Somalia: Piraterie ohne Ende
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Re: Somalia: Piraterie ohne Ende
"Piraten entführen offenbar zwei deutsche Seeleute"
http://www.tagesschau.de/ausland/nigeria226.html
Welches Schiff unter deutscher Flagge ist es?
MfG
http://www.tagesschau.de/ausland/nigeria226.html
Welches Schiff unter deutscher Flagge ist es?
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Re: Somalia: Piraterie ohne Ende
Die FAZ schreibt, es sei die "BBC Palonia", gemeint sein dürfte die 2010 gebaute "BBC Polonia" (IMI 9415325)von Briese, allerdings fährt die unter Antiqua-Flagge...
Gruß Jens
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Re: Somalia: Piraterie ohne Ende
Moin,
du hast recht es ist die "BBC POLONIA". Hoffentlich wird die Besatzung bald unversehrt freigelassen.
http://www.odin.tc/eng/articles/422-Nig ... ighter.asp
MfG
du hast recht es ist die "BBC POLONIA". Hoffentlich wird die Besatzung bald unversehrt freigelassen.
http://www.odin.tc/eng/articles/422-Nig ... ighter.asp
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Re: Somalia: Piraterie ohne Ende
....und wieder hat die Presse die Nationalität eines Schiffes verkannt. Zu dieser Problematik habe ich schon mehrere Briefe an die Redaktion unserer Tageszeitung geschrieben. Auch da kommt es immer wieder zu solchen "Falschbeurteilungen". Ein Schiff hat die Nationalität, dessen Flagge zu führen, es berechtigt wird/ist. Steht in der UNO-SRK von 1982 und hat noch immer Gültigkeit (Völkerrecht). Die gekaperte BBC POLONIA ist also definitiv kein deutsches Schiff, da es unter der Flagge von ATG läuft. Heimathafen ist St. Johns. Wer sein Schiff ausflaggt, darf auch nicht auf die Hilfe seines eigentlichen Heimatlandes hoffen. Die Reederei der BBC POLONIA liegt zwar in Deutschland, aber durch die Ausflaggung ist sie zu einem antiguanischen Schiff geworden.
Deutsche Gesellschaft für Schifffahrts-und Marinegeschichte e.V. ; FB Handelsschifffahrt
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Re: Somalia: Piraterie ohne Ende
Guten Abend!frank0265 hat geschrieben:....und wieder hat die Presse die Nationalität eines Schiffes verkannt. Zu dieser Problematik habe ich schon mehrere Briefe an die Redaktion unserer Tageszeitung geschrieben. Auch da kommt es immer wieder zu solchen "Falschbeurteilungen". Ein Schiff hat die Nationalität, dessen Flagge zu führen, es berechtigt wird/ist. Steht in der UNO-SRK von 1982 und hat noch immer Gültigkeit (Völkerrecht). Die gekaperte BBC POLONIA ist also definitiv kein deutsches Schiff, da es unter der Flagge von ATG läuft. Heimathafen ist St. Johns. Wer sein Schiff ausflaggt, darf auch nicht auf die Hilfe seines eigentlichen Heimatlandes hoffen. Die Reederei der BBC POLONIA liegt zwar in Deutschland, aber durch die Ausflaggung ist sie zu einem antiguanischen Schiff geworden.
@ "frank0265": Formal gebe ich Dir ja recht, aber entscheidend ist und bleibt das Eigentum am Schiff. Und da ist nun mal als "Registered Owner" die "EILSUM" - Care of Briese Schiffahrts GmbH & Co KG , Hafenstrasse 12, 26789 Leer (Ostfriesland), Germany, für die "BBC Polonia" eingetragen. Und klassifiziert wurde das Schiff beim deutschen GL. (Quelle: equasis.org) Ich vermute mal, dass auch der Schiffskredit bei einer deutschen Bank abzuzahlen ist. Und die Versicherunger für Mannschaft, Schiff und Ladung auch bei deutschen (Rück-) Versicherern liegen.
Und ein Blick in den Jahresbericht 2009 der Bundesmarine, Flottenkommando Glücksburg, Dezernat M33, Handelsschifffahrt /Marineschifffahrtleitung, macht deutlich wie es um die Eigentumsverhältnisse der bundesdeutschen Containerschifffahrt steht:
Die deutsche Handelsflotte (3.476 Schiffe) steht nach der Nationalität der Eigner gemessen an der Anzahl der Schiffe weltweit an zweiter, bei den Containerschiffen (1.644) und deren Vermarktung weltweit an erster Stelle.
Die deutschen Reeder kontrollierten am 31.12.2008 insgesamt 3.371 Handelsschiffe, 645 davon unter deutscher Flagge (19,4%). Der größere Teil ist jedoch ausgeflaggt: 2.627 Schiffe unter Bareboat-Charter nach den Bedingungen des § 7 Flaggenrechtsgesetz * und 99 Schiffe mit 4,2 Mio. BRZ unter ausländischer Flagge in ausländischen Registern.
Die von deutschen Reedern kontrollierte Containerflotte ist die größte der Welt. Die deutschen Reeder und Schifffahrtsgesellschaften besitzen mit 1.644 Containerschiffen mehr als ein Drittel (35,4%) der weltweiten Containerschiffe (4.644). Sie bereedern mit 54,4 Mio. t dwt einen weltweiten Tonnageanteil von 33,6% und verfügen mit 4,56 Mio. TEU über 37,7% der gesamten Containertransportkapazität. Betrachtet man allein die Schiffe unter deutscher Flagge, so machen Containerschiffe einen Anteil von 53,5% aus.
Quelle: http://www.marine.de/fileserving/Portal ... 202009.pdf
Und weil das so ist, sind von der Piraterie natürlich auch (proportional) Containerschiffe betroffen, die von deutschen Reedern "kontrolliert" werden.
Nicht erst seit dem Rücktritt von Bundespräsident Köhler (Zitat: ..."dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege...") ist das Thema Piraterie politisch hochbrisant. Schon das Weißbuch der Bundeswehr von 2007, beschlossen vom Bundestag, macht ausdrücklich Rohstoffsicherung und Sicherung der Handelswege zur Aufgabe der Bundeswehr. Wer den Jahresbericht 2009 des Flottenkommandos liest, wird dort ähnliche Formulierungen finden.
Nicht zuletzt diese Eigentumsverhältnisse (neben dem Reedergejammer und der natürlich realen Gefahr für Mannschiff, Schiff und Ladung) haben ja letztlich die Europäische Union dazu gezwungen, die Operation Atalanta zu starten. Die EU NAVFOR Somalia – Operation Atalanta ist eine multinationale Mission der EU zum Schutz von humanitären Hilfslieferungen nach Somalia, der freien Seefahrt und zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias am Horn von Afrika im Golf von Aden und bezeichnet gleichzeitig einen gemischten multinationalen Marineverband (Flottille). Die Mission ist die erste Marineoperation der EU.
Die Finanzbriefkasten-Companies auf Antigua & Barbuda sind wohl kaum in der Lage, die Schiffe "ihrer Flagge", die ihnen ja definitiv nicht gehören, mit einer eigenen schlagkräftigen Marine zu schützen. Dafür will offenbar kein deutscher Reeder auch nur einen müden Euro ausgeben. Das ist leider so, lässt sich aber nicht ändern, solange das bundesdeutsche Kapital glaubt, sein Geld (und seine Gewinne) wären in Offshore-Finanzplätzen besser aufgehoben. Offshore-Finanzplätze, die gekennzeichnet sind von niedrigen oder keinen Steuern, ein geringes Maß an Regulierung und ein gutes Bankgeheimnis. Die Antigua and Barbuda Defence Force Coast Guard (ABDF CG), die aus einer Polizeieinheit hervorgegangen sein soll, und vor Ort die Gewährleistung der inneren Sicherheit, Bekämpfung des Drogenschmuggels, den Schutz der Fischereirechte und die Verhinderung von Meeresverschmutzungen sowie Rettungs- und Katastropheneinsätze sicherstellen soll, ist wohl kaum in der Lage, vor Nigeria Schiffe vor Piratenangriffen zu schützen.
Aber das kennen wir ja, die Gewinne werden privatisiert und die Verluste muss der Bundeshaushalt übernehmen, aus dem bekanntlich auch der Anti-Piraten-Einsatz der Bundesmarine bezahlt wird.
mfg Peter Hartung
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* § 7 Flaggenrechtsgesetz
(1) Wird in den Fällen des § 1 ein Seeschiff einem Ausrüster, der nicht Deutscher ist oder seinen Wohnsitz oder Sitz nicht im Geltungsbereich des Grundgesetzes hat, auf mindestens ein Jahr zur Bereederung in eigenem Namen überlassen, so kann auf Antrag des Eigentümers das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung für bestimmte Zeit, höchstens jedoch jeweils für die Dauer von zwei Jahren unter dem Vorbehalt des Widerrufs gestatten, daß das Schiff anstelle der Bundesflagge eine andere Nationalflagge führt, deren Führung nach dem maßgeblichen ausländischen Recht erlaubt ist. Die Rechte und Pflichten aus dem Recht der Europäischen Gemeinschaften bleiben unberührt.
Zuletzt geändert von Peter Hartung am Mo 5. Jul 2010, 12:16, insgesamt 10-mal geändert.
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Re: Somalia: Piraterie ohne Ende
"Entführte deutsche Seeleute wieder frei" (nach Überfall vor Nigerias Küste)
http://www.tagesschau.de/ausland/nigeria228.html
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Re: Somalia: Piraterie ohne Ende
Piraten entführen panamaisches Frachtschiff "MV Suez" im Golf von Aden
http://www.open-report.de/artikel/Pirat ... 70710.html
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Re: Somalia: Piraterie ohne Ende
Vorsicht, ist in Wirklichkeit Liberianer, 1984 auf der Warnow-Werft erbaut, ex Sevastaki.
Daten:
http://seaagent.com/de/ships/general_ca ... 18720.html
Daten:
http://seaagent.com/de/ships/general_ca ... 18720.html