TUI-Konzernumbau - das Ende für die Hapag-Lloyd AG?

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navigare-necesse-est
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THB: "TUI-Aufsichtsrat weist Kritik zurück"

Beitrag von navigare-necesse-est »

Die "THB Deutsche Schiffahrts-Zeitung" (DVV Media Group GmbH, Seehafen Verlag, Hamburg) gab gestern heraus:
"TUI-Aufsichtsrat weist Kritik zurück

Der TUI-Aufsichtsrat hat in einer außerordentlichen Sitzung die Angriffe des größten Aktionärs der Gesellschaft, John Fredriksen, zurückgewiesen und sich hinter Vorstandschef Michael Frenzel gestellt. Der Trennungsprozess von der Reedereitochter Hapag-Lloyd werde planmäßig fortgesetzt, teilte der Reise- und Schifffahrtskonzern am Freitag in Hannover mit. Eine erste Auswertung unverbindlicher Angebote sei für Mitte August vorgesehen. Ob die Tochter verkauft, fusioniert oder abgespalten werde, könne erst im Herbst nach Vorliegen verbindlicher Kaufofferten entschieden werden.

Die von Fredriksen geforderten Abspaltung in einem so genannten Spin-off sieht der Aufsichtsrat aber äußerst kritisch. Es sei zu berücksichtigen, dass dies den Rückkauf von mehr als zwei Milliarden Euro Anleihen voraussetze, hieß es in der Mitteilung. In der aktuellen Marktlage sei die dafür notwendige Refinanzierung ohne Kapitalerhöhung kaum möglich. «Aus derzeitiger Sicht würde ein Spin-off Werte vernichten und läge damit nicht im Interesse der Aktionäre», hieß es.
Fredriksen, dessen Drängen im März der Beschluss zur Trennung von Hapag-Lloyd mit herbeigeführt hatte, wendet sich mit Blick auf den hohen Ölpreis und das schlechte Marktumfeld für die Branche gegen einen Verkauf. Er befürchtet zudem, dass Frenzel den Erlös in den von ihm angekündigten Ausbau des Reisegeschäft stecken wird. Fredriksen tritt daher für den Spin-off ein. Dabei würden die Aktien geteilt und Hapag-Lloyd-Anteilscheine neu ausgegeben. Hapag-Lloyd könnte sich als eigenständige Gesellschaft weiterentwickeln und Fredriksen hat schon angekündigt, dass er sich mit bis zu 40 Prozent und möglicherweise auch mit frischem Geld daran beteiligen will.

Am Reisegeschäft hat der norwegische Reeder dagegen kein Interesse. Er werde daher nach einer Abspaltung versuchen, seine Reiseaktien umzutauschen. Daran könnte etwa der zweitgrößte TUI- Aktionär Alexej Mordaschow Interesse haben, der mit Frenzel gemeinsam im russischen Reisegeschäft expandieren will, meint Fredriksen. Der Russe, der als Unterstützer Frenzels gilt, hat sich in dem seit Monaten tobenden Machtkampf bei der TUI öffentlich bisher zwar zurückgehalten, zuletzt seine Position aber durch einen Zukauf gestärkt. Er hält jetzt rund 11,6 Prozent der Anteile, Fredriksen rund 15 Prozent.

Der Aufsichtsrat wies auch die Forderung der Aktionärsgruppe um Fredriksens zurück, einen Beschluss der Hauptversammlung zur Trennung von der Containerschifffahrt einzuholen. Angesichts der laufenden Prozesse sei dies verfrüht. «Selbstverständlich wird die TUI AG die Aktionäre zu gegebener Zeit um Zustimmung bitten, sollte dies rechtlich erforderlich sein.» So würde etwa ein Spin-off eine 75- prozentige Zustimmung der Hauptversammlung benötigen. Darüber hinaus habe sich der Aufsichtsrat erneut auch mit weiteren Angriffen des norwegischen Tankerkönigs gegen die TUI-Spitze befasst, unter anderem auch mit den Geschäftsbeziehungen zwischen dem Konzern und touristischen Aktionärsgruppen. Da diese auch im Aufsichtsrat vertreten sind und Privilegien genössen, sieht Fredriksen dessen Kontrollfunktion nicht mehr gewährleistet. Der Aufsichtsrat habe sich vergewissert, dass bei der TUI «marktübliche Bedingungen» herrschten, hieß es dazu. Auch die kritisierten Vertragsklauseln für die Vorstandsmitglieder seien «rechtlich nicht zu beanstanden»."
Quelle: "THB Deutsche Schiffahrts-Zeitung" (DVV Media Group GmbH, Seehafen Verlag, Hamburg)
Zuletzt geändert von navigare-necesse-est am Di 22. Jul 2008, 17:13, insgesamt 1-mal geändert.
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navigare-necesse-est
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THB: "Hapag-Lloyd für Deutsche Bahn kein Thema"

Beitrag von navigare-necesse-est »

Die "THB Deutsche Schiffahrts-Zeitung" (DVV Media Group GmbH, Seehafen Verlag, Hamburg) gab heute heraus:
"Hapag-Lloyd für Deutsche Bahn kein Thema

Die Deutsche Bahn will vorerst nicht für einen Kauf der Reederei Hapag-Lloyd vom TUI-Konzern mitbieten. «Das ist für uns derzeit kein Thema», sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn der Tageszeitung «Die Welt». Angesichts der laufenden Vorbereitungen für den eigenen Börsengang verbiete es sich, ein weiteres Großprojekt anzustoßen. «Im Moment ist da nichts zu machen.»

Der Reiseriese TUI als Hapag-Lloyd-Muttergesellschaft will sich auf Druck aus dem Aktionärskreis von seiner Schifffahrtssparte trennen. Am Kauf sind asiatische Reedereien wie NOL (Singapur) interessiert, auch die Hansestadt Hamburg will sich an einem Bieterkonsortium beteiligen."
Quelle: "THB Deutsche Schiffahrts-Zeitung" (DVV Media Group GmbH, Seehafen Verlag, Hamburg)
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Seekater
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Re: TUI-Konzernumbau - das Ende für die Hapag-Lloyd AG?

Beitrag von Seekater »

also wenn ich mal den oben im Wortlaut abgedruckten Text aus der FAZ (Interview mit Herrn Trøim) mit dem FAZ-Bericht von der Aufsichtsratssitzung vergleiche tun sich meinem begrenzten Horizont ein paar Fragen auf:

- Nachteile des Spin Off:
Wenn beim Spin Off Anleihen der TUI AG im Werte von 2 Mrd. € rückgekauft werden müssen, heißt das für mich: Die Holding der Tui AG hat 2 Mrd. € an ihre beiden Töchter die TUI-Travel und die TUISchiffahrt gemacht. Wieso müssen die Töchter dies dann rückkaufen, wenn die Holding-Mutter anschließend aufgelöst wird? Anders formuliert: Wenn nun bei einem Spin-Off die Tui-AG aufgelöst wird, was spricht dann dagegen diese Anleihen an die beiden Töchter aufzuteilen, so daß dann eine TUI-AG mit 0-Kapital aufgelöst werden kann? Das käme dann genau der genannten Eigenkapitalerhöhung der beiden TUI-Töchter gleich.

- Im Bericht wird Herr Frenzel nicht erwähnt. Üblich ? Absicht ?

- Kann es sein, daß hier - verdeckt - nur um zwei leicht unterschiedliche Spin-Offs gestritten wird: Im Klartext wo verbleibt die Kreuzfahrt-Sparte: Bei TUI-Travel oder bei Hapag-Loyd ?

- Im letzteren Fall: Hapag-Loyd (ohne Kreuzfahrtsparte) und TUI-Travel mit Kreuzfahrtsparte, wäre das dann die Rechtfertigung zum Erhalt eines Aufsichtsrates und einer Holding (die möglicherweise die Kreuzfahrtsparte hält) und über TUI-Travel wacht ??
Könnten das - nicht ganz unwesentliche - Nebeninteressen sein ?

Blickt da jemand tiefer rein, als ich das tue ?

Seekater
Wenn schon Irren, dann lieber durch eine Tat, als durch eine Unterlassung
bonito
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Re: TUI-Konzernumbau - das Ende für die Hapag-Lloyd AG?

Beitrag von bonito »

Hallo Seekater,
du hast es richtig erkannt, nämlich das man nichts erkennt in diesem ganzen Finanzkonstrukt.
Aber wenn man sich die Vergangenheit von Herrn Frenzel und Co. mal anguckt, wundert einen überhaupt nichts mehr.
Ich sag nur Babcock (schreibt man das so ?)

Das Einzige was klar zu sein scheint ist, dass die Hapag Kreuzfahrer bei der TUI angesiedelt werden.

Ach ja, Herr Frenzel wurde wohl deshalb nicht erwähnt, weil er nicht im Aufsichtsrat sitzt sondern im Vorstand. Es tagte aber der Aufsichtsrat.

Gruss
navigare-necesse-est
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THB: "Angebot für TUI-Tochter Hapag-Lloyd"

Beitrag von navigare-necesse-est »

Die "THB Deutsche Schiffahrts-Zeitung" (DVV Media Group GmbH, Seehafen Verlag, Hamburg) gab heute heraus:
"Angebot für TUI-Tochter Hapag-Lloyd

Eine Gruppe von Hamburger Kaufleuten und Investoren hat ihr Angebot für den Kauf der Container-Reederei Hapag-Lloyd abgegeben. Das von dem früheren Hamburger Finanzsenator Wolfgang Peiner und dem Privatbanker Christian Olearius koordinierte Bieterkonsortium habe der TUI AG als Verkäuferin nach einigen Wochen intensiver Arbeit ein wettbewerbsfähiges Angebot vorgelegt, teilte die Privatbank M.M.Warburg am Montag mit. An diesem Tag sollte die Bieterfrist ablaufen.

«Unser Konsortium sichert die Eigenständigkeit von Hapag-Lloyd langfristig ab», sagte Peiner. Die «Hamburger Lösung» vereine institutionelle und private Investoren. Sie verfolgten mit einem Erwerb der Hapag-Lloyd AG klar definierte finanzielle und strategische Ziele: Hapag-Lloyd solle als eigenständige Reederei mit Sitz in Hamburg erhalten werden und den wirtschaftlichen Erfolg fortsetzen und ausbauen.

Als Berater für das weitere Erwerbsverfahren wurden KPMG und Latham & Watkins sowie M.M.Warburg & CO beauftragt, hieß es in der Mitteilung. Neue Mitglieder des Konsortiums wurden nicht genannt.

Bislang ist bekannt, dass sich der Transportunternehmer Klaus-Michael Kühne mit einem Teil seines Privatvermögens an der Reederei beteiligen will. Die Stadt Hamburg hat zudem eine Beteiligung in dreistelliger Millionenhöhe in Aussicht gestellt.
Der Preis der Reederei wird auf bis zu fünf Milliarden Euro geschätzt. Börsennotierte Reedereien haben allerdings in den vergangenen Monaten bis zu ein Viertel ihres Wertes verloren. Die Hamburger Gruppe ist bislang der einzige Interessent, der sich zu seinem Angebot bekennt. Es sollen auch Reedereien aus Asien, namentlich NOL aus Singapur, sowie Finanzinvestoren am Kauf der Hapag-Lloyd AG interessiert sein. Offizielle Bestätigungen gibt es dafür bislang nicht."
Quelle: "THB Deutsche Schiffahrts-Zeitung" (DVV Media Group GmbH, Seehafen Verlag, Hamburg)
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THB: "Unverbindliches NOL-Angebot für Hapag-Lloyd"

Beitrag von navigare-necesse-est »

Die "THB Deutsche Schiffahrts-Zeitung" (DVV Media Group GmbH, Seehafen Verlag, Hamburg) gab heute heraus:
"Unverbindliches NOL-Angebot für Hapag-Lloyd

Die Reederei Neptune Orient Lines (NOL) aus Singapur hat ein unverbindliches Angebot für die TUI-Tochter Hapag-Lloyd abgegeben. «Bei einer Übernahme würde die NOL- Containerschifffahrts-Sparte APL mit Hapag-Lloyd zusammengeführt», teilte NOL am Dienstag mit. Damit würde die weltweit drittgrößte Container-Reederei entstehen. Über die Höhe des Angebots gab es keine Angaben. Zuvor hatte sich ein Konsortium aus Hamburger Kaufleuten zu einer Offerte für Hapag-Lloyd bekannt. Sie will den Verkauf des hanseatischen Traditionsunternehmen nach Asien verhindern.

Die Bieterfrist für die TUI Reederei-Tochter war am Montag um Mitternacht abgelaufen. Die «Börsen-Zeitung» berichtete, die Offerten lägen unter dem Buchwert der Container-Reederei. Die TUI-Zentrale in Hannover machte keine Angaben dazu. Alle kursierenden Berichte seien «blanke Spekulation», sagte ein Konzernsprecher. Die Angebote würden nun geprüft.

Bereits in der zweiten Augustwoche soll sich dem Vernehmen nach der Aufsichtsrat mit dem Stand der Dinge befassen. Danach beginnt die zweite Phase des Verkaufsprozesses, die den in die engere Wahl gezogenen Verhandlungspartnern detaillierten Einblick in die Bücher gewährt.

Der Ausgang des Verkaufsprozesses ist allerdings offen und von mehreren Einflussgrößen abhängig. So schränkte auch NOL in ihrer Mitteilung ein, es sei noch zu früh, um zu sagen, ob die Offerte letztlich zu einer Übernahme führen werde. Die «Börsen-Zeitung» berichtete, die Angebote dürften nur bei rund drei Milliarden Euro liegen. Auch NOL habe im Zuge des jüngsten Rückgangs der Frachtraten ihre Bewertung für Hapag-Lloyd auf 3 bis 3,4 Milliarden Euro reduziert.

Hapag-Lloyd steht mit gut 3,5 Milliarden Euro in den Büchern. Branchenexperten hatten den Wert der TUI-Tochter vor einigen Wochen noch mit vier bis fünf Milliarden Euro beziffert. Aber auch andere börsennotierte Reedereien haben in den vergangenen Monaten bis zu einem Viertel ihres Wertes verloren.

TUI-Konzernchef Michael Frenzel hat stets betont, er werde die Reederei nicht verschleudern, sondern nur zum höchstmöglichen Preis verkaufen. Eine Zahl hatte er nicht genannt, aber Beobachter gehen davon aus, dass er auf einen Wert deutlich oberhalb des Buchwertes setzt. Falls sich kein angemessenen Preis für die Tochter erzielen ließe, könnte Frenzel den Verkauf möglicherweise aber auch ganz abblasen. Auch 2004 hatte er seine Pläne mit der Schifffahrtstochter schon einmal geändert und einen avisierten Börsengang abgesagt, weil ein verändertes Marktumfeld nicht mehr den erhofften Erlös erwarten ließ."
Quelle: "THB Deutsche Schiffahrts-Zeitung" (DVV Media Group GmbH, Seehafen Verlag, Hamburg)
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Peter Hartung
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Investoren halten sich bei Hapag-Lloyd zurück

Beitrag von Peter Hartung »

Investoren halten sich bei Hapag-Lloyd zurück.

Die "WELT" veröffentlichte hierzu einen zusammenfassenden Bericht am 2.8.2008.

Mehr...http://www.welt.de/welt_print/arti22771 ... rueck.html

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Nur noch zwei Bieter für die Hapag-Lloyd

Beitrag von Peter Hartung »

Nur noch zwei Bieter für die Hapag-Lloyd, berichtet NDR 90,3.

Mehr...http://www.ndr903.de/hapaglloyd126.html

Dazu auch der Exklusiv-Bericht der "Financial Times Deutschland":

http://www.ftd.de/unternehmen/handel_di ... 95423.html

mfg Peter Hartung
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THB: "Zweikampf um Hapag-Lloyd"

Beitrag von navigare-necesse-est »

Die "THB Deutsche Schiffahrts-Zeitung" (DVV Media Group GmbH, Seehafen Verlag, Hamburg) gab vorgestern heraus:
"Zweikampf um Hapag-Lloyd

Der Verkauf der TUI-Tochter Hapag- Lloyd wird einem Zeitungsbericht zufolge zu einem Kampf zwischen Hamburg und dem Stadtstaat Singapur. Für die zweite Phase des Verkaufsprozesses hätten sich nur der Logistik- und Schifffahrtskonzern Neptune Orient Lines (NOL) und ein Hamburger Konsortium mehrerer Einzelinvestoren qualifiziert, berichtete die «Financial Times Deutschland» am Donnerstag. Ein TUI-Sprecher in Hannover sagte, der Konzern wolle «Spekulationen» nicht kommentieren.

An NOL hält Singapurs Staatsfonds Temasek die Mehrheit. An dem Hamburger Konsortium will sich die Hansestadt mit einem dreistelligen Millionenbetrag beteiligen. Beide Bieter dürften nun vertrauliche Daten der TUI-Tochter intensiv prüfen, schrieb die Zeitung.

Die Beschränkung auf lediglich zwei Bieter sei ein Beleg für das unerwartet geringe Interesse an Hapag-Lloyd. Hintergrund sei die weltweit abkühlende Konjunktur, die die Frachtpreise fallen lasse. Es gelte als unsicher, ob einer der beiden Bieter den angestrebten Verkaufspreis von rund vier Milliarden Euro für wirtschaftlich vertretbar halte.
Die TUI-Führung um Vorstandschef Michael Frenzel hatte im März dieses Jahres eine Trennung von Hapag-Lloyd beschlossen. Frenzel hatte dies mit dem Druck von Finanzinvestoren begründet. TUI wolle sich künftig ausschließlich auf das Reisegeschäft konzentrieren.

Ginge Hapag-Lloyd an Neptune Orient Lines würde nach NOL-Angaben die weltweit drittgrößte Container-Reederei entstehen. Das Konsortium aus Hamburger Kaufleuten will den Verkauf des hanseatischen Traditionsunternehmens nach Asien verhindern. Das Bieterkonsortium wird von dem früheren Hamburger Finanzsenator Wolfgang Peiner und dem Privatbanker Christian Olearius koordiniert. Das Konsortium will die Eigenständigkeit von Hapag-Lloyd mit Sitz in Hamburg langfristig sichern.

TUI-Chef Frenzel hatte betont, er werde die Reederei nicht verschleudern, sondern nur zum höchstmöglichen Preis verkaufen. Falls sich kein angemessener Preis für die Tochter erzielen ließe, könnte Frenzel den Verkauf möglicherweise aber auch ganz abblasen. Auch 2004 hatte er seine Pläne mit der Schifffahrtstochter schon einmal geändert und einen avisierten Börsengang abgesagt, weil ein verändertes Marktumfeld nicht mehr den erhofften Erlös erwarten ließ."
Quelle: "THB Deutsche Schiffahrts-Zeitung" (DVV Media Group GmbH, Seehafen Verlag, Hamburg)
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THB: "Erneut Spekulation um Hapag-Lloyd"

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Die "THB Deutsche Schiffahrts-Zeitung" (DVV Media Group GmbH, Seehafen Verlag, Hamburg) gab gestern heraus:
"Erenut Spekulation um Hapag-Lloyd

Der Reise- und Logistikkonzern TUI will die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd nach einem Bericht des «Hamburger Abendblatts» zunächst nicht komplett verkaufen. In einem ersten Schritt sollen nach Informationen des Hamburger Abendblatts (Donnerstag-Ausgabe) nur bis zu 74,9 Prozent der Anteile veräußert werden. Der Grund dafür ist, dass TUI bei einem Verkauf von mehr als 74,9 Prozent aus aktienrechtlichen Gründen seine Satzung ändern müsste. Dafür bräuchte der Vorstand die Zustimmung der Hauptversammlung, die derzeit ungewiss ist.

Ein Sprecher des TUI-Konzerns sagte dagegen der Deutschen Presse- Agentur dpa in Hamburg: «Wir wollen uns endgültig aus der Schifffahrt verabschieden und 100 Prozent von Hapag-Lloyd verkaufen.»

Für Hapag-Lloyd bieten ein Hamburger Konsortium um den Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne, das von der Stadtregierung unterstützt wird, sowie die staatlich kontrollierte Reederei NOL aus Singapur."
Quelle: "THB Deutsche Schiffahrts-Zeitung" (DVV Media Group GmbH, Seehafen Verlag, Hamburg)
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