Scandlines-Verkauf

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Rueganer
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Re: Scandlines-Verkauf

Beitrag von Rueganer »

Wenn ich eine neue Stelle antrete, müsste ich dafür mein derzeit unbefristetes Arbeitsverhältnis, das ich jetzt schon seit 14 Jahren inne habe, aufgeben. Ist schon ein Risiko, so etwas aufzugeben und dann nur noch mit befristeten Verträgen von Augenblick zu Augenblick zu leben. Unbefristete Arbeitsverträge kriegt man doch heute nirgends mehr. Hat also wie hier schon angedeutet, also nichts mit Scandlines zu tun und ist mein persönliches Problem. Für irgendwelche Ausgilfsjobs gibt man natürlich kein normales Arbeitsverhältnis auf.
Verzeiht mir, das ich die TT-Liner als Partyschiffe abgestempelt habe. ;) Da gibt es noch ganz "schlimmere", wie Tallink z.B..
Das was derzeit mit Scandlines abgeht, ist natürlich sehr schade, und keiner weiß so richtig, warum "ein gesundes Unternehmen zerschlagen werden soll", wie es in den Medien heisst. :(
Torge
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Re: Scandlines-Verkauf

Beitrag von Torge »

Rueganer hat geschrieben: Das was derzeit mit Scandlines abgeht, ist natürlich sehr schade, und keiner weiß so richtig, warum "ein gesundes Unternehmen zerschlagen werden soll", wie es in den Medien heisst. :(
...leider gibt es darauf eine Antwort. Die Investoren haben ihr Kapital zur Verfügung gestellt und nachdem sie hier und da die Kosten gesenkt haben und das Unternehmen gute Zahlen aufweist, wollen Sie durch den Teilverkauf ein Teil Ihres Kapitals einfach zurückhaben. Ein Teilverkauf bringt wahrscheinlich auch mehr Geld als ein kompletter Verkauf.

Wenn die Ertragsaussichten auf den Linien nach Rødby und Gedser nicht so gut wären, dann würden die Investoren sicherlich auch diese Routen sofort verkaufen, aber da die Schiffe gut ausgelastet sind und man z.b. zwischen Gedser und Rostock steigenden Umsatz anpeilt, halten die Fonds dies weiterhin als gutes Investment.

...... Entscheidungen werden nach folgenden Punkten getroffen: Rendite, Chancen und Risiken .... Den Punkt Historie, liebe zur Seeschifffahrt gibt es bei solchen Rechnungen einfach nicht....

Ich war heute übrigens zwischen Puttgarden und Rødby an Bord und habe ein bisschen Klönschnack mit der Besatzung gemacht ...... Die Stimmung ist auf dem Nullpunkt und der Kostendruck ist für jeden extrem spürbar....

......auf dem deutschen Schiff und auf der Rückfahrt auf dem dänischen Schiff habe ich mich jedes Mal gefragt, wann eigentlich mal sauber gemacht wird.... So dreckig habe ich die Schiffe noch nie erlebt... Aber den Posten Reinigungskosten kann man sicherlich noch mehr reduzieren :oops: :twisted:
windrose
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Re: Scandlines-Verkauf

Beitrag von windrose »

zu den Stellenausschreibungen:
Das machen Firmen oft, egal ob gesucht wird oder nicht. Hat nichts mit dem Personal zu tun, sondern soll Banken, Kunden und/oder Konkurrenten den Eindruck vermitteln, der Laden würde bestens laufen. Gerade bei den Gerüchten oder Spekulationen, wie es denn nun weitergeht vermittelt eine scheinbare Suche nach Mitarbeitern doch diesen Eindruck. Alles reine public relations.
Wobei ich Stena jetzt nichts unterstellen will (nicht, daß mir das als üble Nachrede ausgelegt wird). Vielleicht wissen die teilweise selbst noch nicht, wie es denn nun wird.
Es haben schon Firmen kurz vor der Insolvenz (von der die Geschäftsführung natürlich wußte) Anzeigen geschaltet. Eben nur der Täuschung halber. Im Extremfall wurden sogar schon Leute eingestellt kurz vor der Pleite! Ist manchen Managern egal, wenn die Betroffenen dann ganz blöd dastehen :twisted: OK, das sind sicher Extremfälle.
schwedenelch
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Re: Scandlines-Verkauf

Beitrag von schwedenelch »

Sassnitzer hat geschrieben: Das klingt insgesamt nicht gut. Danke für die Infos "von Bord". Ich wundere mich über das allgemeine Schweigen der Politik, gerade der regionalen vor Ort. Bei einem Unternehmen dieser Größe habe ich mehr erwartet. :cry:
ich nicht. die politik war doch ganz bewusst beteiligt, als es darum ging das Scandlines verkauft wurde in privatwirtschaftliche Hände. Die waren und sind doch froh den Laden los zu sein, auch im hinblick auf die zwar verzögerte aber kommende Beltquerung, die im Politikbetrieb weit höheres ansehen/wichtigkeit hat als eine Reederei unter vielen. Da Jetzt bei welcher Entwicklung auch immer einzugreifen, ist nicht aufgabe der Politik/des Staates. zumal ja nichtmal ansatzweise klar ist, was ein verkauf bewirkt. politik und forderungen bzgl. arbeitsplätzen werden frühestens dann laut, wenn es offizielle belastbare informationen gibt. bislang ist ja alles nur hörensagen udn gerüchteküche. aktiv gegen beschlüße angehen kann politik aber erst, wenn diese feststehen.
Rueganer
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Re: Scandlines-Verkauf

Beitrag von Rueganer »

Ich wundere mich über das allgemeine Schweigen der Politik, gerade der regionalen vor Ort. Bei einem Unternehmen dieser Größe habe ich mehr erwartet. :cry:
Besonders in Mecklenburg-Vorpommern. Im Falle Scandlines gibt es immerhin drei Linien von zwei verschiedenen Häfen. Davon sollen eine Linie mitsamt Hafen ganz wegfallen und eine Linie verkauft werden. Okay, im Falle der Rostock-Trelleborg Linie wäre es ja nur so, daß "das Kind einen anderen Namen kriegt" wie man so sagt. Aber es sind deutsche Arbeitsplätze, die dann wegfallen, vor allem auf der "Mecklenburg-Vorpommern", wenn diese von Stena auch noch ausgeflaggt werden sollte. Und bei Stena oder allen anderen Reedereien (außer TT-Line) brauche ich mich nicht bewerben, denn mein englisch oder gar schwedisch ist nicht gut genug für ein Job Interview.
Nochmal zur Königslinie: Ist da die Auslastung (Rentabilität) wirklich nicht so gut? Wenn ich den Fahrplan richtig deute, machen beide Schiffe zwei oder gar zweieinhalb Umläufe pro Tag. Hätte man da nicht schon längst reagieren und den Fahrplan überarbeiten müssen? Die Abfahrt nachts um 2:15 Uhr zum Beispiel weglassen? Oder das ganze nur noch mit einem, statt zwei Schiffen? :?:
schwedenelch
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Re: Scandlines-Verkauf

Beitrag von schwedenelch »

Rueganer hat geschrieben: Und bei Stena oder allen anderen Reedereien (außer TT-Line) brauche ich mich nicht bewerben, denn mein englisch oder gar schwedisch ist nicht gut genug für ein Job Interview.
nur mal so, allgemein: die Herrschaften bei Stena in Kiel sprechen alle recht gut deutsch :mrgreen: abgesehen davon ist es meiner persönlichen Meinung nach der falsche Ansatz von vorneherein Möglichkeiten/Unbternehmen aus solchen Gründen auszuschließen. da gräbt man sich unnötig selbst das Wasser ab.
Rueganer hat geschrieben: Nochmal zur Königslinie: Ist da die Auslastung (Rentabilität) wirklich nicht so gut? Wenn ich den Fahrplan richtig deute, machen beide Schiffe zwei oder gar zweieinhalb Umläufe pro Tag. Hätte man da nicht schon längst reagieren und den Fahrplan überarbeiten müssen? Die Abfahrt nachts um 2:15 Uhr zum Beispiel weglassen? Oder das ganze nur noch mit einem, statt zwei Schiffen? :?:
ich kenne da keine genauen Zahlen, aber: auch mit voller Auslastung ist ein betrieb nicht zwingend rentabel. steigende Bunkerölkosten, bei eher kleinen schiffe udn vorallem alten udnd amit sichelrich ncith zu dne sparsamsten gehörendne Schiffen.... weitere Gründe stehen ja weiter oben schon: Swinemünde ist für jegliche LKW ausm Osten besser oder mindestens gleich gut erreichbar, von dort fahren zwei reedereien mit ich glaube insgesamt 6 Schiffen nach Trelleborg und Ystad, also in direkter Konkurrenz. im privat-PKW Verkehr hat die Königslinie auch nur ein sehr begrenztes, enges Einzugsgebiet,. aus dem sich die Königslinie lohnt. Auch preislich ist die Linie nicht besonders attraktiv gestaltet worden, die alternativen sind gleich teuer oder sogar billiger. alles in allem wundert es mich also nicht, wenn die ganze sache nicht wirklich Rentabel ist.
Zuletzt geändert von schwedenelch am So 20. Mai 2012, 21:23, insgesamt 1-mal geändert.
Torge
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Re: Scandlines-Verkauf

Beitrag von Torge »

Rueganer hat geschrieben:
Nochmal zur Königslinie: Ist da die Auslastung (Rentabilität) wirklich nicht so gut? Wenn ich den Fahrplan richtig deute, machen beide Schiffe zwei oder gar zweieinhalb Umläufe pro Tag. Hätte man da nicht schon längst reagieren und den Fahrplan überarbeiten müssen? Die Abfahrt nachts um 2:15 Uhr zum Beispiel weglassen? Oder das ganze nur noch mit einem, statt zwei Schiffen? :?:
Wir kennen leider nicht die Vertragsdetails von der Königslinie und den aktuellen Auslastungsgrad....

....daher meine Anwort ein wenig allgemeiner: Manche Routen werden staatlich gefördert und sind somit verbunden mit einer Verpflichtung, eine gewisse Anzahl von Abfahrten zu gewährleisten bzw. durchzuführen.

Es kann auch sein, dass es Verträge mit der Deutschen Bahn oder mit Schweden gibt oder mitbestimmten Großkunden, dass bestimmte Züge zu bestimmte Zeiten transportiert werden...
Rueganer
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Re: Scandlines-Verkauf

Beitrag von Rueganer »

schwedenelch hat geschrieben:nur mal so, allgemein: die Herrschaften bei Stena in Kiel sprechen alle recht gut deutsch :mrgreen: abgesehen davon ist es meiner persönlichen Meinung nach der falsche Ansatz von vorneherein Möglichkeiten/Unbternehmen aus solchen Gründen auszuschließen. da gräbt man sich unnötig selbst das Wasser ab.
Korrekt. Aber ich dachte immer, Stena sei ein schwedisches Unternehmen und es hat auch seinen Sitz dort (in Göteborg). Kiel ist da nur Außenposten und bestimmt nicht für Personalangelegenheiten zuständig, oder? ;)
.... weitere Gründe stehen ja weiter oben schon: Swinemünde ist für jegliche LKW ausm Osten besser oder mindestens gleich gut erreichbar, von dort fahren zwei reedereien mit ich glaube insgesamt 6 Schiffen nach Trelleborg und Ystad, also in direkter Konkurrenz. im privat-PKW Verkehr hat die Königslinie auch nur ein sehr begrenztes, enges Einzugsgebiet,. aus dem sich die Königslinie lohnt.
Stimmt. Die Königslinie würde heute sicherlich auch etwas besser dastehen, wenn der Ausbau der B96 auf Rügen schon längst fertig wäre. "Danke" an all die "sog. Grünen und sonstige Naturschützer", die das verhindert haben. Somit hat aber Rostock eben den Vorteil, das die Autobahn A19 praktisch in den Laderaum der Fähren hineinragt. Da macht die bessere Anfahrt nach Rostock die rund drei Stunden längere Überfahrtzeit nach Trelleborg wieder gut (im Vergleich zu Sassnitz).
joethamm
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Re: Scandlines-Verkauf

Beitrag von joethamm »

war doppelt. Hab was falsch gemacht. Sorry
Zuletzt geändert von joethamm am Mo 21. Mai 2012, 00:39, insgesamt 1-mal geändert.
joethamm
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Re: Scandlines-Verkauf

Beitrag von joethamm »

joethamm hat geschrieben:
Rueganer hat geschrieben:
schwedenelch hat geschrieben:nur mal so, allgemein: die Herrschaften bei Stena in Kiel sprechen alle recht gut deutsch :mrgreen: abgesehen davon ist es meiner persönlichen Meinung nach der falsche Ansatz von vorneherein Möglichkeiten/Unbternehmen aus solchen Gründen auszuschließen. da gräbt man sich unnötig selbst das Wasser ab.
Korrekt. Aber ich dachte immer, Stena sei ein schwedisches Unternehmen und es hat auch seinen Sitz dort (in Göteborg). Kiel ist da nur Außenposten und bestimmt nicht für Personalangelegenheiten zuständig, oder? ;)
.... weitere Gründe stehen ja weiter oben schon: Swinemünde ist für jegliche LKW ausm Osten besser oder mindestens gleich gut erreichbar, von dort fahren zwei reedereien mit ich glaube insgesamt 6 Schiffen nach Trelleborg und Ystad, also in direkter Konkurrenz. im privat-PKW Verkehr hat die Königslinie auch nur ein sehr begrenztes, enges Einzugsgebiet,. aus dem sich die Königslinie lohnt.
Stimmt. Die Königslinie würde heute sicherlich auch etwas besser dastehen, wenn der Ausbau der B96 auf Rügen schon längst fertig wäre. "Danke" an all die "sog. Grünen und sonstige Naturschützer", die das verhindert haben. Somit hat aber Rostock eben den Vorteil, das die Autobahn A19 praktisch in den Laderaum der Fähren hineinragt. Da macht die bessere Anfahrt nach Rostock die rund drei Stunden längere Überfahrtzeit nach Trelleborg wieder gut (im Vergleich zu Sassnitz).
Ich fasse mich mal kurz:
Ducherow - Usedom: Eisenbahnverbindung von 1903 nach 60 Jahren nicht wieder aufgebaut: Ich sehe politische, wie auch wirtschaftliche Gründe.
Wenn es sie gäbe:
1. Unity Line mit 6 Fährschiffen in Konkurrenz mit Scandlines von Swinemünde nach Schweden!
2. Lkw-Überfahrt im Rahmen der gesetzlichen Lenkzeitpausen im LKW- Verkehr nach Ausbau der Autobahn nach Stettin . Auch hier erleben wir jeden Tag einen Nichttunpakt der deutschen Bauträger! Von Sassnitz aus darf sich jeder Lkw-Fahrer der Polizei erklären, warum er die Pause unterbrechen musste - ganz einfach; um vom Schiff herunter zu fahren!
Damit wären eigentlich A20 bzw. Zubringer und Rügen B96a totaler Unsinn und nur Verschwendung von Steuergeldern - Nur das begreift kaum jemand!
Sicherlich wäre die Abgabe die Königslinie ein schwerer Verlust - auch für mich persönlich, aber Rostock- Trelleborg ist in meinen Augen auch nur ein zeitlich begrenztes Trajekt... - weil seither immer zu einunddenselben Preisen der Königslinie!
Vor Jahren har sich auch kaum jemand um Travemünde - Malmö beklagt.... Scandlines wollte übernehmen, Stena Line erhielt den Zuschlag - die Schiffe " Svea Link "und "Scandinavia Link" gingen zu Stena Line (meiner Meinung ist das eine Verschleissfirma) - und das war es mit dem Eisenbahntrajekt...
RESUME: Kommt STENA ! ist es vorbei !!!

Gruß aus Stralsund, wo niemand die Copenhagen ausrüsten mag, weil es an Ausrüstungsverträge gebunden ist, wo sich niemand bewerben wird...
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