Unglücks-Thread
-
- Mitglied
- Beiträge: 5759
- Registriert: Fr 11. Jan 2008, 14:49
Re: Unglücks-Thread
Moin moin,
hier ein neuer Bericht vom NDR über den Untergang der "HOHE WEG":
Experten: Umbaufehler ließen "Hohe Weg" kentern
http://www.ndr1niedersachsen.de/hoheweg12.html
zur Erinnerung:
Mo 17.03 23:00 (NDR)
Tod im Sturm
Die letzte Fahrt der "Hohe Weg"
Dokumentation
Jürgen Albers, Ermittler der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU), ist einer der Protagonisten dieser Dokumentation. Schon kurz nach dem Schiffsunglück stellt er die These auf: Die "Hohe Weg" ist nicht nur wegen des heftigen Sturms gesunken. Albers ist bei der Bergung des Fischkutters dabei, er ist einer der ersten, die an Bord nach Spuren suchen, und erteilt später die Freigabe für das Abwracken des Schiffes. Nach und nach kristallisiert sich für Albers ein Bild von dem heraus, was in der Unfallnacht passiert sein muss. Die zentrale Frage: Haben die umfangreichen Umbauten, die der Eigner vornehmen ließ, das Unglück mit verursacht?
hier ein neuer Bericht vom NDR über den Untergang der "HOHE WEG":
Experten: Umbaufehler ließen "Hohe Weg" kentern
http://www.ndr1niedersachsen.de/hoheweg12.html
zur Erinnerung:
Mo 17.03 23:00 (NDR)
Tod im Sturm
Die letzte Fahrt der "Hohe Weg"
Dokumentation
Jürgen Albers, Ermittler der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU), ist einer der Protagonisten dieser Dokumentation. Schon kurz nach dem Schiffsunglück stellt er die These auf: Die "Hohe Weg" ist nicht nur wegen des heftigen Sturms gesunken. Albers ist bei der Bergung des Fischkutters dabei, er ist einer der ersten, die an Bord nach Spuren suchen, und erteilt später die Freigabe für das Abwracken des Schiffes. Nach und nach kristallisiert sich für Albers ein Bild von dem heraus, was in der Unfallnacht passiert sein muss. Die zentrale Frage: Haben die umfangreichen Umbauten, die der Eigner vornehmen ließ, das Unglück mit verursacht?
Viele Grüße von der Weser
Dieter
Ueber 10200 Schiffsvideos: https://www.youtube.com/user/DiFooII
NEU NEU: 23.11.2024 RÜGEN - Küstenschutzboot auf der Weser: https://youtu.be/hOVFf_BPc2Q
Dieter
Ueber 10200 Schiffsvideos: https://www.youtube.com/user/DiFooII
NEU NEU: 23.11.2024 RÜGEN - Küstenschutzboot auf der Weser: https://youtu.be/hOVFf_BPc2Q
-
- Mitglied
- Beiträge: 24306
- Registriert: Fr 11. Jan 2008, 12:46
Hoheweg
Ein aussführlicher Bericht über den Untergang der "Hoheweg" bzw. dessen Gründe ist jetzt auf der BSU-Website zu lesen, mit vielen Fotos etc.
http://www.bsu-bund.de/cln_007/nn_99672 ... 564_06.pdf
http://www.bsu-bund.de/cln_007/nn_99672 ... 564_06.pdf
-
- Mitglied
- Beiträge: 24306
- Registriert: Fr 11. Jan 2008, 12:46
Re: Unglücks-Thread
Am 24.3. sanken die Kranbarge “Pontus” sowie die Baggerbarge “Elvira” östlich von Häradsskär vor Valdermarsvik, Schweden. Die Fahrzeuge waren an der Trosse des Schleppers „Frigga“ unterwegs von Stockholm nach Frederikshavn, als sie im Sturm kenterten und untergingen. Eine dritte Barge konnte über Wasser gehalten werden. Ein Vertreter von Baltic Mammoth, Eigner der “Frigga”, sagte, es habe eine plötzliche Wetterverschlechterung mit Winden von 15 Metern pro Sekunde gegeben. Die verbliebene Barge wurde inzwischen nach Frederikshavn gebracht. Anschließend nahm die “Frigga“ Kurs auf Rotterdam, um dort eine nach Lagos bestimmte Barge auf den Haken zu nehmen. Über eine Bergung der gesunkenen Bargen ist nichts bekannt.
(Quelle: kustbevakningen.se)
(Quelle: kustbevakningen.se)
-
- Mitglied
- Beiträge: 24306
- Registriert: Fr 11. Jan 2008, 12:46
Untergang Neftegaz 67
Taucher bargen am 25.3. zwei Tote aus dem Wrack der vor Hongkong gesunkenen “Neftegaz 67”. Die Suche nach den noch vermissten 16 Männern des Schleppers wurde fortgesetzt. Einer der Toten fand sich nahe des Maschinenraums. Hoffnung, dass sich noch Überlebende in dem kieloben liegenden Wrack befinden, das seit dem 22.3. nahe der Insel Lantau in 37 Metern Tiefe liegt, gibt es keine mehr. Die Ursache der Kollision mit dem Bulker “Yao Lai” ist noch unklar.
Die „Neftegaz 67“ machte Anfang 1994 bereits einmal Schlagzeilen, als sie den seit 1979 dort aufgelegten Luxusliner „American Star“, 26353 BRT, von Eleusis nach Thailand zum Umbau zu einem schwimmenden Hotel in Phuket verholen sollte. Ein erster Schleppversuch musste wegen Sturmes abgebrochen werden. Am 31.12.1993 lief der Schleppverband erneut aus, geriet aber am 15.1. in einen Sturm mit 12 Bf vor den Kanaren. Die „American Star“ riss sich los und strandete am 18.1. auf dem Playa de Garcey zwischen La Pared und Ajuy auf Fuerte Ventura. Zuvor mussten vier Mann der „Neftegaz 67“, die noch versucht hatten, eine neuerliche Schleppverbindung mit zwei Propylentrossen aufzubauen, von einem Hubschrauber abgeborgen werden. Gerüchte, dass es sich bei der verunglückten Schleppreise um einen Versicherungsbetrug handelte, kursieren bis zum heutigen Tag, jedoch konnten dafür niemals Beweise erbracht werden.
Die „American Star“ brach während der kommenden 48 Stunden in zwei Teile und wurde zum Totalverlust erklärt. Das Wrack entwickelte sich in den folgenden Jahren zur Touristenattraktion, seit diesem Winter ragt aber nach einem neuerlichen Auseinanderbrechen des erhaltenen Vorschiffs nur noch ein kleiner Teil des Bugs aus dem Wasser. (Quelle: yahoo, wikipedia u.a.)
Die „Neftegaz 67“ machte Anfang 1994 bereits einmal Schlagzeilen, als sie den seit 1979 dort aufgelegten Luxusliner „American Star“, 26353 BRT, von Eleusis nach Thailand zum Umbau zu einem schwimmenden Hotel in Phuket verholen sollte. Ein erster Schleppversuch musste wegen Sturmes abgebrochen werden. Am 31.12.1993 lief der Schleppverband erneut aus, geriet aber am 15.1. in einen Sturm mit 12 Bf vor den Kanaren. Die „American Star“ riss sich los und strandete am 18.1. auf dem Playa de Garcey zwischen La Pared und Ajuy auf Fuerte Ventura. Zuvor mussten vier Mann der „Neftegaz 67“, die noch versucht hatten, eine neuerliche Schleppverbindung mit zwei Propylentrossen aufzubauen, von einem Hubschrauber abgeborgen werden. Gerüchte, dass es sich bei der verunglückten Schleppreise um einen Versicherungsbetrug handelte, kursieren bis zum heutigen Tag, jedoch konnten dafür niemals Beweise erbracht werden.
Die „American Star“ brach während der kommenden 48 Stunden in zwei Teile und wurde zum Totalverlust erklärt. Das Wrack entwickelte sich in den folgenden Jahren zur Touristenattraktion, seit diesem Winter ragt aber nach einem neuerlichen Auseinanderbrechen des erhaltenen Vorschiffs nur noch ein kleiner Teil des Bugs aus dem Wasser. (Quelle: yahoo, wikipedia u.a.)
-
- Mitglied
- Beiträge: 24306
- Registriert: Fr 11. Jan 2008, 12:46
Untergang der Alaska Ranger
Am 23.3. um 2.50 Uhr funkte die 189 Fuß lange Fischfabrik "Alaska Ranger" in der Beringsee Mayday. Sie hatte Wassereinbruch im Ruderraum erlitten. Die meisten der Crew schliefen, als sich der Wassereinbruch ereignete. Kapitän, Chefingenieur sowie zwei weitere Crewmitglieder fanden bei dem folgenden Untergang den Tod, ein Mann wurde vermisst. 42 Mann wurden gerettet.
Kurz vor fünf Uhr hatte sich die Situation so zugespitzt, dass die Crew Überlebensanzüge anlegte. Einige flüchteten sich dann in Rettungsinseln, andere sprangen ins Wasser. Ein Hubschrauber aus St. Paul, eine Coast Guard C-130 aus Kodiak und der Coast Guard Cutter "Munro" machten sich zum sinkenden Schiff auf. Als Hubschrauber der Küstenwache eintrafen, fanden sie 13 Schiffbrüchige über eine Meile Distanz mit Stroboskop-Lichtern im Wasser treibend. Sie wurden nacheinander von einem Rettungsschwimmer aufgepickt. Weitere 22 Mann wurden von der "Alaska Warrior", einem Schwesterschiff der "Alaska Ranger" gerettet, die mit den Männern sowie drei geborgenen Toten Dutch Harbor auf Unalaska Island ansteuerte, wo sie am Abend erwartet wurde. Es wurde damit gerechnet, eine Reihe von Unterkühlungen behandeln zu müssen sowie einen schwer verletzten. 20 Überlebende und ein Toter waren auf der "Munro", die die Suche nach dem Vermissten 120 Meilen westlich von Dutch Harbor ebenso wie der Helikopter fortsetzte.
Als die 1973 erbaute "Alaska Ranger" sank, war die See 2,4 Meter hoch, der Wind 25 Knoten schnell. Warum sich das Unglück ereignete, ist noch unklar. Das Schiff war unterwegs zum Makrelenfang. Es ist eines von sieben Schiffen der in Seattle-ansässigen Fishing Company of Alaska. 1995 gab es ein Feuer auf einem anderen Schiff, der "Alaska Spirit" , als sie in Alaska war. Dabei kam der Kapitän ums Leben, der Schaden betrug 3 Millionen Dollar. 1998 verlor die Company die 198-Fuß lange "Alaska-1" nach Kollision mit einem Frachter 34 Meilen nördlich von Dutch Harbor. Alle 33 Mann wurden gerettet. Der Trawler "Alaska Patriot" erlitt im Dezember 2007 einen Maschinenraumbrand in Dutch Harbour. Auf der "Alaska Ranger" gab es seit 1992 neun Unfälle mit sieben Verletzten. Als die "Alaska Ranger" jetzt auf Tiefwasser sank, hatte sie 145,000 Gallonen Diesel in den Bunkertanks. Ein Ölfilm bedecke ein Gebiet von 0,75 Quadratmeilen. Das Öl verteilte sich rasch in der See.
Am 24.3. um 21.12 Uhr beendete die US Coast Guard die Suche nach dem noch vermissten japanischen Fischmeister der “Alaska Ranger“. Der Coast Guard Cutter “Munro” und ein MH-60 Jayhawk Helikopter aus St. Paul hatten bis dahin über 875 Quadratmeilen abgesucht. In dem Seegebiet herrschten 10 Fuß hohe Seen, Temperaturen unter Null und Windgeschwindigkeiten von 40 Meilen mit Schneeschauern. Damit starben fünf Mann der 47-köpfigen Crew wohl an Unterkühlung. Die vier tot geborgenen hatten es nicht geschafft, Rettungsinseln zu erreichen. Sie waren sechs Stunden nach dem Unglück, das sich in 20 Fuß hohen Seen ereignet hatte, gefunden worden. Ein Schlepperreeder aus New York, der die “Alaska Ranger” vor 12 Jahren kommandiert hatte, sagte, dass es schon damals eine Menge Ruderprobleme gegeben habe und das Schiff nicht stabil gewesen sei. Die Küstenwache schickte am Abend des 24.3. ein Untersuchungsteam nach Dutch Harbor. Die „Alaska Ranger“ war 1973 bei McDermott Shipyards in Morgan City als Bohrinselversorger “Ranger” erbaut worden und fuhr bis 1988 für Offshore Logistics, Lafayette.
Der Notruf kam am 23.3. um 2.52 Uhr: „Mayday, mayday, mayday. This is the Alaska Ranger - 5-3-5-3 north, 1-6-9-5-8 west…We are flooding - taking on water in our rudder room. We are flooding by the - (near the stern ?), okay?” Die Küstenwache in Kodiak bestätigte und erfragte die Anzahl von Personen an Bord. Sofort lief eine umfangreiche Rettungsaktion an. Zwei Hubschrauber, ein Suchflugzeug und das Küstenwachboot „Munro“ mit Hubschrauber wurden alarmiert und machten sich von verschiedenen Positionen in Alaska auf den Weg zu der angegebenen Schiffposition 120 Meilen westlich von Dutch Harbor auf den Aleuten. Es dauerte fast zweieinhalb Stunden, bis die ersten Retter in einem Jayhawk-Hubschrauber vor Ort waren. Sie sahen zuerst drei Stroboskop-Lichter, die sie für Rettungsinseln hielten. Als sie näher kamen, wurden aus den drei erst vier, dann fünf und immer mehr Lichter. Der Ozean blitzte über eine Meile Länge. Hier kämpfte die Crew der „Alaska Ranger“ in der eiskalten See bei Winden von 20 Knoten um ihr Leben. Ihr Schiff war 15 Minuten nach dem Notruf auf 6318 Fuß Wassertiefe gesunken. Bei der Evakuierung hatte der Kapitän dafür gesorgt, dass alle Seeleute Überlebensanzüge anlegten, und verließ nach Zeugenaussagen als letzter sein Schiff.
Das Eintreffen der übrigen Retter verzögerte sich wegen des Windes, so blieb die Hauptlast an dem Jayhawk. Ein Offizier wurde an einem Stahlseil herabgelassen und half 13 Mann in einen Rettungskorb, während er selbst überwachte, wie sie zum Hubschrauber hinaufgezogen wurden. Dabei gingen die Seen 30-50 Fuß hoch. Endlich erschien auch die „Munro“, von der ein Dolphin-Hubschrauber aufstieg mit einer vierköpfigen Crew. Drei Stunden nach dem ersten Mayday steuerte der Jayhawk die „Munro“ an, um die erste Ladung Geretteter abzusetzen. Zuvor war erwogen worden, auf der kurz vor der „Munro“ eingetroffenen „Alaska Warrior“ zu landen, doch zeigte es sich, dass deren Deck mit Fischereiausrüstung blockiert und stark vereist war. Es wäre zu gefährlich gewesen, heir die durchgefrorenen Überlebenden abzusetzen. Also wurde die 50 Meilen entfernt stehende „Munro“ angesteuert, auf der wegen der für eine Landung zu geringen Schiffsgröße die Geretteten einzeln abgesetzt werden mussten. Hier wurden sie sofort medizinisch versorgt. In der Zwischenzeit hatte auch die „Alaska Warrior“ begonnen, Schiffbrüchige aufzufischen. 42 Mann konnten von der Küstenwache sowie dem Schwesterschiff „Alaska Warrior” gerettet werden, fünf, darunter der Kapitän, erfroren. Nach sechs Stunden im Wasser waren sie an Unterkühlung gestorben. Vier der Toten wurden aus geborgen, ein Japaner ist weiterhin vermisst. Er war eigentlich schon dem Tod entronnen, fiel aber aus einem Rettungskorb zurück in die See, als dieser zu einem Hubschrauber aufgefiert wurde.
Die Geretteten wurden nach Dutch Harbour, wo die letzte Reise der „Alaska Ranger“ begonnen hatte, gebracht, wo die letzte Gruppe an Bord der „Munro“ am 24.3. eintraf. Ein Mann brach kurz das Redeverbot, dass die in Seattle ansässige Fishing Company of Alaska verhängt hatte, und sagte: "Glad to be alive," bevor auch er zu einem wartenden Taxi hastete.
(Quelle: US Coast Guard, yahoo u.a.)
Kurz vor fünf Uhr hatte sich die Situation so zugespitzt, dass die Crew Überlebensanzüge anlegte. Einige flüchteten sich dann in Rettungsinseln, andere sprangen ins Wasser. Ein Hubschrauber aus St. Paul, eine Coast Guard C-130 aus Kodiak und der Coast Guard Cutter "Munro" machten sich zum sinkenden Schiff auf. Als Hubschrauber der Küstenwache eintrafen, fanden sie 13 Schiffbrüchige über eine Meile Distanz mit Stroboskop-Lichtern im Wasser treibend. Sie wurden nacheinander von einem Rettungsschwimmer aufgepickt. Weitere 22 Mann wurden von der "Alaska Warrior", einem Schwesterschiff der "Alaska Ranger" gerettet, die mit den Männern sowie drei geborgenen Toten Dutch Harbor auf Unalaska Island ansteuerte, wo sie am Abend erwartet wurde. Es wurde damit gerechnet, eine Reihe von Unterkühlungen behandeln zu müssen sowie einen schwer verletzten. 20 Überlebende und ein Toter waren auf der "Munro", die die Suche nach dem Vermissten 120 Meilen westlich von Dutch Harbor ebenso wie der Helikopter fortsetzte.
Als die 1973 erbaute "Alaska Ranger" sank, war die See 2,4 Meter hoch, der Wind 25 Knoten schnell. Warum sich das Unglück ereignete, ist noch unklar. Das Schiff war unterwegs zum Makrelenfang. Es ist eines von sieben Schiffen der in Seattle-ansässigen Fishing Company of Alaska. 1995 gab es ein Feuer auf einem anderen Schiff, der "Alaska Spirit" , als sie in Alaska war. Dabei kam der Kapitän ums Leben, der Schaden betrug 3 Millionen Dollar. 1998 verlor die Company die 198-Fuß lange "Alaska-1" nach Kollision mit einem Frachter 34 Meilen nördlich von Dutch Harbor. Alle 33 Mann wurden gerettet. Der Trawler "Alaska Patriot" erlitt im Dezember 2007 einen Maschinenraumbrand in Dutch Harbour. Auf der "Alaska Ranger" gab es seit 1992 neun Unfälle mit sieben Verletzten. Als die "Alaska Ranger" jetzt auf Tiefwasser sank, hatte sie 145,000 Gallonen Diesel in den Bunkertanks. Ein Ölfilm bedecke ein Gebiet von 0,75 Quadratmeilen. Das Öl verteilte sich rasch in der See.
Am 24.3. um 21.12 Uhr beendete die US Coast Guard die Suche nach dem noch vermissten japanischen Fischmeister der “Alaska Ranger“. Der Coast Guard Cutter “Munro” und ein MH-60 Jayhawk Helikopter aus St. Paul hatten bis dahin über 875 Quadratmeilen abgesucht. In dem Seegebiet herrschten 10 Fuß hohe Seen, Temperaturen unter Null und Windgeschwindigkeiten von 40 Meilen mit Schneeschauern. Damit starben fünf Mann der 47-köpfigen Crew wohl an Unterkühlung. Die vier tot geborgenen hatten es nicht geschafft, Rettungsinseln zu erreichen. Sie waren sechs Stunden nach dem Unglück, das sich in 20 Fuß hohen Seen ereignet hatte, gefunden worden. Ein Schlepperreeder aus New York, der die “Alaska Ranger” vor 12 Jahren kommandiert hatte, sagte, dass es schon damals eine Menge Ruderprobleme gegeben habe und das Schiff nicht stabil gewesen sei. Die Küstenwache schickte am Abend des 24.3. ein Untersuchungsteam nach Dutch Harbor. Die „Alaska Ranger“ war 1973 bei McDermott Shipyards in Morgan City als Bohrinselversorger “Ranger” erbaut worden und fuhr bis 1988 für Offshore Logistics, Lafayette.
Der Notruf kam am 23.3. um 2.52 Uhr: „Mayday, mayday, mayday. This is the Alaska Ranger - 5-3-5-3 north, 1-6-9-5-8 west…We are flooding - taking on water in our rudder room. We are flooding by the - (near the stern ?), okay?” Die Küstenwache in Kodiak bestätigte und erfragte die Anzahl von Personen an Bord. Sofort lief eine umfangreiche Rettungsaktion an. Zwei Hubschrauber, ein Suchflugzeug und das Küstenwachboot „Munro“ mit Hubschrauber wurden alarmiert und machten sich von verschiedenen Positionen in Alaska auf den Weg zu der angegebenen Schiffposition 120 Meilen westlich von Dutch Harbor auf den Aleuten. Es dauerte fast zweieinhalb Stunden, bis die ersten Retter in einem Jayhawk-Hubschrauber vor Ort waren. Sie sahen zuerst drei Stroboskop-Lichter, die sie für Rettungsinseln hielten. Als sie näher kamen, wurden aus den drei erst vier, dann fünf und immer mehr Lichter. Der Ozean blitzte über eine Meile Länge. Hier kämpfte die Crew der „Alaska Ranger“ in der eiskalten See bei Winden von 20 Knoten um ihr Leben. Ihr Schiff war 15 Minuten nach dem Notruf auf 6318 Fuß Wassertiefe gesunken. Bei der Evakuierung hatte der Kapitän dafür gesorgt, dass alle Seeleute Überlebensanzüge anlegten, und verließ nach Zeugenaussagen als letzter sein Schiff.
Das Eintreffen der übrigen Retter verzögerte sich wegen des Windes, so blieb die Hauptlast an dem Jayhawk. Ein Offizier wurde an einem Stahlseil herabgelassen und half 13 Mann in einen Rettungskorb, während er selbst überwachte, wie sie zum Hubschrauber hinaufgezogen wurden. Dabei gingen die Seen 30-50 Fuß hoch. Endlich erschien auch die „Munro“, von der ein Dolphin-Hubschrauber aufstieg mit einer vierköpfigen Crew. Drei Stunden nach dem ersten Mayday steuerte der Jayhawk die „Munro“ an, um die erste Ladung Geretteter abzusetzen. Zuvor war erwogen worden, auf der kurz vor der „Munro“ eingetroffenen „Alaska Warrior“ zu landen, doch zeigte es sich, dass deren Deck mit Fischereiausrüstung blockiert und stark vereist war. Es wäre zu gefährlich gewesen, heir die durchgefrorenen Überlebenden abzusetzen. Also wurde die 50 Meilen entfernt stehende „Munro“ angesteuert, auf der wegen der für eine Landung zu geringen Schiffsgröße die Geretteten einzeln abgesetzt werden mussten. Hier wurden sie sofort medizinisch versorgt. In der Zwischenzeit hatte auch die „Alaska Warrior“ begonnen, Schiffbrüchige aufzufischen. 42 Mann konnten von der Küstenwache sowie dem Schwesterschiff „Alaska Warrior” gerettet werden, fünf, darunter der Kapitän, erfroren. Nach sechs Stunden im Wasser waren sie an Unterkühlung gestorben. Vier der Toten wurden aus geborgen, ein Japaner ist weiterhin vermisst. Er war eigentlich schon dem Tod entronnen, fiel aber aus einem Rettungskorb zurück in die See, als dieser zu einem Hubschrauber aufgefiert wurde.
Die Geretteten wurden nach Dutch Harbour, wo die letzte Reise der „Alaska Ranger“ begonnen hatte, gebracht, wo die letzte Gruppe an Bord der „Munro“ am 24.3. eintraf. Ein Mann brach kurz das Redeverbot, dass die in Seattle ansässige Fishing Company of Alaska verhängt hatte, und sagte: "Glad to be alive," bevor auch er zu einem wartenden Taxi hastete.
(Quelle: US Coast Guard, yahoo u.a.)
-
- Mitglied
- Beiträge: 24306
- Registriert: Fr 11. Jan 2008, 12:46
Bourbon-Dolphin-Report publiziert
Das AHTS “Bourbon Dolphin”, die am 12.4.2007 75 Meilen vor den Shetlands sank und acht Menschen in den Tod riss, hatte nach einem jetzt publizierten Report Schwächen im Design. Am Untergang war nicht ein einzelnes Problem schuld, sondern die Summe mehrerer Faktoren. Das erst ein halbes Jahr alte Schiff war mit 15 Mann norwegischer Crew zusammen mit der britischen “Highland Valour“ dabei gewesen, das Ölrig „Transocean Rather“ zu verholen, wozu das Ankergeschirr aufgeholt werden musste. Anker und Ketten wogen rund 330 Tonnen. Als die „Bourbon Dolphin” die Kette aufs Achterdeck zog, ging dieses über die Seite und brachte den Ankerziehschlepper damit zum Kentern. Der Report macht Konstruktionsmängel, Strömungen und das schlechte Wetter hierfür verantwortlich. Außerdem hätten Planungs- und Ausführungsfehler, Missverständnisse, das Versagen der Crew beim richtigen Bedienen der Schnelllösevorrichtung und das Eigengewicht der Kette das Unglück heraufbeschworen. Die norwegische Regierungskommission gab eine Reihe von Empfehlungen, um eine Wiederholung eines solchen Unglücks zu vermeiden. Dazu gehören Stabilitätskalkulationen für Ankerzieharbeiten, das Training der Winschführer und eine Überprüfung der Überlebensanzüge sowie eine günstige Platzierung von Rettungsflößen. (Quelle: bbc.co.uk)
-
- Mitglied
- Beiträge: 1742
- Registriert: Fr 11. Jan 2008, 20:48
- Wohnort: Geestland
Re: Unglücks-Thread
gibt es eine neue Entwicklung bei der Bergung der "Riverdance" oder wurde das Schiff inzwischen aufgegeben, wie man letztlich zu Gerüchten lesen konnte?
Burkhard
Burkhard
-
- Mitglied
- Beiträge: 24306
- Registriert: Fr 11. Jan 2008, 12:46
Re: Unglücks-Thread
Also für die aktuellsten Updates in dieser Sache empfehle ich die Lektüre der blackpoolgazette.co.uk und der Website der britischen Coastguard. Ein schönes Bilderfeature auch hier: http://cargolaw.com/2008nightmare_riverdance.html
Das letzte zum Thema auf http://www.esys.org bzw. http://www.janmaat.de, kreiert von mir nach o.g. Quellen, war das hier:
Die Fähre "Riverdance" wurde am 21.3. zu einem Totalverlust erklärt. Die Stürme der vergangenen Tage haben dem Schiff so zugesetzt, dass es nun nicht mehr reparaturwürdig ist. Das Schiff liegt bei Flut nun praktisch unter Wasser und sank in den vergangenen Wochen metertief in den weichen Sand ein. Die Berger wollen die "Riverdance" immer noch aufrichten, aber nun wird überlegt, mechanische Winschen einzusetzen, statt komplexe Techniken zur Wiederherstellung der Schwimmfähigkeit zu nutzen. Wenn dies nicht geling, bleibt als letzte Option der kostspielige Abbruch des Wracks auf dem Strand, bei dem 6000 Tonnen Stahl zu räumen und auf dem Landweg abzutransportieren wären. Das genaue Vorgehen soll bis zum Ende kommender Woche abgestimmt werden. Die "Riverdance" hat sich seit ihrer Strandung am 31.1. zu einer Touristenattraktion entwickelt, auch über Ostern werden Tausende von Gästen in Cleveleys erwartet.
Das letzte zum Thema auf http://www.esys.org bzw. http://www.janmaat.de, kreiert von mir nach o.g. Quellen, war das hier:
Die Fähre "Riverdance" wurde am 21.3. zu einem Totalverlust erklärt. Die Stürme der vergangenen Tage haben dem Schiff so zugesetzt, dass es nun nicht mehr reparaturwürdig ist. Das Schiff liegt bei Flut nun praktisch unter Wasser und sank in den vergangenen Wochen metertief in den weichen Sand ein. Die Berger wollen die "Riverdance" immer noch aufrichten, aber nun wird überlegt, mechanische Winschen einzusetzen, statt komplexe Techniken zur Wiederherstellung der Schwimmfähigkeit zu nutzen. Wenn dies nicht geling, bleibt als letzte Option der kostspielige Abbruch des Wracks auf dem Strand, bei dem 6000 Tonnen Stahl zu räumen und auf dem Landweg abzutransportieren wären. Das genaue Vorgehen soll bis zum Ende kommender Woche abgestimmt werden. Die "Riverdance" hat sich seit ihrer Strandung am 31.1. zu einer Touristenattraktion entwickelt, auch über Ostern werden Tausende von Gästen in Cleveleys erwartet.
-
- Mitglied
- Beiträge: 24306
- Registriert: Fr 11. Jan 2008, 12:46
Sietas-Frachter Niederelbe als Advance gesunken
Das 88 Meter lange Kümo “Advance”, 1939 BRZ, geriet 250 Kilometer südöstlich von Penmarsch mit einer Ladung Ton am 30.3. um 11 Uhr in Seenot. Das unter der Flagge von St. Vincent-Grenadines registrierte Schiff hatte im vorderen Laderaum im Golf von Gascogne Wassereinbruch erlitten. Die Fregatte „Tourville“ wurde zum Havaristen geschickt, ein Super-Frelon Helikopter stieg um 19.30 Uhr von der Basis Lanvéoc-Poulmic auf, um zwei Lenzpumpen zum Havaristen zu bringen. Der Frachter sollte versuchen, begleitet von der Marinefregatte den Hafen von La Rochelle anzulaufen. Der Bergungsschlepper „Abeille-Langeuedoc“, erst kürzlich bei der Bergung der holländischen « Artemis » erfolgreich, sowie die „Alcyon“ sollten in der Nacht zum Konvoi stoßen. Um 00.15 Uhr hatte sich die Situation aber so weit verschlechtert, dass die sechs Mann Crew, vier Litauer und zwei Russen, sowie die Techniker, die auf dem Havaristen abgesetzt worden waren, von dem Bordhubschrauber der „Tourville“ abgeborgen werden mussten. Um drei Uhr war der Frachter evakuiert. Das Schiff sank 140 Kilometer vor der Küste auf 1000-1500 Metern Wassertiefe. Die Geretteten wurden auf die „Abeille Languedoc“ geflogen und nach La Rochelle gebracht. An Bord der „Advance“ waren 67 Kubikmeter Gasöl sowie 2600 Tonnen Ladung, beides stellte keine relevante Umweltgefahr da. Trotzdem sollten am 31.1. ein Lynx und ein Falcon 50-Jet das Meer auf Verschmutzungen untersuchen. Warum das Schiff Wassereinbruch erlitten hatte, war unklar.
Die „Advance“ (IMO-Nr.; 8111910) wurde 1982 bei J.J. Sietas Hamburg als “Niederelbe” erbaut. Sie verdrängte 2,890 Tonnen, war 87.95 Meter lang, 11,3 Meter breit und hatte 4,68 MEter Tiefgang. Sie wurde von einer Deutz SBV8M628-Maschine von 735 kW angetrieben. 2002 bis 2005 lief sie als „Humber“. Letzter Eigner war die Lighthouse Shipping A/S, Norwegen, Manager die Inter Marine, Farsund, Norwegen.
Quellen: http://www.premar-atlantique.gouv.fr/ac ... /3/31.html, http://www.shipspotting.com/modules/new ... rum=1Fotos der Rettungsaktion: http://www.premar-atlantique.gouv.fr/galeries/Advance
http://media.shipspotting.com/uploads/p ... chiffsfoto:
Die „Advance“ (IMO-Nr.; 8111910) wurde 1982 bei J.J. Sietas Hamburg als “Niederelbe” erbaut. Sie verdrängte 2,890 Tonnen, war 87.95 Meter lang, 11,3 Meter breit und hatte 4,68 MEter Tiefgang. Sie wurde von einer Deutz SBV8M628-Maschine von 735 kW angetrieben. 2002 bis 2005 lief sie als „Humber“. Letzter Eigner war die Lighthouse Shipping A/S, Norwegen, Manager die Inter Marine, Farsund, Norwegen.
Quellen: http://www.premar-atlantique.gouv.fr/ac ... /3/31.html, http://www.shipspotting.com/modules/new ... rum=1Fotos der Rettungsaktion: http://www.premar-atlantique.gouv.fr/galeries/Advance
http://media.shipspotting.com/uploads/p ... chiffsfoto:
-
- Mitglied
- Beiträge: 1530
- Registriert: Sa 12. Jan 2008, 15:09
- Wohnort: Rapperswil-Jona, Schweiz