Der Artikel ist auch in der heutigen (15.02.) Print-Ausgabe des Hamburger Abendblatts zu lesen (z. B. über den GENIOS-Bibliothekszugang). Habe ich vorhin gemacht.
Das Abendblatt schreibt u.a.: "Die betroffene Schiffsführerin der Hadag verrichtet wieder ihren Dienst an Bord. Die Zeit heilt die Wunden." Quelle: siehe oben. IMO eine sehr oberflächliche Formulierung ... Ich sehe das so:
Offensichtlich wurden der Schiffsführerin im Rahmen der Ermittlungen die Befähigungsnachweise/Berechtigungen nicht oder nur kurzzeitig entzogen. Auch die für die Berufsausübung erforderliche medizinische Tauglichkeit (einschl. der Beurteilung der psychischen Situation) - in Verantwortung der BG Verkehr - ist gegeben. Sonst dürfte sie nach dem Unfall nicht wieder als Schiffsführerin fahren.
Wie seht ihr die Forderung von verdi nach einem 2-Personen-Betrieb auf den HADAG-Fähren? Werden eigentlich alle Schiffe nur mit dem Schiffsführer besetzt, oder gibt es auf hochfrequentierten Linien (z. B. nach Finkenwerder oder zur Elb-Phi) Ausnahmen?
Gruss Norbert
Hamburger Abendblatt zu HADAG-Unfall ( aus Unglücks-Thread)
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Re: Unglücks-Thread
Das ist Deine persönliche Meinung, ich finde das System so wie es ist völlig OK. Medien können jederzeit den Stand polizeilicher oder staatsanwaltlicher Ermittlungen abfragen. Ob sie eine Auskunft bekommen, liegt im Ermessen der Ermittelnden. Gegebenenfalls kann ja gegen eine Ablehnung geklagt werden.JanMartin hat geschrieben: ↑Sa 15. Feb 2025, 18:58 Aber interessant zu sehen, mit welcher Leidenschaft das in Teilen ganz offensichtlich fehlerhafte deutsche System hier im Forum erklärt und damit gerechtfertigt wird. Mal sehen, wieviele Monate die noch brauchen, für das Genesen am unfehlbaren deutschen Wesen ...![]()
Übrigens regelt die Richtlinie für das Strafverfahren und das Bußgeldverfahren (RiStBV) in Nummer 23 den Umgang mit der Presse:
23
Zusammenarbeit mit Presse und Rundfunk
(1) Bei der Unterrichtung der Öffentlichkeit ist mit Presse, Hörfunk und Fernsehen unter Berücksichtigung ihrer besonderen Aufgaben und ihrer Bedeutung für die öffentliche Meinungsbildung zusammenzuarbeiten. Diese Unterrichtung darf weder den Untersuchungszweck gefährden noch dem Ergebnis der Hauptverhandlung vorgreifen; der Anspruch des Beschuldigten auf ein faires Verfahren darf nicht beeinträchtigt werden. Auch ist im Einzelfall zu prüfen, ob das Interesse der Öffentlichkeit an einer vollständigen Berichterstattung gegenüber den Persönlichkeitsrechten des Beschuldigten oder anderer Beteiligter, insbesondere auch des Verletzten, überwiegt. Eine unnötige Bloßstellung dieser Person ist zu vermeiden. Dem allgemeinen Informationsinteresse der Öffentlichkeit wird in der Regel ohne Namensnennung entsprochen werden können. Auf Nummer 129 Absatz 1 und Nummer 219 Absatz 1 wird hingewiesen. Die entsprechenden Verwaltungsvorschriften der Länder sind zu beachten (vgl. auch Anlage B).
Quelle: https://www.verwaltungsvorschriften-im- ... 060001.htm
Gruß, Volker
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Re: Hamburger Abendblatt zu HADAG-Unfall
Auch früher waren die Hadag Fähren nur mit einem Schiffsführer besetzt. Wenn ich mich recht erinnere waren weitere Besatzungsmitglieder eigentlich vor allem fürs Anlegen etc an Bord. Diese Notwendigkeit ist ja durch die Wahl der Antriebe entfallen.Norbert Möller hat geschrieben: ↑Sa 15. Feb 2025, 21:58 Wie seht ihr die Forderung von verdi nach einem 2-Personen-Betrieb auf den HADAG-Fähren? Werden eigentlich alle Schiffe nur mit dem Schiffsführer besetzt, oder gibt es auf hochfrequentierten Linien (z. B. nach Finkenwerder oder zur Elb-Phi) Ausnahmen?
Gruss Norbert
Hätte ein zweites Besatzungsmitglied den Unfall verhindert? Um diese Frage zu beantworten, müsste man alle Unfalldetails kennen.
Diese Diskussion gibt es in umgekehrter Richtung bei den Eisenbahnen in den USA. Dort wollen die Bahngesellschaften die Züge nicht mehr mit zwei Personen sondern nur einer auf der Lok fahren. Untersuchungen von Unfällen haben keinen Vorteil von Zwei-Personen-Crews ergeben. Dort sprechen andere Gründe wie Abgelegenheit der Strecke, Länge der Züge (bis 3,5 km und 15.000 t Anhängelast) und auch dadurch auftretende Kupplungsbrüche für die zweite Person.
Gruß, Volker
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Re: Hamburger Abendblatt zu HADAG-Unfall
Auf der mittlerweile eingestellten Cranz-Linie von Blankenese ist mir vor Jahren mal ein Doppelteam aufgefallen, aber sonst war eigentlich immer nur ein Kapitän an Bord. Auf etwa 10% aller Fahrten die ich mache hinterläßt der Kapitän einen negativen Eindruck bei mir. In einen Unfall als Passagier verwickelt war ich auch schon; es gab nur Sachschaden. Manchen "Führern" scheint egal zu sein, daß es einen Unterschied zwischen der Beförderung von Vieh und Personen geben sollte. Die Fähren sind ja sehr frequentiert von Touristen und mehr als einmal habe ich mich in den vergangenen Jahren geschämt für das Verhalten der "Führer". Andererseits sind die wohl auch nicht geschult im Umgang mir sich fehlverhaltenden Fahrgästen, beispielsweise wenn die sich beim Boarding selbst in Gefahr bringen.Norbert Möller hat geschrieben: ↑Sa 15. Feb 2025, 21:58Werden eigentlich alle Schiffe nur mit dem Schiffsführer besetzt, oder gibt es auf hochfrequentierten Linien (z. B. nach Finkenwerder oder zur Elb-Phi) Ausnahmen?
Ich bin unschlüssig. Bei Dunkelheit und oder schlechter Sicht und oder Wellengang - ja, den gibt es im Hafen tatsächlich - würde es mein Sicherheitsempfinden erhöhen, wenn beide dann auch aufmerksam auf der Brücke sind und es beiderseits keine Hemmungen gibt, auf eine entstehende gefährliche Situation hinzuweisen.Norbert Möller hat geschrieben: ↑Sa 15. Feb 2025, 21:58Wie seht ihr die Forderung von verdi nach einem 2-Personen-Betrieb auf den HADAG-Fähren?
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Re: Hamburger Abendblatt zu HADAG-Unfall
Reguläre zwei-Personen-Besatzungen gab es vermutlich auf der genannten Strecke bis ca. 2001. Zu dem Zeitpunkt wurde die NIENSTEDTEN auf der Cranz-Linie durch die ALTONA ersetzt, die 1989 als Typ I in der ersten Baugruppe von Ein-Mann-Schiffen der HADAG war. Die ALTONA war seitdem wegen des geringen Tiefgangs von 1,90 m Stammschiff auf der Stecke.
Typ I: https://de.wikipedia.org/wiki/Typ_I_(HADAG)
NIENSTEDTEN: https://img.sparknews.funkemedien.de/40 ... _1200.webp
Gruß, Volker
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Re: Hamburger Abendblatt zu HADAG-Unfall
In Cranz gibt es keinen Ponton zum Anlegen, sondern eine Wassertreppe. Deshalb müssen die Fähren mit zwei Schiffsführern besetzt sein.Volker Landwehr hat geschrieben: ↑So 16. Feb 2025, 16:41Reguläre zwei-Personen-Besatzungen gab es vermutlich auf der genannten Strecke bis ca. 2001. Zu dem Zeitpunkt wurde die NIENSTEDTEN auf der Cranz-Linie durch die ALTONA ersetzt, die 1989 als Typ I in der ersten Baugruppe von Ein-Mann-Schiffen der HADAG war. Die ALTONA war seitdem wegen des geringen Tiefgangs von 1,90 m Stammschiff auf der Stecke.
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Gruß, Volker
Viele Grüße Stefan.
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Re: Hamburger Abendblatt zu HADAG-Unfall ( aus Unglücks-Thread)
N'Abend,
ob eine Doppelbesatzung das Unglück verhindert hätte? In der Binnenschifffahrt reicht in der Regel ein Steuermann/Kapitän aus. Auch die Kabinenschiffe fahren mit einer Person auf der Brücke. Warum also sollte die HADAG dann zwei Leute auf die Brücke stellen? Wenn mehrere Leute an Bord sind, dann sind die als Unterstützung zum Anlegen an Bord, und früher für die Siedewürstchen
Und eine weitere Mannschaft, die nicht zufällig auf der Brücke steht, hätte den Schubverband erst recht nicht erkennen können.
Gruß,
Ingo
ob eine Doppelbesatzung das Unglück verhindert hätte? In der Binnenschifffahrt reicht in der Regel ein Steuermann/Kapitän aus. Auch die Kabinenschiffe fahren mit einer Person auf der Brücke. Warum also sollte die HADAG dann zwei Leute auf die Brücke stellen? Wenn mehrere Leute an Bord sind, dann sind die als Unterstützung zum Anlegen an Bord, und früher für die Siedewürstchen

Gruß,
Ingo
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Re: Hamburger Abendblatt zu HADAG-Unfall ( aus Unglücks-Thread)
Moin,
Zumindest wenn das nächste Mal eine Welle durch die Fenster am Bug einsteigt, das Wasser knöcheltief im Salon steht und bei den Verletzten Panik auszubrechen droht, könnte in dem Chaos jemand von der Besatzung, der/die nicht zwingend im Steuerhaus bleiben muss, ganz hilfreich sein….
Zumindest wenn das nächste Mal eine Welle durch die Fenster am Bug einsteigt, das Wasser knöcheltief im Salon steht und bei den Verletzten Panik auszubrechen droht, könnte in dem Chaos jemand von der Besatzung, der/die nicht zwingend im Steuerhaus bleiben muss, ganz hilfreich sein….