Somalischer Pirat beantragt in Deutschland Asyl
Osnabrück (dpa) - Ein somalischer Pirat hat in Deutschland unter falschem Namen Asyl beantragt und ist nach einem Routineabgleich seiner Fingerabdrücke als Schiffsentführer festgenommen worden.
Er soll an der Kaperung der "Marida Marguerite" beteiligt gewesen sein, die im Besitz einer Reederei aus dem niedersächsischen Haren ist.

(Quelle: dpa)
Die
"Marida Marguerite" war 2010 am Horn von Afrika gekapert worden, acht Monate lebten die Entführer danach mit 22 Geiseln an Bord. Nach Zahlung von 4,2 Millionen Euro Lösegeld kamen Schiff und Seeleute Ende 2010 frei. Die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Montag) berichtet, der somalische Pirat sei in Gießen festgenommen worden. Der Osnabrücker Oberstaatsanwalt Alexander Retemeyer sagte der Zeitung, der Mann sei teilweise geständig. Die Anklage wirft ihm erpresserischen Menschenraub und gefährliche Körperverletzung vor.
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft regelte der Somalier auf dem gekaperten Schiff unter anderem den Lebensmittelnachschub und war an der Aufteilung des Lösegelds beteiligt. Die Ermittler hoffen, durch seine Aussagen einem ganzen Piraten-Netzwerk auf die Spur zu kommen. Im Anschluss an die Entführung sicherte ein deutsches Team Spuren an Bord des Schiffes, darunter die Fingerabdrücke des jetzigen Asylbewerbers. aus T Online
heini