weserfähre „Berlin“

Im Hintergrund die Fischereihafen-Schleusen und die dahinterliegenden Häfen.

Ehemalige Fähre Berlin https://www.faktaomfartyg.se/berlin_1965.htm

Verbleib der Berlin? https://www.marinetraffic.com/en/ais/de ... sel:BERLIN

MFG, Manfred Christian
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Markus K
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Re: Bremerhaven historisch

Beitrag von Markus K »

Manfred - Christian hat geschrieben: Fr 23. Aug 2024, 16:01


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Im Hintergrund ist eines der drei Royal Viking Line-Schiffe (STAR, SKY oder SEA) während der Verlängerung zu sehen.
Da das Bild 1983 entstanden sein soll müsste es sich demnach um die ROYAL VIKING SEA, die spätere ALBATROS, handeln. :)
Alle Bilder sind meine eigenen oder mit Erlaubnis des Bildinhabers. Benutzung nur auf Nachfrage!

Kommende Fahrten:
Dezember 2024: STENA SCANDINAVICA, DANICA, JUTLANDICA
September 2025: AMERA
Fritz
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Re: Bremerhaven historisch

Beitrag von Fritz »

Diese beiden Schlickschuten (waren doch welche, oder?) sind 1973/74 aufgenommen worden. Sie haben etwa dort gelegen wo nun die Autos umgeschlagen werden, vielleicht auch im Bereich der damaligen Erzpier.

Gruß

Fritz


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