Hallo, zusammen,
irre ich mich, oder ist das folgende Thema wirklich komplett an diesem Forum vorbeigegangen=
Schon vor geraumer Zeit wurden die beiden geschäftsführenden Gesellschafter von Harms-Bergung zu mehrjährigen Haftstrafen wegen Korruption verurteilt. Hintergrund war der Bau der 3 Harms-Schlepper "Taurus", "Janus" und "Ursus". Finanziert wurden diese 3 Schlepper über Ein-Schiff-Fonds. Die den jeweiligen Fonds in Rechnung gestellten Beträge beliefen sich je Schlepper auf 2 Mio. über dem jeweiligen tatsächlichen Baupreis. Diese Gelder wurden über Ferrostaal (Auftragnehmer sowie an der Baufwerft beteiligtes Unternehmen) dann zum Teil an die beiden Geschäftsführer rückvergütet, zum Teil strich sie ein Ferrostaal-Manager ein. Pikanterweise haben die beiden Geschäftsführer die zu Unrecht erworbenen Gelder wohl wieder in die Fonds investiert, weil sie an den Erfolg ihrer Schlepper glaubten.
Geschädigt wurden durch dieses Vorgehen jedoch die weiteren Anteilseigner der Fonds, da die Schlepper überteuert gekauft wurden und somit die Rendite des Fonds niedriger ausfällt.
http://www.augsburger-allgemeine.de/wir ... 21581.html
http://www.augsburger-allgemeine.de/aug ... 58071.html
Alexander
Korruption bei Harms-Bergung
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Korruption bei Harms-Bergung
Meine Schiffsfotos bei Fotocommunity: http://home.fotocommunity.de/squarerigg ... 4&g=240434
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Re: Korruption bei Harms-Bergung
OT: Vergleichbares wurde bei der Beluga-Pleite bereits erwähnt
- Der Fond für ein Schiff wird gegründet, die Finanzierung steht
- Eine Werft bekommt den Auftrag (bei Beluga fernöstliche Werft)
- Die Werft "bedankt" sich beim Chef der Reederei persönlich durch Überweisung von mehreren Millionen (Bei Beluga ein Konto auf den Caiman Inseln), wurde hier im Forum auch als "Kickback" bezeichnet. Das ist illegal!
- Die Reederei bekommt ein "Dankeschön" in Millionenhöhe von dem Fond (das wird verbucht und ist legal).
Läuft alles vermutlich bei jedem Schiffsfond so ab und schmälert die Chance der privaten Anleger, jemals Gewinne ausgezahlt zu bekommen.
Garsvik
- Der Fond für ein Schiff wird gegründet, die Finanzierung steht
- Eine Werft bekommt den Auftrag (bei Beluga fernöstliche Werft)
- Die Werft "bedankt" sich beim Chef der Reederei persönlich durch Überweisung von mehreren Millionen (Bei Beluga ein Konto auf den Caiman Inseln), wurde hier im Forum auch als "Kickback" bezeichnet. Das ist illegal!
- Die Reederei bekommt ein "Dankeschön" in Millionenhöhe von dem Fond (das wird verbucht und ist legal).
Läuft alles vermutlich bei jedem Schiffsfond so ab und schmälert die Chance der privaten Anleger, jemals Gewinne ausgezahlt zu bekommen.
Garsvik
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Re: Korruption bei Harms-Bergung
pikant im konkreten Fall dass die Fonds trotz der um 10% überteuerten Kaufpreise so gut liefen, dass immer noch eine Rendite von 15% eingefahren werden kann. Warum sonst sollten Manager in den Eignerfonds investieren, den sie selbst geschädigt haben?
Grüße
Kai
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Kai
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Kai
Kai
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Re: Korruption bei Harms-Bergung
Richtig! Die Fonds lohnen sich paradoxerweise trotz der überteuerten Schlepper dennoch für die Investoren. Bei korrektem Baupreis wäre die Rendite also noch höher. So gesehen kein schlechtes Geschäft...KaiR hat geschrieben:pikant im konkreten Fall dass die Fonds trotz der um 10% überteuerten Kaufpreise so gut liefen, dass immer noch eine Rendite von 15% eingefahren werden kann. Warum sonst sollten Manager in den Eignerfonds investieren, den sie selbst geschädigt haben?
Alexander
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Re: Korruption bei Harms-Bergung
....und weiß man schon, was aus Janus wird??
liebe Grüße von Coastgirl
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Re: Korruption bei Harms-Bergung
Kleine Klarstellung am Rande: in keinem Prospekt wird man das Wort "Rendite" finden.KaiR hat geschrieben:pikant im konkreten Fall dass die Fonds trotz der um 10% überteuerten Kaufpreise so gut liefen, dass immer noch eine Rendite von 15% eingefahren werden kann. Warum sonst sollten Manager in den Eignerfonds investieren, den sie selbst geschädigt haben?
Grüße
Kai
Die 15% sind in der Regel eine reine Kapital- und Liquiditätsausschüttung, während die Gesellschaft Verluste schreibt. Das heisst, Du bekommst von Deinem eingezahlten Kapital pro Jahr 15% zurück. Gewinn im Sinne von Rendite machst Du erst, wenn Du 7 Jahe den Betrag erhälst und ihn auch später wegen Deiner Kapitalhaftung aufgrund der aufgelaufenen Verluste nicht wieder an die Gesellschaft zurück zahlen musst.
Die "Rendite"-Vermutung gehört wohl zu den größten Irrtümern bei Fondsinvestitionen und damit zu den Geheimnissen, wieso Fonds funktioniert haben.