Im Laufe meines Marinedienstzeit habe ich einige Abstecher auf andere Einheiten unternommen. Während der durch ein Feuer an Bord begründeten Werftliegezeit meiner Stammeinheit, bekam ich die Möglichkeit einer Ausschiffung. Somit verließ ich das 2.SG und fuhr ab sofort im 7.SG auf
S71 GEPARD zur See. Leider hatte ich damals keinen Fotoapparat dabei. Der Zufall wollte es, dass ich 13 Jahre später erneut die Chance bekam, dass Boot näher unter die Lupe zu nehmen. Ein Besatzungstreffen mit einem Besuch des 7. Schnellbootgeschwaders verschaffte mir diese Möglichkeit. Diesmal war die Kamera dabei und es entstanden über 300 Bilder. Einige wenige möchte ich an dieser Stelle für einen kleinen virtuellen Bordrundgang nutzen.
*Hinweis: Die Bilder wurden auf verschiedenen Booten aufgenommen.
Das Boot der Begierde lag leider sehr ungünstig. Es war beim Betreten der Pier ganz vorn steuerbords vertäut. Allerdings war es zumindest das Pierboot und lag nicht außen im Päckchen.
Wir betreten die Stelling und gelangen steuerbords aufs Hauptdeck:
Steuerbord Seitendeck in Höhe der Wasserfalle (mittschiffs gelegen, Blickrichtung voraus):
Blick auf die Wasserfalle. Hier lagern Fender, Jacobsleiter, aber auch Leckabwehrbalken und Löschmaterial zur Feuerbekämpfung.
Unser Weg führt uns weiter Richtung Backdeck.
Hier steht die 76mm Kanone OTO-Melara (Turm A), die sowohl zur Flugabwehr als auch zur Bekämpfung von See- und Landzielen eingesetzt werden kann. Die Monition bietet die Möglichkeit, das Ziel mittels Annäherungs- oder aber Aufschlagzündung zu bekämpfen. Das geöffnete Luk vor dem Turm A ist der Einstieg ins Vorschiff.
Ein Blick in das geöffnete Turmluk zeigt die Ladeschale mit Ansetzvorrichtung der Patrone:
Auf dem Backbord Seitendeck (Blickrichtung achteraus) bewegen wir uns nun Richtung Schanz. Auf dem Oberdeck sind die Minenschienen zu sehen.
Links von uns befindet sich die FK-Werfer Gruppe mit jeweils zwei EXOCET-Raketencontainern. Insgesamt befinden sich vier FKs an Bord.
Hier steht der RAM-Starter, der zur Abwehr von Flugkörpern dient. Er befindet sich direkt über Abteilung 2. Auf den Booten der Klasse 143 steht an dieser Stelle eine 2 76mm Kanone.
Ein Blick in Abteilung I. Hier befindet sich die Notruderanlage, die beim Manöver 'Ruderversager' den beiden Rudergasten ordentlich einheitzen kann. Der BÜ-Posten (Befehlsübermittler) hat dort bei besagtem Manöver den besten Job. Das Bild zeigt das Notruder mit den Ruderlagenzeigern.
In Abteilung III befinden sich unter Deck Unterkünfte. Unter anderem die PUO-Kammer:
Von Abt. III gelangt man durch ein Schott zum Motraum/ Abt.IV. Hier ist es nicht nur sehr eng, sondern auch ziemlich heiss. Das Bild zeigt einen von vier MTU 16V 956 TB 91 Dieselmotoren (16Cyl/ 4500PS), sowie einen Deutz-MWM E-Diesel.
Nachdem wir uns durch die Moträume wieder Richtung Vorschiff gearbeitet haben, betreten wir die Brücke. Während Übungs- und Kriegsmarschzustand arbeiten hier 2 Maate (Antriebstechniker), die die Maschinen regeln, ein Rudergänger (11er Decksgast), der Kdt, sowie der Nav.
Durch die ABC-Schleuse gehts auf die offene Brücke (B-Deck). Hier befinden sich in See der Fahr-WO, sowie die Brückenbesatzung, die sich während Übungsmarsch aus Decksgasten, Artilleristen und Signäler zusammensetzt. Bei Kriegsmarsch befinden sich lediglich der Fahr-WO mitsamt den Decksgasten und einem Signäler auf dieser Station.
Ein Blick voraus aus der Steuerbordnock, dem Platz des Fahr-WOs:
Ein Blick achteraus zeigt das gesamte B-Deck.
"Flag Zero"! Die armen dürfen Wochenendwache schieben

!
Abschliessend ein Blick auf die im Päckchen liegenden Boote
S76 FRETTCHEN und
S71 GEPARD.
Das wars erstmal für heute.
Ein schönes Wochenende wünscht Euch
Arne