Rostock verliert seine "Georg Büchner"

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Jens.G
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Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von Jens.G »

schwedenelch hat geschrieben:müsste da nicht die jeweilige Stenaline-Fähre auf Ihrer Tagestour gen Gdynia(fahrplanmäßige Ankunft 19:30) vorbeigekommen sein?!
Ja, kam sie. War die "Stena Vision". Ich würde mir aber nicht trauen zu beurteilen, ob sie nah genug dran war. Die Entfernung würde ich auf gute 3sm schätzen.
Quelle ist übrigens ShipFinder (evtl. sollte man noch Wiedergabegeschwindigeit und Zoom anpassen)
Gruß Jens
schwedenelch
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Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von schwedenelch »

Eckhard hat geschrieben:Hallo zusammen,

woher nehmt ihr denn die Gewissheit, dass beim Zick-Zack-Kurs die GB noch am Schlepper dran war? Vielleicht hat der Schlepper nur Treibgut der GB aufgesammelt? Die AIS Daten zeigen übrigens immer nur einen Momentanwert an. Was zwischen den einzelnen Punkten war, weiß niemand.
Diese Gewissheit kanns nicht geben, da die Büchner am östlichsten Punkt dieser merkwürdigen Pirouetten abgekoppelt wurde, also tatsächlich wohl nicht mehr am Schlepper hing. Das lässt sich aus den AIS-Datenm durchaus ersehen, wenn man dann noch die Daten der Küstenwache laut http://www.ndr.de/regional/mecklenburg- ... er137.html hinzuzieht, wo ja eine glasklare Uhrzeitenangabe drinsteht, wann die Verbindung zur Büchner getrennt wurde. und die passt ganz genau auf die Position bevor der Schlepper dann das erste mal nordwärts abgedreht ist. bleibt die Frage was der Schlepper dann genau gemacht hat, die die Büchner brauchte laut Quelle oben ab diesme Zeitpunkt ziemlich genau eine Stunde. der Schlepper verblieb dann pirouttenfahrend noch in dem seegebiet und ist ne weitere Stunde später abgedampft

Edit: hatte zuerst Zeiten falsch umgerechnet UTC/MESZ
Raimund
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Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von Raimund »

Ich muss das jetzt mal loswerden: was mir bei diesem Thema besonders auffällt, ist die teils sehr offene und teils unterschwellig negative Meinung über "die Polen". Scheinbar vertraut niemand von Euch deren Experten - und der Schleppercrew wird von vornherein Unvermögen unterstellt - allein schon wegen der Tatsache dass sie Polen sind?

Klar - "die Deutschen" hätten alles viel besser gemacht. Einem deutschen Schlepper wäre das natürlich NIE passiert - da fahren ja grundsätzlich nur mit in solchen Situationen extrem erfahrenen Seeleuten. Und die Position des Wracks hätten deutsche Spezialschiffe auch innerhalb von Minuten geortet und vermutlich wäre das Schiff von deutschen Spezialschiffen inzwischen auch schon längst wieder gehoben worden.

Ich eskaliere gerade bewusst, weil ich deutlich machen möchte, wie hier mit zweierlei Maß gemessen wird. Das die NORMAN TRADER von Stena auf einer polnischen Werft in Gdynia wieder fit gemacht wird - obwohl dies sicher auch die Landskrona Werft gemacht haben könnte, hat wohl nicht nur mit der Preispolitik beider Länder zu tun. Nur ein Aspekt von vielen. Polen ist schon lange kein Entwicklungsland oder zurückgebliebener Oststaat mehr, sondern ein ein sich entwickelnder hochmoderner Staat mit großem Entwicklungspotential.
QM2
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Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von QM2 »

Hallo,

Durch den Beitrag von Raimund kommt bei mir die Frage auf, warum ein polnischer Schlepper, dessen Heimathafen Danzig ist, die GB nach Klaipeda (Litauen) schleppen sollte. Logisch wäre doch entweder ein litauischer oder deutscher Schlepper.

Liebe Gße
Christina
Alexander
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Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von Alexander »

Moin, QM2,

warum? Wenn ein polnischer Schlepper

a)
günstiger

oder

b)
schneller verfügbar

oder

c) geeigneter

oder

d)
...

ist, was spricht dann dagegen, ihn zu buchen?

Alexander
Meine Schiffsfotos bei Fotocommunity: http://home.fotocommunity.de/squarerigg ... 4&g=240434
Garsvik
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Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von Garsvik »

Ein polnischer Schlepper hat den kürzesten Weg - also nur für den Fall, daß das geschleppte Schiff (das ja nicht abgewrackt werden sollte) vor der polnischen Küste sinkt.

Garsvik
Paapa

DSR -Geschichte

Beitrag von Paapa »


Nichts "Neues"
, dafür sorgt ja schon ein anderer.
Aber für unser kombiniertes Fracht-und Lehrschiff der DSR....etwas geordnet in einem Zeitungsbericht ;)
http://www.svz.de/nachrichten/home/top- ... chner.html

der paapa
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Re: DSR -Geschichte

Beitrag von DSR-Admin »

Hier mal Stimmen aus Polen, es geht weiter:

http://polskaweb.eu/ermittlungen-nach-u ... 53755.html

Und offensichtlich ist da noch mehr im Busch ...

http://www.....de/ ... eum-holen/

und erste Taucher sind vor Ort

http://www.....de/ ... -am-wrack/
"Wir fuhren den ältesten Eimer - der Deutfracht/Seerederei
und glücklich wie wir war sonst keiner -bei der Deutfracht/Seereederei"
(Zitat: unbekannt)


http://www.ostseefoto.com
Eckhard
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Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von Eckhard »

Hallo zusammen,

ich denke, "die Polen" dürfen hier keinesfalls als schlechte Seeleute o.ä. abgetan werden. Es ist immer eine Frage der Aufgabe, die sie hatten.

Was ich im übrigen von deutschen "Experten" in den Medien gesehen, gehört und gelesen habe, war größten Teils ziemlich dünn. Natürlich hat bereits der Schiffskurs Fragen aufgeworfen. Es wurde aber behauptet, die Besatzung hätte nichts zur Gefahrenabwehr getan. Was hätte sie denn tun sollen, wenn die GB vollläuft? SOS funken, obwohl keine Menschen in Gefahr waren? Sie hat die Küstenwache informiert, dass sie Probleme mit der GB hat; das hat diese bestätigt. Aber ein sinkendes Schiff wird niemand freiwillig besteigen.

Der im NDR Fernsehen gezeigte Schiffskurs der AJAKS war zwar richtig, lag aber im völlig falschen Maßstab auf der darunterliegenden Karte (am Ende führt er über die Halbinsel Hel!!). Aus meiner Sicht waren die Aussagen der polnischen Küstenwache die bisher einzig belastbaren. Aber hier waren auch Journalisten vor Ort, die nicht die richtigen (Nach-)Fragen gestellt haben.

Unter der Annahme, dass die Schlepperbesatzung die GEORG BÜCHNER heil nach Klaipeda bringen wollte, kann ich bisher keine Beweise für Fehler finden. Für den Schiffskurs gäbe es sicher eine Erklärung. In dubio pro reo!

Gruß Eckhard
Tim S.
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Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von Tim S. »

Rueganer hat geschrieben:Man kann auf dem "Traditionsschiff Typ Frieden" übernachten? Wusste ich gar nicht. Wo steht das, wo finde ich Infos darüber?
Tja, ob aktuell, keine Ahnung, wikipedia spricht von zeitweiliger Nutzung als JH:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tradition ... yp_Frieden

http://www.m-vp.de/sehenswertes/td-trad ... ostock.htm
Hier die Auskunft, sie wird als JH genutzt.

Was präziseres hab ich ad hoc nicht gefunden.

Ansonsten ist es wohl wirklich so, dass der Trägerverein der GB einiges zum schlechten Image beigetragen hat, wie gesagt, ich wurde da auch sofort verscheucht. Tatsächlich muss man ja Menschen für sich gewinnen, und nicht gegen sich aufbringen. Keine Ahnung, wieso das da so in die Hose ging, also, hätte der Verein ein positives Image gehabt, hätte er ja z.B. auch zu gemeinsamen Aktionen, wir sanieren die Büchner oder so aufrufen können, Feste am und auf dem Schiff organisieren, es "in die Stadt hinein" bringen. Das scheint mir ja nicht so der Fall gewesen zu sein. So ein Objekt muss ja positiv vermarktet werden.
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