Die Kremer-Werft: 145 Jahre Elmshorner Schiffbau

[Arne J]

Moin Peter,
hab hier eine Risszeichnung der HUNNAU ex ORTRUD MÜLLER, gebaut 1967 bei Kremer, aus Schwadtke's Schiffsliste von 1970. Das Schiff war zu diesem Zeitpunkt knapp 3 Jahre alt. Ich möchte daher behaupten, dass dieses Schiff niemals ein Ladegeschirr besaß und von der Werft so ausgeliefert wurde!
HUNNAU:


Gruß
Arne

[Manfred Heinken]

Die Kremers Werft hat ja auch Fischkutter gebaut. Hier ein alter, aber leider undatierter Zeitungsausschnitt von von einem Kutterneubau für Island.
Gruß Manfred Heinken

[Peter Hartung]

Moin Peter,
hab hier eine Risszeichnung der HUNNAU ex ORTRUD MÜLLER, gebaut 1967 bei Kremer, aus Schwadtke's Schiffsliste von 1970. Das Schiff war zu diesem Zeitpunkt knapp 3 Jahre alt. Ich möchte daher behaupten, dass dieses Schiff niemals ein Ladegeschirr besaß und von der Werft so ausgeliefert wurde!
HUNNAU:


Gruß
Arne

Moin, Arne!

Die "Ortrud Müller" ohne Ladegeschirr (wie von Dir oben angegeben) ist die "jüngere" und wurde 1967 bei Kremer in Elmshorn (Baunummer 1132) ohne Ladegeschirr gebaut.
Die "Ortrud Müller" mit Ladegeschirr ist die "ältere" und wurde, wie von Peter Schliefke erwähnt, 1956 bei Kremer in Elmshorn (Baunummer 1044) mit Ladegeschirr gebaut.

Siehe auch dazu den Seitenriss aus Schwadtke´s Schiffsliste von 1964:



Der Fehler lag bei mir: ich hatte ursprünglich die "Ortrud-ohne" der "Ortrud-mit" zugeordnet. Peter Schliefke hat dann die Velwechserung aufgeklärt.
mfg
Peter Hartung

[Peter Hartung]

Guten Abend!

Am 24. April 1962 läuft bei Kremer, Elmshorn, unter der Baunummer 1097 das Fährschiff "MARAGOGIPE" für die Cia. Navegacao Bahiana, Brasilien, vom Stapel. Das Schiff ist 46,15 m lang, 8 m breit und hat bei einer Seitenhöhe von 3,5 m 2,3 m Tiefgang. Es verfügt über Sitzplätze für 400 Passagiere und 200 Sitzplätze und verkehrt angeblich immer noch auf der Bucht von Bahia. Zwei MWM-Diesel mit je 800 PS sorgen über zwei Schrauben für eine Geschwindigkeit von 15 Knoten.


Foto: Peter Hartung, Elmshorn (1962)

mfg
Peter Hartung

[Arne J]

Hallo Peter,
das mit der älteren ORTRUD MÜLLER (Ladegeschirr, etc.) ist bekannt. Hatte dann die Diskussion falsch verstanden.

Gruß
Arne

[Peter Hartung]

Moin!



Bildnachweis: Sammlung Peter Hartung


Bildnachweis: Stadtarchiv Elmshorn (Bildunterschrift: Hafen 1939).

Zu den obigen Fotos konnte ich am letzten Augustwochenende während des Hafenfestes in Elmshorn beim Stadtarchiv die Details herausfinden. Herzlichen Dank an Herrn André Konietzko.

Die Aufnahme entstand definitiv 1939. Bei dem fast fertigen Schiff am Ausrüstungskai handelt es sich um den ersten jemals gebauten Chlorgas-Küstentanker namens "TRAVE" mit der Baunummer 830. Das Schiff hatte 307 BRT bei 300 tdw und war 41,5 Meter lang, 7,6 Meter breit. Das Schiff ging an die Lübeck-WYborger Dampfschifffahrtsgesellschft. Die weiteren Stationen des Schiffes: 52 EMPIRE CHLORINE - 53 TRAVE - 54 HYBO - 54 HYBORG - 54 UNIKLOR - 78 FRISNES - 89 HINNATANK - 00 MILJOTANK. Das Schiff ist immer noch in Betrieb und fährt heute für die norwegische MONGSTAD SJOTRANSPORT AS, Fonnes. Siehe dazu auf Seite eins dieses Threadds die aktuelleren Fotos des Schiffes von Arne Jürgens. So schließt sich der Kreis.

Bei dem größeren im Bau befindlichen Schiff auf der Ansichtskarte handelt es sich um den Flugzeugbenzintanker "ANNA". Das 638 BRT-Küsten-Tankschiff wurde am 6.4.1940 mit der Baunummer 836 bei Kremer an die deutsche Luftwaffe abgeliefert. Der Tanke war 56,7 Meter lang und 9 Meter breit. Das Schiff überstand den Krieg und wurde für die britische Regierung 1945 als "EMPIRE TIGAWA" wieder in Fahrt gesetzt. Als "ARDECHE" fuhr das Schiff ab 1947 für die französische Marine. Im Jahre 1959 wurde das Schiff aus dem Register gestrichen.

Ferner ist auf dem Foto vorne links erkennbar ein Marineschlepper, wobei es sich um den Schlepper "FINK" handelt. Das 101 BRT große Schiff trug die Baunummer 832 und wurde am 21.10.1939 an die deutsche Marine abgeliefert. Ein weiterer Marineschlepper gleichen Typs (nicht auf dem Bild) trug den Namen "BODDEN" mit der Baunummer 835.

Der kleinere Neubau auf den Helgen (vorne rechts) von der oberen Ansichtskarte konnte bisher noch nicht identifiziert werden.

mfg Peter Hartung

PS.: Demnächst folgt weiteres.

[Peter Hartung]

Guten Abend!

Am 24. April 1962 läuft bei Kremer, Elmshorn, unter der Baunummer 1097 das Fährschiff "MARAGOGIPE" für die Cia. Navegacao Bahiana, Brasilien, vom Stapel. Das Schiff ist 46,15 m lang, 8 m breit und hat bei einer Seitenhöhe von 3,5 m 2,3 m Tiefgang. Es verfügt über Sitzplätze für 400 Passagiere und 200 Sitzplätze und verkehrt angeblich immer noch auf der Bucht von Bahia. Zwei MWM-Diesel mit je 800 PS sorgen über zwei Schrauben für eine Geschwindigkeit von 15 Knoten.
(...)
mfg
Peter Hartung

Moin!

Zur "MARAGOGIPE" sei ergänzend mitgeteilt, dass das Fährschiff während der Überfahrt nach Brasilien verloren ging. Die See soll die unteren Fenster des Fahrgastraums zerschlagen haben und das Schiff ging auf Grund. Leider sind mir weitere Einzelheiten nicht bekannt.

Das Schwesterschiff, die "ITAPARICA", ebenfalls bei Kremer gebaut, kam heil in der Bucht von Bahia an, man hatte die untere Fensterreihe diesmal zugeschweißt. Das Schiff soll noch 1995 in der Bucht von Bahia in Dienst gewesen sein.

Diese Angaben erhielt ich von André Konitzko, Elmshorn.

mfg Peter Hartung

[Peter Hartung]

Moin!

Hier sehen wir den Weintanker "IMPERIAL", der am 5. April 1954 unter der Baunummer 1028 bei Kremer vom Stapel lief. Das Schiff hatte 300 BRT.




Bildnachweis: © Sammlung André Konietzko, Elmshorn

Auftraggeber des Schiffes war die Firma Dujardin & Co., vorm. Gebr. Melcher, Verkaufsgesellschaft mbH, Krefeld-Uerdingen.
Korrespondent-Reeder war die Schepers Rhein-See-Linie, Duisburg-Ruhrort. 1971 wurde der Tanker abgebrochen.
mfg Peter Hartung

[PETERSCH]

Moin alle
Hier ist die "IMPERIAL" in Krefeld-Uerdingen


Foto:Postkarte

Gruss
Peter

[Peter Hartung]

Moin alle
Hier ist die "IMPERIAL" in Krefeld-Uerdingen

Foto:Postkarte

Gruss
Peter

Moin!
@ PETERSCH: Danke für die schöne alte Postkarte von der "IMPERIAL". Übrigens: Die Brücke im Hintergrund ist die Uerdinger Rheinbrücke, die 1936 erbaut wurde und nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg wieder 1950 in der ursprünglichen Form als so genannte Zügelgurtbrücke aufgebaut wurde. Der Fahrbahnunterbau besteht aus einem Stahlfachwerk. Die Brücke hat eine Weite von 250 m.

Zum Vergleich hier (rechts) der ehemalige Liegeplatz der "IMPERIAL", wie er heute aussieht:
Quelle: Wikimedia.

Nebenbei: Irgendwann hat man am Schiff den Namen und den Heimathafen von der Seite ans Heck verschoben - oder umgekehrt (vgl. vorherige Seite dieses Threads).

mfg Peter Hartung