Hamburger Abendblatt zu HADAG-Unfall ( aus Unglücks-Thread)
- JanMartin
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Re: Unglücks-Thread
Großer Artikel zum HADAG-Unfall heute in Abendblatt Online; Gewerkschaft fordert 2.Besatzungsmitglied, woraufhin der Betrieb wegen der ohnehin bestehenden Personalknappheit nicht mehr aufrecht erhalten werden könne. Unglücks-Schiffsführer:*IN ist wieder im Dienst (wieso darf die das?), polizeiliche Ermittlungen laufen immer noch (wieso dauert das so lange?). Ansonsten leider nur 'ne ganze Menge uninformatives Gelaber ...
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Re: Unglücks-Thread
Das zweite Besatzungsmitglied hat Ver.di schon am 21.01.2025 ohne Kenntnis der Ursachen gefordert. https://hamburg.verdi.de/presse/pressem ... cae05deaffJanMartin hat geschrieben: ↑Fr 14. Feb 2025, 14:38 Großer Artikel zum HADAG-Unfall heute in Abendblatt Online; Gewerkschaft fordert 2.Besatzungsmitglied, woraufhin der Betrieb wegen der ohnehin bestehenden Personalknappheit nicht mehr aufrecht erhalten werden könne. Unglücks-Schiffsführer:*IN ist wieder im Dienst (wieso darf die das?), polizeiliche Ermittlungen laufen immer noch (wieso dauert das so lange?). Ansonsten leider nur 'ne ganze Menge uninformatives Gelaber ...
Warum sollte die Schiffsführerin nicht wieder fahren dürfen? Einem Busfahrer wird nach einem Unfall auch nicht gleich ein Fahrverbot erteilt.
Der Unfall ist erst vier Wochen her, was erwartest Du? Ermittlungen der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) dauern ein Jahr und länger und da geht es anders als bei dr Polizei nur um Ursachen, nicht zusätzlich um Schuldfragen. Bei solchen Untersuchungen geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit, da zählt unsere Ungeduld nicht.
Gruß, Volker
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Hamburger Abendblatt zu HADAG-Unfall ( aus Unglücks-Thread)
Moin!
Viele Grüße, Philip
Die BSU untersucht Stand 30.1.2025 https://www.bsu-bund.de/DE/Aktuelles/la ... _node.html den Unfall nicht. Dies wird sich wohl auch nicht ändern, da die BSU bei Unfällen mit Binnenschiffen nicht zuständig ist. Für diese gibt es in Deutschland keine Untersuchungsstelle.Volker Landwehr hat geschrieben: ↑Fr 14. Feb 2025, 18:11 Der Unfall ist erst vier Wochen her, was erwartest Du? Ermittlungen der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) dauern ein Jahr und länger und da geht es anders als bei dr Polizei nur um Ursachen, nicht zusätzlich um Schuldfragen. Bei solchen Untersuchungen geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit, da zählt unsere Ungeduld nicht.
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Re: Unglücks-Thread
Ich erwarte, daß Ermittlungszwischenergebnisse der Öffentlichkeit mitgeteilt werden, damit ich besser einschätzen kann, ob sich ähnliches in Bälde wiederholt, mit mir an Bord. Daß beteiligte Schiffsführer ihrer Arbeit weiter nachgehen, wirft umso mehr Fragen auf; Suspendierungen bis zur Klärung einer eventuellen Schuldfrage bei Persönenschäden sind in vielen Branchen üblich. In dem Artikel stand auch - hatte ich nicht erwähnt -, daß die Polizei die Angelegenheit noch nicht an die Staatsanwaltschaft gegeben habe. Schnelle Ergebnisse sollten im Interesse der Menschheit sein, damit sich gleiches nach Möglichkeit nicht so schnell wiederholt.Volker Landwehr hat geschrieben: ↑Fr 14. Feb 2025, 18:11Der Unfall ist erst vier Wochen her, was erwartest Du? ...Ungeduld ...
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Re: Unglücks-Thread
Dann habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Ich habe nicht sagen wollen, dass die BSU den Unfall untersucht, nur dass die Polizei evt länger als die BSU braucht, da sie zusätzlich die Schuldfrage klären muss.Philip Pape hat geschrieben: ↑Fr 14. Feb 2025, 19:34 Moin!
Die BSU untersucht Stand 30.1.2025 https://www.bsu-bund.de/DE/Aktuelles/la ... _node.html den Unfall nicht. Dies wird sich wohl auch nicht ändern, da die BSU bei Unfällen mit Binnenschiffen nicht zuständig ist. Für diese gibt es in Deutschland keine Untersuchungsstelle.Volker Landwehr hat geschrieben: ↑Fr 14. Feb 2025, 18:11 Der Unfall ist erst vier Wochen her, was erwartest Du? Ermittlungen der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) dauern ein Jahr und länger und da geht es anders als bei dr Polizei nur um Ursachen, nicht zusätzlich um Schuldfragen. Bei solchen Untersuchungen geht Gründlichkeit vor Schnelligkeit, da zählt unsere Ungeduld nicht.
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Re: Unglücks-Thread
Unfälle können immer wieder passieren, es gibt keine 100%ige Sicherheit und die Veröffenlichung von Zwischenergebnissen wird nichts daran ändern.JanMartin hat geschrieben: ↑Fr 14. Feb 2025, 21:50Ich erwarte, daß Ermittlungszwischenergebnisse der Öffentlichkeit mitgeteilt werden, damit ich besser einschätzen kann, ob sich ähnliches in Bälde wiederholt, mit mir an Bord. Daß beteiligte Schiffsführer ihrer Arbeit weiter nachgehen, wirft umso mehr Fragen auf; Suspendierungen bis zur Klärung einer eventuellen Schuldfrage bei Persönenschäden sind in vielen Branchen üblich. In dem Artikel stand auch - hatte ich nicht erwähnt -, daß die Polizei die Angelegenheit noch nicht an die Staatsanwaltschaft gegeben habe. Schnelle Ergebnisse sollten im Interesse der Menschheit sein, damit sich gleiches nach Möglichkeit nicht so schnell wiederholt.Volker Landwehr hat geschrieben: ↑Fr 14. Feb 2025, 18:11Der Unfall ist erst vier Wochen her, was erwartest Du? ...Ungeduld ...
Wer soll denn suspendieren? Der Arbeitgeber? Aber hat der überhaupt ein Interesse daran? Und selbst wenn er wollte, wäre nach Arbeitrecht eine einseitige Suspendierung nur möglich und auch rechtswirksam, wenn die Interessen des Arbeitgebers durch eine Weiterbeschäftigung gefährdet werden.
Und die Polizei kann ein Fahrverbot nur nach nachgewiesenen Verstößen und gegebenenfalls einem Gerichtsverfahren durchsetzen.
Gruß, Volker
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Re: Unglücks-Thread
Ich kann als Bürger nicht einverstanden sein mit dieser Art des behördlichen Umgangs mit dem Unfall; aber ich kann es auch nicht ändern; es ist einfach aussichtslos, in diesem Land irgendetwas zum Guten verändern zu wollen. Lese ich ja auch aus den Zeilen von Volker, die ausschließlich auflisten, was alles NICHT geht ...
Da lob' ich mir, wie das international bei Luftfahrtunfällen gehandhabt wird; da werden immer mal in unregelmäßigen Abständen neue Erkenntnisse der Unfallermittlungen an die Öffentlichkeit gegeben; manchmal sogar Anweisungen für Betreiber des betreffenden Flugzeugmodells, in einer Sache aktiv zu werden, lange bevor der Unfallbericht abschließend vorliegt. Menschenleben können nicht jahrelang auf Unfallberichte warten.
Mir fällt dazu auch ein, was damals in den Wochen nach der Costa Concordia Katastrophe medial los war; jede Woche neue Erkenntnisse, und das wochenlang. Hier bei dem HADAG-Unfall muß ich annehmen, es wird einfach gemauert, weil absolut nicht der leiseste Pieps an die Öffentlichkeit dringt; und das erweckt bei mir den Eindruck, es werden der Öffentlichkeit Informationen vorenthalten ...
Da lob' ich mir, wie das international bei Luftfahrtunfällen gehandhabt wird; da werden immer mal in unregelmäßigen Abständen neue Erkenntnisse der Unfallermittlungen an die Öffentlichkeit gegeben; manchmal sogar Anweisungen für Betreiber des betreffenden Flugzeugmodells, in einer Sache aktiv zu werden, lange bevor der Unfallbericht abschließend vorliegt. Menschenleben können nicht jahrelang auf Unfallberichte warten.
Mir fällt dazu auch ein, was damals in den Wochen nach der Costa Concordia Katastrophe medial los war; jede Woche neue Erkenntnisse, und das wochenlang. Hier bei dem HADAG-Unfall muß ich annehmen, es wird einfach gemauert, weil absolut nicht der leiseste Pieps an die Öffentlichkeit dringt; und das erweckt bei mir den Eindruck, es werden der Öffentlichkeit Informationen vorenthalten ...
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Re: Unglücks-Thread
Wenn du dich mal mit dem Thema beschääftigst dann könnte dir auffallen das alle Untersuchungsberichte ca Jahresfrist haben. Ob das nun die BFU BSU BEU oder alle anderen Europäischen SIcherheitsuntersuchungsstellen sind. Nebenbei die NTSB in USA ist da auch nicht schneller. DIese Jahresfrist stammt aus EU Vorgaben und ist somit für alle gleich. Meist reicht die Zeit dafür nicht aus dann erscheinen Zwischenberichte zu den Unfällen. Diese Untersuchungen sind unabhängig vom Strafrecht! Davon völlig losgelöst sind Untersuchungen von Polizei und Staatsanwaltschaft. Da gibts dann nur Presseveröffentlichungen und irgendwann ein Gerichtsurteil das ist bei Bankraub aber auch nicht anders hier gilt bis zum Urteil die Unschuldsvermutung. Jetz kommt noch ne Besonderheit im deutschen Recht es gibt keine Untersuchungsstelle für Binnenschiffsunfälle. Da die Fähren und wahrscheinlich auch der Schubverband Binnenschiffe sind findet sich auf der BSU Seite zu den laufenden Untersuchungen kein Hinweis auf die Fährengeschichte, kann auch nicht weil es nicht deren Aufgabe ist. Bleibt also nur der Straftrechtliche Weg und den habe ich dir beschieben.JanMartin hat geschrieben: ↑Sa 15. Feb 2025, 02:17 Da lob' ich mir, wie das international bei Luftfahrtunfällen gehandhabt wird; da werden immer mal in unregelmäßigen Abständen neue Erkenntnisse der Unfallermittlungen an die Öffentlichkeit gegeben; manchmal sogar Anweisungen für Betreiber des betreffenden Flugzeugmodells, in einer Sache aktiv zu werden, lange bevor der Unfallbericht abschließend vorliegt. Menschenleben können nicht jahrelang auf Unfallberichte warten.
Die Costa Concordia war ein Gutes Beispiel für wie mans nicht macht. Die Untersuchung in Italien war so gut das die BSU aus dem Ding ausgestiegen ist weil aus Itailen nur Schrott kam. Es ist in der Regel so das die jeweiligen Untersuchungsstellen zusammenarbeiten also Flaggenstaat und betroffene andere Statten und einen gemeinsamen Bericht veröffentlichen. Zuletzt der vom 24.01.2025.
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Re: Unglücks-Thread
Ich habe nur versucht, die rechtliche Situation bezüglich einer Suspendierung darzustellen.JanMartin hat geschrieben: ↑Sa 15. Feb 2025, 02:17 Ich kann als Bürger nicht einverstanden sein mit dieser Art des behördlichen Umgangs mit dem Unfall; aber ich kann es auch nicht ändern; es ist einfach aussichtslos, in diesem Land irgendetwas zum Guten verändern zu wollen. Lese ich ja auch aus den Zeilen von Volker, die ausschließlich auflisten, was alles NICHT geht ...
Bei großen Luftfahrtunfällen ist das öffentliche Interesse wegen der vielen Toten sehr groß. Da gibt es dann auch Zwischenberichte, die aber ausschließlich ermittelte Fakten enthalten, Bewertungen, Ursachen, Begleitumstände sind auschließlich dem abschließenden Bericht vorbehalten.JanMartin hat geschrieben: ↑Sa 15. Feb 2025, 02:17 Da lob' ich mir, wie das international bei Luftfahrtunfällen gehandhabt wird; da werden immer mal in unregelmäßigen Abständen neue Erkenntnisse der Unfallermittlungen an die Öffentlichkeit gegeben; manchmal sogar Anweisungen für Betreiber des betreffenden Flugzeugmodells, in einer Sache aktiv zu werden, lange bevor der Unfallbericht abschließend vorliegt. Menschenleben können nicht jahrelang auf Unfallberichte warten.
Bei den polizeilichen Ermittlungen geht es zusätzlich um die Klärung der Schuldfrage und die Gewährleistung eines fairen Prozesses. Veröffentlichungen auch nur von Fakten können zu Vorverurteilungen führen.
Die Berichte des NTSB und ich glaube des BSU dürfen nicht in Gerichtsverfahren verwendet werden, bzw nur die Fakten daraus. Die Bewertung der Fakten, strafrechtlich oder zivilrechtlich, obliegt den Gerichten.
Gruß, Volker
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Re: Unglücks-Thread
Mir dämmert, daß wir irgendwie aneinander vorbeireden. Ihr beschreibt Sachverhalte, die ich kenne; und genau das aber ist nicht mein Anliegen. Ich zweifle die Verschwiegenheit des Systems (in DE) in der Zwischenzeit an; daß abschließende Berichte meist Jahre brauchen, ist normal, und daran setze ich nix aus. Die mit so großer Zeitverzögerung veröffentlichten Abschlußberichte sind dann meist ohnehin nicht mehr von Interesse, da Konsequenzen für den Betrieb zwischenzeitlich längst gezogen werden mußten.
Aber interessant zu sehen, mit welcher Leidenschaft das in Teilen ganz offensichtlich fehlerhafte deutsche System hier im Forum erklärt und damit gerechtfertigt wird. Mal sehen, wieviele Monate die noch brauchen, für das Genesen am unfehlbaren deutschen Wesen ...
Den Franzosen wurde das in der Vergangenheit auch gelegentlich vorgeworfen; ich erinnere mich an 3 Unfälle in der Luftfahrt. Wichtig ist, was am Ende oder früher zwischendurch bei 'rauskommt: die ganze Wahrheit.
Oder zu öffentlichen Entlastungen. Nehmen wir an, Du bist der Käpitän, es geschieht ein Unfall, Ermittlungen ergeben Deine zweifelsfreie Unschuld, aber die Öffentlichkeit hält Dich monatelang für den Schuldigen. Eine arbeitsrechtliche Konsequenz wäre, Du findest keinen neuen Arbeitsplatz. Ey Leute, so'was wünscht man doch niemandem!Volker Landwehr hat geschrieben: ↑Sa 15. Feb 2025, 12:46Veröffentlichungen auch nur von Fakten können zu Vorverurteilungen führen.
Aber interessant zu sehen, mit welcher Leidenschaft das in Teilen ganz offensichtlich fehlerhafte deutsche System hier im Forum erklärt und damit gerechtfertigt wird. Mal sehen, wieviele Monate die noch brauchen, für das Genesen am unfehlbaren deutschen Wesen ...
