Carsten H. Petersen hat geschrieben:Moin ,
...: Reviersprache Englisch und wenn ich mir dann das unbedarfte Gestammel anhöre , wenn die Revierzentralen tatsächlich mal jenseits ihrer auswendig gelernten Satzbauteile auf Englisch kommunizieren dürfen , da möchte ich ja mal die Konversation zwischen Kiel Traffic und einem russischen Flußschiffer hören ) , ...
Carsten
Hallo Carsten,
schön, daß Du stolz bist auf Dein sicher geschmeidiges, grammatisch korrektes Englisch. Da macht der Brückenplausch doch gleich noch mal so viel Spaß.
Die Konversation Verkehrszentrale/Schiff (Revierzentralen sind für die Binnenschifffahrt zuständig) dient dagegen dem sachlichen Austausch von Fakten. Die IMO Standard Marine Communication Phrases sind sicher nicht geeignet für gepflegte Gespräche mit Freunden, sollen sie ja auch nicht sein.
Wenn es trotz Reviersprache Englisch Verständigungsschwierigkeiten gibt, hilft selbst einem Muttersprachler das beste Englisch wenig.
Wenn einer die Vokabel 'beam' nicht versteht, wird er aber wohl auf die Frage antworten können 'How many metres from portside to starbord?'
Das ist zwar nicht schön und vielleicht auch ein bißchen peinlich für beide Seiten aber es dient dem Zweck.
Man muß sich da gar nicht so wichtig nehmen, wenn man unbedingt will, kann man ja auch zu Hause gepflegt Englisch sprechen.
Andere Fremdsprachen sind übrigens auch hilfreich. Der russische Flußschiffer freut sich vielleicht, wenn ihm mit Russisch kurz auf die Sprünge geholfen wird. Dann fällt ihm meistens das Englische wieder ein.
Außerdem helfen die russischen Kollegen sich auch immer gegenseitig. Falls ein Landsmann nicht mitbekommt, daß ihn da Kiel Traffic ruft, finden sich garantiert mehrere Schiffe, die ihm schnell Bescheid sagen oder übersetzen.
Ein schönes Beispiel dafür, wie die Praxis von der Theorie abweicht. Aber Du weißt ja, wie das ist an Bord/im Leben-aus dem, was man hat und aus denen, die man hat, muß man das beste machen.
Gruß twomate