Moin!
Schön, dass das Forum wieder online ist.
Zum Stand der Dinge:
Bildnachweis: Rhein-Zeitung.
Ich verweise zunächst auf folgende Mitteilungen aus dem "Gemeinsamen Pressezentrum" von Rhein-Lahn-Kreis, Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen, Staatskanzlei Rheinland-Pfalz und Polizei Rheinland-Pfalz:
http://www.wsa-bingen.wsv.de/pdf/Presse ... _0930h.pdf
http://www.wsa-bingen.wsv.de/pdf/Presse ... 1400_h.pdf
http://www.wsa-bingen.wsv.de/pdf/Presse ... _1730h.pdf
Die Mitteilung der gemeinsamen Pressestelle, derzufolge im Tank 7 Schwefelsäure, Wasser und Wasserstoff festgestellt wurden, ist eine Nachricht, die leider zu befürchten war. Ich hatte ja frühzeitig darauf hingewiesen, das dieses Risiko sehr genau schon im BSU-Untersuchungsbericht über den Unfall (Kentern) der ENA 2 im Juni 2004 beschrieben wurde. Dieser Bericht liegt den Einsatzkräften vor.
Die nun zu treffenden Maßnahmen, nämlich die Einleitung von Stickstoff in den Tank, um der Explosionsgefahr des Wasserstoffs zu verhindern, wurde schon nach dem Kentern der ENA 2 angewendet. Womit ich sagen will, dass ich den Eindruck habe, dass die Einsatzkräfte das Risiko zu beherrschen scheinen.
Vgl. hierzu die Links:
http://www.fotoschiff.de/assets/plugind ... htena2.pdf
Erwähnen muss ich noch, dass die ENA 2 Entlüftungsöffnungen hat, aus der seinerzeit Schwefelsäure unkontrolliert austrat. Die ENA 2 hat zwei Lüfter mit Feuchtigkeitsfilter. Zwei je Ladetank, es ist die einzige Be- und Entlüftungsmöglichkeit beim Be- und Entladen, sie sind nicht verschließbar und permanent offen und waren nach dem Durchkentern der ENA 2 eine Austrittsmöglichkeit für die Schwefelssäure.
Aber: Es gibt ganz offensichtlich Bauartunterschiede zur "WALDHOF" und deshalb kann - ich weise ausdrücklich darauf hin - die Entlüftungsanlage auf der "ENA 2" NICHT auf die "WALDHOF" übertragen werden.
Die Mitteilung 23 aus dem gemeinsamen Pressezentrum vom 27.1.2011, 14 Uhr, wirft Fragen auf. Bisher ging ich davon aus, dass auch die Wallgänge beprobt werden sollen und nicht nur die Innentanks. Nun lag zwar das Ergebnis von Innentank Nr. 7 ("...beinhaltet ... Schwefelsäure, Wasser und Wasserstoff.") als Erstes vor und weitere sollen folgen, aber man hat ja deutlich gesehen, dass die Aussenhaut des Schiffes angebohrt wurde, man also damit auch Zugang zu den Wallgängen suchte. Welche Untersuchungsergebnisse hat man wohl dort festgestellt?
Ich denke, es sind noch viele Fragen unbeantwortet.
Darunter auch diese: Wenn sich im Center-Tank Nr. 7 neben Schwefelsäure und Wasserstoff auch noch Wasser befindet, wie kam es dort hinein? Und lässt sich damit die Behauptung aufrecht erhalten, dass keine Schwefelsäure in den Rhein geflossen ist?
Allgemein ist zu sagen, dass die Einsatzkräfte und ihr Bergungskonzept große Anerkennung sowohl bei den Binnenschiffern als auch an Land am Mittelrhein finden. Das WSA Bingen hat sogar ein Gästebuch auf seiner Homepage eingerichtet:
http://www.wsa-bingen.wsv.de/gb.php.html
Zwei holländische Wasserschutz-Polizisten sind angefordert worden und betreuen die niederländischen Binnenschiffer, was den Informationsfluss enorm verbessert. Das Binnenschiffer-Forum ist in diesem Zusammenhang eine wichtige Plattform für Fragen, Meinungen, Diskussionen und man hat den Eindruck, dass die Äußerungen dort von den Einsatzkräften gelesen werden. Es ist eine kniffelige Bergungssache und alle Beteiligten machen einen guten Job.
mfg Peter Hartung