Guten Abend!
Und hier kommt der erste ausführliche Pressebericht von Frank Behling in den "KIELER NACHRICHTEN":
http://www.kn-online.de/lokales/kiel/28 ... Bucht.html
Da die KN die Links nur kurzzeitig im Netz belässt, hier der vollständige Text:
09.01.2012 | 17:44 Uhr | kn | Frank Behling
"Thor Liberty" wurde NOK-Durchfahrt verweigert
„Raketen-Frachter“ ankert in der Kieler Bucht
Kiel - Die Irrfahrt der 69 Boden-Luft-Raketen des Typs „Patriot“ und der 150 Tonnen Sprengstoff von Emden nach Südkorea führt jetzt über Kiel. Seit Montagvormittag liegt der Frachter „Thor Liberty“ mit der brisanten Ladung in der Kieler Bucht vor Anker. Grund sind Mängel bei der Ladungssicherung. Zuvor hatte das 97 Meter lange Schiff vier Wochen in Finnland festgelegen. Voraussichtlich heute soll die „Thor Liberty“ an die Munitionspier der Bundeswehr bei Laboe verholen und dort die von den deutschen Behörden geforderten Sicherungsmaßnahmen ausführen. Erst danach bekommt das Schiff die Freigabe für die Weiterreise durch
den Nord-Ostsee-Kanal.
Die amerikanischen Flugkörpern und der Sprengstoff waren Anfang Dezember in Emden von der Bundeswehr an Südkorea übergeben und auf Rechnung der Koreaner auf die „Thor Liberty“ verladen worden. Ausgestattet mit Papieren durch den deutschen Zoll startete die „Thor Liberty“ am 5. Dezember ihre Irrfahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Finnland. Dort stolperten eine Woche später finnische Behörden über die Ladung. Irrtümlich soll bei der Übersetzung der Papiere das Wort Feuerwerkskörper genannt worden sein. Deshalb stand zunächst der Verdacht des Waffenschmuggels im Raum. Nach wenigen Tagen klärte sich dann für die Finnen alles auf. Die 69 Flugkörper und der Sprengstoff stammen aus Beständen der Bundeswehr und waren bereits 2007 ordnungsgemäß nach Südkorea verkauft worden. Die entsprechenden Ausfuhrpapiere hatte das Hauptzollamt Oldenburg ausgestellt. Damit sollte der Transport für die Bundeswehr Geschichte sein.
Als der 97 Meter lange Frachter Montag früh bei Fehmarn aber in Richtung Kieler Förde abbog, waren Beamte der Wasserschutzpolizei bereits gewarnt. Bevor das Schiff einen Lotsen für den Transit durch den Kanal an Bord nehmen konnte, kamen Polizisten der Abteilung Hafensicherheit der Wasserschutzpolizei Kiel an Bord. Sie sollten vor dem Einschleusen in den Kanal den ordnungsgemäßen Zustand von Schiff, Papieren und Ladung prüfen.
Beim Öffnen des ersten Containers gab es Kummer. Den Beamten purzelten die Kisten mit dem Sprengstoff entgegen. Zugleich gab es Mängel bei den Papieren. „Es fehlten die vorgeschriebenen Packzertifikate für die 21 Container“, so Martin Dux von der Wasserschutzpolizei. Das Schiff erhielt daraufhin von der Seeberufsgenossenschaft die Anweisung, den nächsten Hafen für die Sicherung der Ladung anzulaufen. Dieser Hafen ist Kiel. In Finnland waren die Kisten mit dem Sprengstoff zur besseren Sicherung bereits in 21 Seecontainer umgeladen. Jedoch gab es zuviel Freiraum in den Coontainern, so konnte die Kisten verrutschen.
Auf der Reise nach Kiel sei die Wasserschutzpolizei durch die Beobachtung eines Internetforums auf den Transport aufmerksam geworden, wie Martin Dux bestätigt. Deshalb sei die kontrolle angesetzt worden.
Bei der Suche nach einem Liegeplatz für die „Thor Liberty“ in Kiel fiel die Wahl Montagabend auf die Pier des Munitionsdepots zwischen Laboe und Heikendorf. Als Ausweichplätze waren Ostuferhafen und Scheerhafen im Gespräch.
URL:
http://www.kn-online.de/lokales/kiel/?e ... 2&em_loc=3
mfg Peter Hartung