Sietas-Werft meldet Insolvenz an
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Re: Sietas-Werft meldet Insolvenz an
Es geht nicht um eine einzelne Firma, sondern um eine nicht vorhandene Industriepolitik, eine, die gemäß der von der EU hochgehaltenen Kapitalverkehrsfreiheit alles einem modellhaften Wettberwerb unterwerfen will und das qua EuGH auch durchsetzt. Die Chinesen und die Japaner scheren sich einen Deut darum, die wissen, wie wichtig es ist über die Indstriepolitik auch die Struktur des Landes zu erhalten. Berlin tut nic hts, weiß nichts und ist nur gehorsam gegenüber Brüssel. Frankreich schert sich in bestimmten Bereichen (Pharma, Alstom) auch einen Dreck um Brüssel.
Jochen
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Re: Sietas-Werft meldet Insolvenz an
Is' ja alles schön und gut, aber zunächst mal muß ein Unternehmen wie Sietas seine wirtschaftlichen und finanziellen Verhältnisse selbst auf die Reihe kriegen. Ein Unternehmen, welches nachhaltig Verluste einfährt und keine Gewinne macht, hat nun mal ein Problem - und zwar zunächst mal ein hausgemachtes...Jochen hat geschrieben:Es geht nicht um eine einzelne Firma, sondern um eine nicht vorhandene Industriepolitik, eine, die gemäß der von der EU hochgehaltenen Kapitalverkehrsfreiheit alles einem modellhaften Wettberwerb unterwerfen will und das qua EuGH auch durchsetzt. Die Chinesen und die Japaner scheren sich einen Deut darum, die wissen, wie wichtig es ist über die Indstriepolitik auch die Struktur des Landes zu erhalten. Berlin tut nic hts, weiß nichts und ist nur gehorsam gegenüber Brüssel. Frankreich schert sich in bestimmten Bereichen (Pharma, Alstom) auch einen Dreck um Brüssel.
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Alexander
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Re: Sietas-Werft meldet Insolvenz an
Stimme ich Dir völlig zu. Allerdings ist es ab dem Punkt nicht mehr so ganz hausgemacht, wo ein Unternehmen auf Teufel komm 'raus versuchen muss, gegen subventionierte Hersteller in den Wettbewerb zu gehen. Und an diesem Punkt haben gerade die Werften in Asien deutliche Vorteile. Wenn dann noch die Auftragsfinanzierung durch (landeseigene) Banken aus kaum nachvollziehbaren Gründen nicht funktioniert, wird es ganz schwer (z.B Lindenau). Wo genau die genaue Ursache der Insolvenz bei Sietas liegt, werden wir sicherlich irgendwann auch erfahren...Alexander hat geschrieben:Ein Unternehmen, welches nachhaltig Verluste einfährt und keine Gewinne macht, hat nun mal ein Problem - und zwar zunächst mal ein hausgemachtes...
Gruß Jens
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Re: Sietas-Werft meldet Insolvenz an
Eine erste, wie ich finde sehr gute Analyse hat Arne ja weiter oben schon gebracht...Jens.G hat geschrieben:Wo genau die genaue Ursache der Insolvenz bei Sietas liegt, werden wir sicherlich irgendwann auch erfahren...
Alexander
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Re: Sietas-Werft meldet Insolvenz an
dann noch die Auftragsfinanzierung durch (landeseigene) Banken aus kaum nachvollziehbaren Gründen nicht funktioniert, wird es ganz schwer (z.B Lindenau).
Borgwardt war der einzige Fall in der deutschen Wirtschaftsgeschichte, in dem alle Forderungen im Konkursverfahren zu 100Prozent erfüllt worden sind, es ging um eine temporäre Liquiditätslücke. Schlieker ging pleiten, weil die Kredite abgedreht wurden und zwar auf Druck der Konkurrenz. Im übrigen ist der Gewinn eines Unternehmes nie in einzelwirtschaftlicher Betzrachtung zu sehen, das ist das Denken dieser schwäbischen Hausfrau da oben: we Einkommen erzielt, fällt nicht in die Sozialsysteme. Nur Industriepolitik zu betreiben, setzt eben mehr Verstand voraus als zum europäischen Gesummse aus Brüssel die Hand an die Mütze zu führen. Da
Borgwardt war der einzige Fall in der deutschen Wirtschaftsgeschichte, in dem alle Forderungen im Konkursverfahren zu 100Prozent erfüllt worden sind, es ging um eine temporäre Liquiditätslücke. Schlieker ging pleiten, weil die Kredite abgedreht wurden und zwar auf Druck der Konkurrenz. Im übrigen ist der Gewinn eines Unternehmes nie in einzelwirtschaftlicher Betzrachtung zu sehen, das ist das Denken dieser schwäbischen Hausfrau da oben: we Einkommen erzielt, fällt nicht in die Sozialsysteme. Nur Industriepolitik zu betreiben, setzt eben mehr Verstand voraus als zum europäischen Gesummse aus Brüssel die Hand an die Mütze zu führen. Da
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Re: Sietas-Werft meldet Insolvenz an
herr Rösler iss wohl eher keine Hausfrau, merkel kommt aus mecklenburg. aber was solls, vielleicht kennst du einfach noch mehr die man "da oben" wirtschaftspolitisch verantwortlich machen kann. ist so schön einfach die probleme der politik anzuhängen, statt einfach mal in den Unternehmen selbst anzufangen.Jochen hat geschrieben: dieser schwäbischen Hausfrau da oben..
und wer ansonsten meint das die politik nun verantwortlich dafür ist, jedes unternehmen was von irgendwelchen managern(egal ob firmenmanagern oder Bankmanagern) in die Sch.. geritten wird, da mit Steuergeldern wieder rauszuholen, der irrt gewaltig. und das ist übrigens auch keine Frage der partei, die grade mal regiert. die find ich auch nicht wahnsinnig gut, aber die sind eben auch nicht an allem schuld...
nur weil in Asien massiv subventioniert wird, heist das noch lange nicht das das gute wirtschaftspolitik ist und das das hier nachgemacht werden muss. schon gar nicht bei den überall in Europa (auch bei uns!) vorherschenden schuldenständen.wenn man da nicht mal ans umdenken komtm, geht das sehr sehr fix und hier ist nicht mehr "nur" die Frima "sietas" pleite. Ansonsten bin ich relativ sicher, auch ohne Subventionen können die asiatischen werften billiger als die deutschen... schon allein wegen weniger kosten bei personal, arbeitsschutzregelungen etc....
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Re: Sietas-Werft meldet Insolvenz an
Volle Zustimmung!schwedenelch hat geschrieben:Jochen hat geschrieben: und wer ansonsten meint das die politik nun verantwortlich dafür ist, jedes unternehmen was von irgendwelchen managern(egal ob firmenmanagern oder Bankmanagern) in die Sch.. geritten wird, da mit Steuergeldern wieder rauszuholen, der irrt gewaltig. und das ist übrigens auch keine Frage der partei, die grade mal regiert. die find ich auch nicht wahnsinnig gut, aber die sind eben auch nicht an allem schuld...
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Re: Sietas-Werft meldet Insolvenz an
merkel kommt aus mecklenburg
Das die Dame auf dem CDU-Parteitag in Stuttgart selbst davon gesprochen hat, eine Wirtschaftspolitik nach Art der schwäbischen Hausfrau zu betreiben, hast du wohl nicht mitbekommen. Bleib man weiter bei deinem Sprüchewissen nach Art des Sparkassenkalenders.
Jochen
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Re: Sietas-Werft meldet Insolvenz an
Ändert diese Sprücheklopferei Deinerseits etwas daran, daß es nicht Aufgabe einer Regierung sein kann, jedes in wirtschaftliche Probleme geratene Unternehmen zu retten? Dann hätten wir faktisch eine Staatswirtschaft, in der der Staat in jedes Unternehmen reinreden kann. Und daß diese Form des Wirtschaftens auf Dauer nicht funktionieren kann, haben diverse Staaten des ehemaligen Warschauer Pakts eindeutig bewiesen.Jochen hat geschrieben: Das die Dame auf dem CDU-Parteitag in Stuttgart selbst davon gesprochen hat, eine Wirtschaftspolitik nach Art der schwäbischen Hausfrau zu betreiben, hast du wohl nicht mitbekommen. Bleib man weiter bei deinem Sprüchewissen nach Art des Sparkassenkalenders.
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Re: Sietas-Werft meldet Insolvenz an
Der Warschauer Pakt war ein Militärbündnis, gemeint ist wohl der Comecon - wieder nur ein Beilspiel für Nachplappern, tatsächlich aber nichts zu wissen. Vielleicht zu Weihnachten mal ein Buch zur Wirtschaftsgeschichte lesen? Abelshauser wäre ein guter Anfang, der zeichnet auch die marktwirtschaftliche Ideologiegeschichte nach. Im übrigen hilft genaues Lesen auch: ich sprach von Strukturpolitik und nicht ausschließlich vom Einzelunternehmen.Darum ging es.
Jochen
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