TT-Line

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Chrissi
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Re: TT-Line

Beitrag von Chrissi »

Zum User "Peter Pan":
Wenn die Charter der Akka im März endet würde es erst Recht Sinn machen irgendwo im April oder Mai eine neue Fährlinie zu testen.
Alle TT-Fahrten sind soweit erkennbar normal mit den anderen Fähren besetzt und z.B. ab/nach Klaipeda fahren oft DFDS und TT Fähren hintereinander fast wie im Konvoi parallel. Es ist natürlich immer gut noch eine Reservefähre zu haben - aber dringend notwendig ist eine 9.TT-Fähre im aktuellen TT-Netz nicht.

Zur Zeitersparnis durch den zukünftigen Tunnel für LKW:
BEISPIEL: Eine Spedition fährt jeden Tag/Woche Trollhättan-Hamburg - das sind laut Falk Routenplaner 712 km = 8,9 LKW-Stunden (ohne Fährzeiten).
Darf ein Fahrer pro Tag fahren - aber nur maximal 4,5 Stunden am Stück ohne Pause.
Und mit der kalkulierten Gesamtzeit für Puttgarden-Rödby inkl. Lade- und Wartezeiten von ca. 80min wäre der Arbeitstag maximal ausgereizt.

Aber mit Tunnel würde es perfekt passen - er macht einfach seine 45 min Pause irgendwo wenn die 4,5 Stunden rum sind.
Ohne Tunnel passt es aber nicht weil Puttgarden-Rödby auch nicht in der Mitte der Strecke ist - auch eine Teilung in 15 + 30 min Pause bringt nicht wirklich was. Also fährt diese Spedition möglicherweise heute billiger mit Finnlines oder TT - wechselt dann aber 2030 evtl. zum Tunnel.

Da kommen natürlich noch viele andere Faktoren dazu wie Stundenlohn, die Frachtraten von Finnlines/TT und die Betriebskosten des LKW - aber ich bin mir sicher dass alle Speditionen alles dann neu kalkulieren werden und ein Teil der Speditionen - je nach gefahrener Relation - ihre Routen ändern wird zugunsten des neuen Tunnels. Nur ob das dann 10, 20, 30 oder mehr Kundenverlust für Finnlines/TT bedeuten wird, das ist natürlich nicht genau vorher zu sehen.
Liegt auch dann an den Preisen von TT/Finnlines - wenn sie z.B. billiger anbieten würden als was der LKW durch Dänemark kostet, dann werden kaum welche wechseln. Also ich hätte jetzt schon einen "Maximum-Not-Sparplan" in der Schublade mit billigsten Crews aus Südostasien, Register in Panama, noch weitere Reduzierung der Verwaltung etc. - um notfalls so billig wie irgendwie möglich anbieten zu können.
Die Reederei mit den geringsten Kosten kann einen Preiskampf am längsten durchhalten und wird wahrscheinlich den geringsten Schaden durch den Tunnel haben.
Der Tunnel wird ALLE Fähren in West-Südschweden beeinflussen - auch z.B. Frederikshavn-Göteborg und Kiel-Göteborg werden dann ein paar LKW weniger benutzen. Und wenn die Fähren ihre Marktanteile (halbwegs) halten wollen müssen sie deutlich noch weiter mit den Frachtraten runter.

Ein Blick auf die Frachtpreise (freightlink.de) verdeutlicht das:
Ein 19 m LKW über Puttgarden kostet heute circa 400,- (!).
Der Fehmarnbelt-Tunnelpreis soll zukünftig bei circa 150,- liegen.
D.h. Scandlines parallel wird es dann noch billiger anbieten müssen - vielleicht für 110,- oder 120,- - sonst fährt keiner mit denen und verliert extra ca. 80 Minuten Zeit.

Also wie gesagt - die Route über die E47 wird ab 2030 DEUTLICH billiger werden - deswegen müssen die Reedereien nicht nur nach/von Malmö/Trelleborg deutlich runter mit den Preisen wenn sie nicht zu viele Kunden verlieren wollen, sondern es wird auch noch alles ab/bis Rostock und auch Kiel-Göteborg und Frederikshavn-Göteborg beeinflussen.
19 m auf Kiel-Göteborg kosten z.B. über 1100,- (!) - bleiben da dann alle Speditionen auch zukünftig an Bord wenn Puttgarden von 400,- auf 150,- fällt ?
((Klar gibts auch noch Mengenrabatte und spezielle Verträge - aber der Tunnel wird dann auch Rabatte anbieten, die brauchen ja möglichst viele Mauteinnahmen und werden nicht wollen dass auch zukünftig alle LKW auf den Fähren fahren))

Zum schwedischen Zeitungsartikel:
Der Artikelinhalt wie beschrieben kann nur Unsinn sein - vielleicht von/mit einem Redakteur oder Provinzpolitiker ohne Fachkenntnisse.
Wenn es irgendwo ein Land gibt mit sehr gut ausgebautem Strassensystem und fast ohne Staus - dann ist das Schweden.
Und es werden auch nur wenig mehr Fahrzeuge dann durch Skane rollen als jetzt, z.B. die paar, die von den Göteborg-Routen abspringen.
Und ein bisschen PKW-Neuverkehr weil dann ein paar Schweden mehr mal zum Shoppen nach Deutschland fahren werden.

Nennenswerte Verschiebungen bei LKW werden nur weg von Trelleborg hin zur Öresundbrücke (oder Öresundslinjen) sein, d.h. auf der Strecke Trelleborg-Malmö wird es sogar weniger Verkehr werden.
Und in Dänemark werden einige (z.B. auch alle Flixbusse, Kopenhagen-Hamburg geht über Flensburg heute) von der Storebaeltsbron hin zum Fehmarnbelttunnel wechseln.
Aber das wird man in Skane auf den Strassen nicht wirklich merken, es wird kein Verkehrschaos und auch keine Staus wegen dem Tunnel geben.

Zur Bahnverbindung:
Ja, der Strassen-Tunnel wird 2029 oder 2030 tatsächlich fertig - aber die Bahnverbindung erst 2031 oder 2032. Wie alle deutschen Bauprojekte verzögert... . Ist aber für die meisten Reisenden nicht sooo wichtig - die allermeiste Fracht geht eh über LKW und die meisten fahren eh Auto und nicht Zug - und Flixbus wirds freuen - die sind für ca. 2 Jahre ein Gewinner.

Stena ist groß genug und kann alleine bestehen, aber TT und DFDS nicht.
TT-Line sollte über Rostock-Nynäshamn nachdenken und die Strecken der DFDS zwischen Schweden, Deutschland und Litauen übernehmen.
DFDS könnte dann von den Niederlanden nach Norwegen und vielleicht sogar im Dreieck zwischen NL, NO und GB operieren. So eine Vernetzung fehlt momentan komplett.


Tja - wie gesagt - niemand kann vorher sehen was in den 30iger Jahren passiert - aber an Stelle von TT würde ich jetzt nicht einfach nur rumsitzen und abwarten was passiert... - sondern schnellstens was ganz Neues ausprobieren. Sie haben 4 Routen und auf 2 dieser Routen werden die Preise 2030 deutlich sinken (müssen), nach Polen ist die Konkurrenz heute schon riesig und wird noch größer und das Volumen nach Klaipeda ist auch irgendwo begrenzt - selbst wenn DFDS das irgendwann aufgeben würde (was ich auch gar nicht glaube).

Rostock-Nynäshamn habe ich immer positiv gesehen - obwohl schon 2 Reedereien dran gescheitert sind (Superfast und Gotland).
Es ginge aber mit ganz anderem Konzept und billigen Preisen als große Massen- Cruise-RoPax-Fähre.
Das Konzept von Viking Line - mit unzähligen eigenen Bussen - und 2 x so viel Frachtkapazität - das könnte funktionieren. Wenn man die Tickets billiger anbietet als alle Flüge, Flixbus etc. . Die Stena Vision hätte z.B. gepasst, hatte Stena frisch renoviert und frachtmäßig erweitert auf 2200 lm - aber die hat sich Corsica jetzt geschnappt.

Aber mit irgendwelchen unkomfortablen frachtorientierten RoPax-Fähren - das funktioniert nicht. Da haben schon die Superfasts und die Gotlandfähre viel zu wenig an Bord geboten. Bei ca. 18 Stunden Überfahrt erwarten die meisten Leute heutzutage viel viel mehr an Bord. Und den Tax-Free-Bonus der Schweden-Finnland-Linien kann man mit dem "Billig-Shoppen(und trinken)-Bonus" in Rostock ausgleichen. Deutsche Butter für 99 cent und Kiste Deutsches Bier mit 20 Flaschen für 6,99 und ein Glas im Rostocker Biergarten ist für viele Schweden besser und billiger als irgendwas Tax-Free nach Finnland.
Aber man braucht dann auch mindestens 1 große Lounge mit Live-Band auf Bühne und einen Pianisten oder Gitarrenspieler in einer Bar - sonst werden nicht genug schwedische Rentner täglich auch im Winter an Bord sein - weil dann "kryssen" sie lieber weiter mit Viking Line nach Finnland.
Eine gebrauchte Cruisefähre kaufen (z.B. die Rhapsdody von GNV oder was von Tallink, Moby Wonder/Aki würden auch passen falls man die jetzt einzeln kaufen kann - aber nicht chartern - ist zu teuer) und die Linie starten.

Die Tickets müssen aber so billig sein, dass es für die vielen Viking-Line-Rentner passt, dass die nicht 10 x im Jahr nach Finnland kreuzen sondern 5 x nach Finnland und 5 mal nach Rostock. Aber auch für alle jüngeren Leute die heute ein Wochenende mit Ryanair+Hotel in Stockholm buchen. Oder umgekehrt für die Schweden die ein Partywochenende in Berlin mit Ryanair machen. Und auch alle Kleingruppen, Vereine, Geburtstage, Junggesellenabschiede, Firmenjubiläen - das muss so attraktiv sein, dass diese Leute alle die Fähren wählen. Statt 3 Tage Mallorca, Europapark oder DisneyWorld besser Party auf der Fähre. Deswegen braucht man auch eigene Busse - direkt nach Hamburg und Berlin im Bus vom Deck aus ohne Umstieg.

Also man braucht (neben Fracht) auch wirklich alle anderen Kundengruppen, z.B. die "normalen" Reisenden die einfach (mit Fahrzeug) von A nach B wollen (z.B. von Sundsvall nach Erfurt), Shopping-Rentner, Party- und Wochenend-Touris, und ein Großteil der Leute die heute in den Flixbussen und Fliegern sitzen. Und das geht nur billigsten Preisen und sehr hohem Komfort - wie es Viking Line bietet.

Die Flüge sind ja auch längst nicht mehr so billig wie früher - also z.B. 14.Dez. bis 20.Dez. Berlin-Stockholm kostet der billigste Flug 60 bis 102,-Euro plus Buskosten ins Zentrum von Arlanda, Hamburg-Stockholm finde ich nichts unter 100,-. Also wenn da die Fähre z.B. anbietet Berlin-Stockholm immer für 39,99 inkl. Bus+Fähre+Pullmann-Sitz (oder billigste Kabine) - wir würden dann immer die Fähre nehmen. Aber mit Superfast und Gotland sind wir die Route nie gefahren - weil viel viel zu teuer angeboten und ohne Unterhaltung an Bord. Die meisten Leute fliegen auch zu zweit - und hin- und zurück wäre es schon sehr viel Geld gespart - und viel mehr Komfort und viel mehr Gepäck möglich. Und dass es länger dauert als im Flugzeug ist mit dem Unterhaltungsspass an Bord ausgeglichen. Auch das ist der Punkt - ohne Live-Bordunterhaltung wäre es nur ätzend langatmig und langweilig - mit Bordunterhaltung ist es aber noch wie 2 gratis Ausgeh-Abende inklusive.
Aber leider haben viele Fähr-Manager Angst davor im großen Stil - neben Fracht - auch wieder auf Pax und Mini-Cruiser zu setzen.
Die Kreuzfahrtbranche boomt ohne Ende - aber die Fähren möchten kein Stück vom Kuchen... .

Das ist mit den anderen Routen dasselbe - mit dem richtigen Fährtyp und dem richtigen Konzept und niedrigen Preisen würden die alle gut laufen.

Dass DFDS irgendeine Route in der Nordsee neu startet halte ich für ausgeschlossen.
GoNordic, TT oder Finnlines könnten es machen - aber DFDS ist - wie Stena Line, Scandlines, P&O etc. - leider eine schrumpfende Fährreederei die aktuell ganz andere Probleme hat. Es werden gerade 400 (!) Leute in der Verwaltung entlassen und mehrere Frachter verlassen DFDS und es wird ein neuer CEO gesucht. Eher erwartbar ist, dass sie vielleicht irgendwann weniger Schiffe nach Klaipeda einsetzen als Folge der Kooperation mit TT oder dass sie vielleicht auch die Newcastle-Route irgendwann verkaufen. Was passiert z.B. wenn eine der beiden alten Newcastle-Fähren morgen einen großen Schaden hat so dass sich eine Reparatur nicht mehr lohnt ?

Und bei Stena Line - wie gesagt - Rosslare-Fishguard verkehrt schon oft gar nicht mehr und Grena-Halmstad am Wochenende auch fast gar nicht mehr - also da ist auch nichts Positives zu erwarten. Wenn die jetzt z.B. wirklich theoretisch Aurora Botnia Neubau-Kopien bestellen würden für diese kleineren Routen - es wäre eine Riesen-Überraschung. Grena-Halmstad sollten sie an Molslinjen verkaufen - die könnten diese Route leicht wieder richtig attraktiv machen mit ihren Katamaranen - ca. 2028 haben die ja auch 3 übrig... .

Du schreibst "Stena kann alleine bestehen" - ja, aber wollen die das denn wirklich überhaupt langfristig noch ???
Irgendwie läuft da doch schon lange eine Art Wandlung von einer klassischen Fährrederei hin zu einer Art Fähren-Verkäufer, Fähren-Vermieter und Berater und Konzeptentwickler für andere Redeereien sowie Betreiber von Häfen und Logistkzentren.
Gerade im Bericht über die letzten Stena-Zahlen - alles so la-la - tendenziell wieder alles etwas weiter geschrumpft oder gerade so gehalten - aber die Stena-RoRo (das ist die Abteilung für Verkäufe und Vermietungen) läuft allerbestens und mit viel Gewinn - wird auch ganz groß rausgestellt. Es sind jetzt z.B. 15 E-Flexer von denen 10 für andere Reedereien gebaut und verkauft oder verchartert wurden/werden. Also das ist für Stena wichtiges Business mit Zukunft - aber das eigene Fährstreckennetz nur noch bedingt. Vermutlich verdienen sie viel mehr damit, z.B. an Brittany Ferries Fähren zu verchartern - als wenn sie selber Fährrouten mit eigenen Fähren und eigenen Crews fahren würden.

Zu Finnlines hast Du gar nichts gesagt - die sehen vielleicht aktuell vom Streckennetz her nicht so groß aus - aber im Gegensatz zu den anderen Reedereien haben die schon einiges groß rausgehauen in den letzten Jahren - 2 plus 3 neue große attraktive Fähren nach Finnland für 1100 Pax (statt vorher ca. 500) bis 2028 und die neue Route nach Polen. Finnlines ist nur der Name - das ist eigentlich die große Grimaldi-Gruppe - und da kann ich mir vorstellen, dass die mit überzähligen Schiffen dann noch irgendwas Neues starten vor 2030. Die setzen eher auf Expansion - auch in anderen Regionen. Also Scandlines, DFDS und Stena werden weiter schrumpfen - aber eventuell wird Finnlines noch größer werden.
PeterPan
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Re: TT-Line

Beitrag von PeterPan »

Oh Gott. So viele Punkte, da kann man gar nicht auf alle antworten. ;-)

Erstmal: Danke für Deine Einschätzung und die viele Arbeit!

Ich antworte nur auf drei Punkte:

1. Finnlines hab ich tatsächlich weggelassen, weil ich mir da keine Sorgen mache. Sie haben einen starken Konzern im Hintergrund und sind mit Finnland und Schweden gut aufgestellt.

2. Den LKW Verkehr sehe ich nicht im Tunnel. Auf den Schiffen werden die LKW immer weniger und dafür die reinen Trailer immer mehr. Und das ist die Zukunft. Deutsche LKW bis zur Fähre, schwedische LKW ab dem schwedischen Hafen. Im Tunnel sehe ich die Trailer oder die Ladung eher auf der Bahn.

3. Der Verkehr in Skåne auf der Autobahn von Malmö Richtung Göteborg steigt jedes Jahr. Ich bin dort seit 2018 jedes Jahr und empfand es dieses Jahr schon fast so, wie auf der A2 mit einer Spur weniger...Noch mehr Verkehr bringt diese Autobahn zum Kollabieren. Es ist jetzt schon zu den Berufsverkehrszeiten zwischen Malmö, Landskrona, Lund und Helsingborg eine totale Katastrophe. Erst nördlich von Helsingborg wird es leerer, aber da ist eines der großen Ballungszentren Schwedens auch vorbei. Und sowohl der Anschluss der Brücke, als auch die Fähre nach Helsingborg werden den Verkehr nicht aufnehmen können.
Rostocker7
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Re: TT-Line

Beitrag von Rostocker7 »

Moin,

ich muss echt schmunzeln. Wo gibt es einen Kasten Bier für 6,99? Und mit Butter für 0,99 lockt man auch keinen Schweden nach Dtl. Zumal der aktuellen Butterpreise auch wieder steigen wird. Aktuell gibt es einen Milchüberschuss dank "Kuh-Wohlfühl-Temperaturen im Sommer (kühl und feucht) ;)

Die Schweden, die ich kenne, trinken am liebsten ihr heimisches Bier. Und wenn sie Lust auf deutsches oder tschechisches Bier haben, dann bekommen sie es auch in ihrem Systembolaget. Aktuell kostet dort 0,33 Becks 12,90 SEK (1,20 €) oder 0,33 Pilsener Urquell 13,90 SEK (1,28 €). Die liefern inzwischen sogar noch Hause. Da rechnet sich kein Ausflug nach Deutschland.

Billigpreise kann eine Reederei nur anbieten, wenn die anderswo an Bord viel Geld verdient, wie Viking Line zwischen Schweden, den Åland-Inseln und Finnland. Um mal beim Bier zu bleiben, Schweden können 16l zollfrei von den Åland-Inseln einführen, wenn sie 20h außerhalb von Schweden waren.

Nynäshamn - Rostock kann schon aufgrund der steuer- und zollrechtlichen Bestimmungen so nicht funktionieren.

Auch Norwegen ist keine Option. Um wieder mal beim Bier zu bleiben. Es dürfen max. 5 l Bier (15x0,33) zollfrei nach Norwegen eingeführt werden. Dann sind aber auch alle anderen Freigrenzen für Spirituosen und Wein bereits in Bier umgewandelt. Das rechnet sich für keine Reederei, die dann am besten noch mit Dumpingpreisen auf den Markt kommt...

DFDS und TT Line arbeiten wegen der Bundeswehr in Litauen eng zusammen. Bis Ende 2027 werden sich ca. 8.000 Deutsche (4.800 Soldaten, 200 zivile Kräfte, Zivilsten von Bundeswehrfirmen wie die HIL Heeresinstandsetzungslogistik GmbH oder BwFuhrparkService GmbH, Familienangehörige) in Litauen befinden. Dafür braucht man eine funktionierende Logistik - egal ob militärisch oder zivil.

TT Line wird nur dort operieren, wo es auch entsprechende Frachtaufträge gibt. Dazu gehört der Ausbau des Kombinierten Ladungsverkehres. So bietet TT Line mit Partnern Intermodal-Züge zwischen Trelleborg und Göteborg an. Ferner gibt es Intermodal-Züge zwischen Trelleborg und Umeå, die Eskilstuna verkehren. Gerade Eskilstuna spielt eine wichtige Rolle, da es zwischen Göteborg und Stockholm liegt und ein zentraler Logistikstandort für Schweden ist.

Mit Privatreisenden wird man weiterhin gutes Geld in den Sommermonaten verdienen.

Gruß

Stefan
PeterPan
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Beiträge: 353
Registriert: Mo 8. Jul 2019, 12:57

Re: TT-Line

Beitrag von PeterPan »

@ Stefan

Rostock-Nynäshamn sehe ich als reine Tourismus-Verbindung, egal ob mit oder ohne Bier... ;)

Es ist für viele Touristen, die nach Stockholm oder nördlicher wollen, oder Schweden und Finnland verbinden möchten, einfach unattraktiv, zuerst nach Malmö oder Trelleborg mit der Fähre zu fahren und danach noch 7 Stunden durch Schweden zu fahren, bis man Stockholm erreicht hat.

Von Nynäshamn ist eine Stunde.

Die Fahrtzeit ist lang, aber man könnte sie durch einen Stopp auf Gotland unterbrechen, was für Touristen, aber auch im Bezug auf den NATO-Ausbau dort interessiert sein könnte. Den Versuch gab es schon, aber nicht konsequent genug.

Es ist momentan tatsächlich eine Angebotslücke.
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