Die letzten Kümos
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Re: "Die letzten Kümos", Kümo-DVD Filmtagebuch
Danke für den schönen Beitrag zur BRAKE. Bin während meines Studiums immer als Ferienfahrer dort gefahren und danach auch kurz als Steuermann. Käpt. Ohlrogge hat viele Praktikanten ausgebildet. Wir alle haben viel dort gelernt und viel ausprobieren dürfen und vor allem immer viel Spaß an Bord gehabt. Schade, dass es vorbei ist.
http://www.bythewind.de-info.de/brake.html
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Re: "Die letzten Kümos", Kümo-DVD Filmtagebuch
Hi bythewind,
das ist ja eine tolle Seite die Du da über die BRAKE gemacht hast!
Dann warst Du ja nur etwas vor der Zeit an Bord als ich die BRAKE filmte.
In der Szene in Brunsbüttel waren jede Menge Seefahrtsschüler an Bord.
Eine schöne Atmosphäre.
Sehr gut finde ich daß Du den ausufernden Behördenwahnsinn in Deinem Text zur Sprache bringst.
Fast alle meine Gespräche mit den Eignern landeten unwillkürlich bei diesem Thema ISPS / ISM.
Es war deutlich herauszuhören wie schwer sie unter diesen Doktrien litten und weiterhin leiden.
Weil ich es so wichtig finde, möchte ich diese Textstelle hier noch einmal bringen,(Ich hoffe Du hast nichts dagegen):
Traffic regulation is pesting the European waters with compulsary highways and no-go-zones which are a good thing for the big and fast vessels.
But when you are small and slow they can be dangerous for you with all the fast runners overtaking you and sometimes not realizing that
- especially in bad weather - you are severely restricted in your abilities to change course without risking damage of ship and cargo.
The ISPS and ISM codes cause the masters a mountain of extra paperwork, fence the ships and their crews in inside the ports
and makes the seafarers feel like prisoners.
Den ganzen Text hier http://www.bythewind.de-info.de/brake.html
Gruß,
jan
das ist ja eine tolle Seite die Du da über die BRAKE gemacht hast!
Dann warst Du ja nur etwas vor der Zeit an Bord als ich die BRAKE filmte.
In der Szene in Brunsbüttel waren jede Menge Seefahrtsschüler an Bord.
Eine schöne Atmosphäre.
Sehr gut finde ich daß Du den ausufernden Behördenwahnsinn in Deinem Text zur Sprache bringst.
Fast alle meine Gespräche mit den Eignern landeten unwillkürlich bei diesem Thema ISPS / ISM.
Es war deutlich herauszuhören wie schwer sie unter diesen Doktrien litten und weiterhin leiden.
Weil ich es so wichtig finde, möchte ich diese Textstelle hier noch einmal bringen,(Ich hoffe Du hast nichts dagegen):
Traffic regulation is pesting the European waters with compulsary highways and no-go-zones which are a good thing for the big and fast vessels.
But when you are small and slow they can be dangerous for you with all the fast runners overtaking you and sometimes not realizing that
- especially in bad weather - you are severely restricted in your abilities to change course without risking damage of ship and cargo.
The ISPS and ISM codes cause the masters a mountain of extra paperwork, fence the ships and their crews in inside the ports
and makes the seafarers feel like prisoners.
Den ganzen Text hier http://www.bythewind.de-info.de/brake.html
Gruß,
jan
Zuletzt geändert von Jan Myck am So 15. Dez 2013, 14:41, insgesamt 2-mal geändert.
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Kümo-Filmtagebuch VOLO, ex LARS BAGGER
MS "VOLO" Heimathafen Faxe Ladeplads, auslaufend Hundested im July 2009 nach Kolding.
Gruß aus Hundested
Die weitesten Fahrten macht man oft zu den kleinsten Häfen.
Aber in solchen Häfen liegen sie eben, die Alten, die Letzten, zurückgezogen vom Getriebe der großen Hafenstädte.
Meist an uralten Piers an denen sie wenig oder nichts bezahlen müssen.
Hundested heißt das kleine Städtchen, das mich nach stundenlanger Autofahrt regnerisch und windig empfängt.
Und das liegt ziemlich weit ab, an Seelands wilder Nordküste, aber gut geschützt am Eingang des Isefjords.
Bei harten Nord-Nordwestwinden würden die Seen des Kattegats nach ziemlich langer Anlaufstrecke hier das erste mal auf Land treffen,
denke ich. Und stelle mir vor: Wer damals mit seinem untermotorisierten Kleinfahrzeug, mit seiner Kuff oder Tjalk,
die Einfahrt zum Isefjord verpasste wurde auf die Steine unter der Steilküste geworfen.
Gedenk des Elends und den Schiffern alter Zeit bei unsichtigem Wetter...
Im Kampf gegen die typisch skandinavische Leicht-Melancholie, die mich an regnerischenTagen stets in diesen kleinen
Nestern heimsuchen möchte, erklimme ich trotzig die Steilküste hinter der Stadt. Und schon werde ich belohnt:
Welch phantastischer Blick eröffnet sich von hier, welch wunderschöne Landschaft gibt es hier zu genießen!
Ob Schiffahrtsfreund oder Naturfreund: Dänemark ist ein rigtig smukke Land.
Unter der Küste liegt ein riesiger Bulki zu Anker. Ein weiteres Schiff kommt von Osten auf.
Dahinter im unendlichen Grau des Kattegatts sehe ich ein winziges Eiland.
Das muß die Insel Hesselö sein. Noch viel schöner ist die Landschaft am Fjordufer,
die sich in ständigen Auf-und Abschwüngen des auch bei Regenwetter gelb und grün leuchtenden Hügellandes abbildet.
Dazwischen gibt es wieder Abschnitte mit Flachküsten, Waldufer und kleinen Stränden.
Unterhalb der Stadt biegt der Fjord scharf nach Osten ab, bildet einen neuen Arm: Den Roskildefjord.
Biegt man hier ab und dampft ostwärts,landet man direkt im Stahlwerk. Dem größten des Landes, angeblich jetzt in russischer Hand.
Seit Generationen ist das trostlose Industriehafenbecken von Frederiksvaerk ein bekannter Treffpunkt der Küstenschiffahrt.
Aber davon ein anderes Mal. Ich bin ja in Hundested.
Und in Hundested, wo heute kein Hund bellt, liegt die VOLO, besser bekannt als LARS BAGGER.
Heute, morgen und das ganze Wochenende liegt sie an dieser verrotteten Pier.
Zerrt an ihren Festmachern im Hafenschwell, reibt sich, knirscht unzufrieden am Holz der Spundwand.
Ohne Last im Raum scheint sie ruhelos, als wenn sie weg will.
Raus nach See, wie ein alter Trawler der nur draußen wirklich leben kann.
Und so sieht sie auch aus: Zumindest das Ruderhaus, wie ein alter Fischdampfer.
Ausgestattet ist sie mit einem Bug erster Klasse, offenbar gebaut, um alle Seen der Welt zu nehmen.
Unten scharf, oben weit ausholend, beschützt dieses Vorschiff alles was dahinter ist.
Und unter diesem Altar von Vorschiff, unter der Back wohnen die Jungmänner.
Man glaubt es nicht! Aber der Eigner hat es mir so erzählt. Und wenn heute nicht Sonntag wäre,
wo die Jungs zufällig Bordbesuch bekommen und dieser mit ihnen in der Tür unter der Back verschwindet,
hätte ich es nicht geglaubt.
Sonntagsbesuch an Bord. Das Schiff fährt mit Kapitän, Steuermann und zwei Jugendlichen
Die LARS BAGGER, zwischen Flensburg und Skagen, so bekannt seit 20 Jahren, heißt inzwischen VOLO.
Sie sieht aus - und scheint es auch zu sein - wie ein alter Haudegen.
Ein Kämpfer ohne jeglichen Komfort, gebaut für jedes Wetter und geboren in Cuxhaven.
Das Brückenhaus steht wie ein Turm, gedrungen und schmal.
Kein Drumherum, ein spartanischer Aufbau ohne Chick und Schnörkel.
Sie ist ein Outlaw unter den schmucken Oldtimern - ein Außenseiter im schmuddeligen Gewand des ewigen Arbeiters.
So hat sie mich immer fasziniert diese LARS BAGGER, weil sie ihre verborgenen Qualitäten,
ihre einzigartigen Rumpflinien unter den spartanischen Aufbauten mehr verbirgt, als zur Schau stellt.
Und gerade hier an der verrotteten Pier von Hundested macht sie noch einmal mehr den Eindruck eines heimatlosen,
ausgesetzten alten Tramps, dessen Tage in der Nord-Ostseefahrt gezählt sind.
Seetüchtige Linien unter schnörkelosen Aufbau made in Cuxhaven.
Schon einige Jahre vor diesen letzten Aufnahmen in Hundestedt traf ich die LARS BAGGER
im Dock der Söby-Werft auf Aerö. Damals transportierte das Schiff neue Spundwände zum Ausbau des Werftbeckens.
Zu dieser Zeit war das Kümo noch gut im Geschäft, wie mir der Eigner damals erzählte. In diesem Zusammenhang
lobte er den durchgehenden Laderaum, der es zulässt, besonders langformatige Bauteile zu laden.
Erst vor kurzem sei die alte MAK-Maschine gegen einen 300 PS Volvo-Penta ausgetauscht worden.
Mit der neuen Maschine soll das Schiff 10-11 Knoten erreichen.
Unter seinem letzten Namen VOLO erlebte das Kümo keine große Fahrtzeit mehr.
Nicht lange nach meinen letzten Aufnahmen wurde das Schiff in Svendborg aufgelegt.
Schließlich verschwand es im Jahre 2010 mit Kurs nach Benin, Westafrika.
Die VOLO lief 1957 als MS "WELF"auf der Mützelfeldtwerft in Cuxhaven vom Stapel.
Erster Eigner war Friedrich Steffens aus Himmelpforten der den 299er in Hamburg registrierte.
1972 ging das Schiff an die Gebrüder Ohlsen nach Graasten an die Flensburger Förde.
1988 bis 2008 lief es weiterhin mit Heimathafen Graasten für Willy Bagger Jensen.
soweit,
bis zum nächsten mal..
jan
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Helgolandfahrer gut ausgelastet
Hier ein kleiner Zwischenbericht von der Meyer-Pier in Wischhafen.
Dort soll viel los sein. Ein Freund sandte mir dieses schöne Foto von
den unermüdlichen Helgolandfahrern.
Als Info bekam ich dazu:
Stückgut- und Sandfahrten wie in alten Zeiten !
Zur Zeit wird die Meyer-Pier in manchen Wochen 3 mal angelaufen.
Helgoland braucht für den Bau des Servicecenters für Windfarmen
und Häusern auf der Düne so viel Baumaterial, dass die beiden
Helgolandfahrer gut ausgelastet sind.
Das freut den Kümonauten natürlich.
Danke Wischhafen!
Dort soll viel los sein. Ein Freund sandte mir dieses schöne Foto von
den unermüdlichen Helgolandfahrern.
Als Info bekam ich dazu:
Stückgut- und Sandfahrten wie in alten Zeiten !
Zur Zeit wird die Meyer-Pier in manchen Wochen 3 mal angelaufen.
Helgoland braucht für den Bau des Servicecenters für Windfarmen
und Häusern auf der Düne so viel Baumaterial, dass die beiden
Helgolandfahrer gut ausgelastet sind.
Das freut den Kümonauten natürlich.
Danke Wischhafen!
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Helgolandfracht anno 1978
Dazu noch mal ein altes Dia, ca. Ende der 1970er Jahre.
Das Bild zeigt die "KIRSTEN" die im Verbund mit Kümo "SEEFALKE" damals
den Helgolandverkehr vom Anleger Fischmarkt, Gr. Elbstrasse aus bediente.
MS "KIRSTEN" Ladebetrieb mitten auf der Strasse. Damals ein vertrauter Anblick am Fischmarkt.
Im Schornstein trug der Helgolandversorger die Farben der Insel.
Von meinem Arbeitsplatz aus, dem Seemannsheim gegenüber, konnte ich damals wunderbar dem
Ladegeschehen zusehen. Rechts neben dem Seemannsheim gings zum Hai (Haifischbar) in dem sich viele
unserer Gäste den lieben langen Tag lang aufhalten konnten. Weiter rechts um die Ecke war dann der Frisör
"Schnelle Hand" (Haarschnitt 5,00 DM)und daneben der Schellfischposten. Auf der anderen Seite lag das Kontor
eines bekannten Kümo-Maklers, wo sich die Seeleute kurz mal einen Dampfer verschreiben ließen, wenn das
Geld im Hai aufgebraucht war. Man mußte ein paar Treppen hochgehen. Ich glaub es war Johs. Thode.
Alles lag dich beieinader. Auch der "Heuertsall" für die kleine Fahrt lag nur enige Häuser weiter an der Großen
Elbstrasse.Dieses Arbeitsamt für die Küstenschiffahrt lag Tür an Tür mit dem "Verband der Küstenschiffseigner".
(Gibts heute nicht mehr).
Wurde bekannt, daß ein Seemann auf einem Kümo achtern rausgesegelt ist, hatte der Heuertsall in der nächsten
Zeit erst mal gar nichts mehr für den Mann. Der Küstenklatsch funktionierte schnell und zuverlässig.
Wusste man es im Hai, dann wußte man es im Seemansheim. Wusste man es im Seemansheim, dann wusste man
es an der ganzen Küste (Gr. Elbstrasse).
Der alte Kampnagelkran steht heute noch als Andenken für Touristen an seinem Platz.
Ansonsten wurde der Fischmarkt radikal umgemodelt. Man kann davon halten was man will.
Kümos und Fischer liegen jedenfalls nicht mehr dort.
Gruß
aus Altona
jan
Das Bild zeigt die "KIRSTEN" die im Verbund mit Kümo "SEEFALKE" damals
den Helgolandverkehr vom Anleger Fischmarkt, Gr. Elbstrasse aus bediente.
MS "KIRSTEN" Ladebetrieb mitten auf der Strasse. Damals ein vertrauter Anblick am Fischmarkt.
Im Schornstein trug der Helgolandversorger die Farben der Insel.
Von meinem Arbeitsplatz aus, dem Seemannsheim gegenüber, konnte ich damals wunderbar dem
Ladegeschehen zusehen. Rechts neben dem Seemannsheim gings zum Hai (Haifischbar) in dem sich viele
unserer Gäste den lieben langen Tag lang aufhalten konnten. Weiter rechts um die Ecke war dann der Frisör
"Schnelle Hand" (Haarschnitt 5,00 DM)und daneben der Schellfischposten. Auf der anderen Seite lag das Kontor
eines bekannten Kümo-Maklers, wo sich die Seeleute kurz mal einen Dampfer verschreiben ließen, wenn das
Geld im Hai aufgebraucht war. Man mußte ein paar Treppen hochgehen. Ich glaub es war Johs. Thode.
Alles lag dich beieinader. Auch der "Heuertsall" für die kleine Fahrt lag nur enige Häuser weiter an der Großen
Elbstrasse.Dieses Arbeitsamt für die Küstenschiffahrt lag Tür an Tür mit dem "Verband der Küstenschiffseigner".
(Gibts heute nicht mehr).
Wurde bekannt, daß ein Seemann auf einem Kümo achtern rausgesegelt ist, hatte der Heuertsall in der nächsten
Zeit erst mal gar nichts mehr für den Mann. Der Küstenklatsch funktionierte schnell und zuverlässig.
Wusste man es im Hai, dann wußte man es im Seemansheim. Wusste man es im Seemansheim, dann wusste man
es an der ganzen Küste (Gr. Elbstrasse).
Der alte Kampnagelkran steht heute noch als Andenken für Touristen an seinem Platz.
Ansonsten wurde der Fischmarkt radikal umgemodelt. Man kann davon halten was man will.
Kümos und Fischer liegen jedenfalls nicht mehr dort.
Gruß
aus Altona
jan
Zuletzt geändert von Jan Myck am Do 19. Nov 2015, 18:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Hopfen und Malz
BRAMMER am Fischmarkt - und wo seit ihr ?
Neben verschiedenen Fischgerüchen gab es auf der Großen Elbstrasse
auch oft einen sehr eindringlichen Geruch der mehr zum Brauereigewerbe passte.
Kam man aus Richtung St.Pauli und war zum "Speicher am Fischmarkt" unterwegs,
hatte man oft diesen Hopfen-Malz Geruch in der Nase. Auch das Pflaster war zeitweilig
voll mit Getreide-Rückständen.
Der verarbeitende Betrieb dessen Name ich nicht mehr weiß, lag sowohl wasserseitig,
als auch auf der anderen Seite der Strasse. Quer über der Gr. Elbstr. verlief eine Rohrverbindung.
Außen lagen die Kümos zum Laden und Löschen, was man nur vom Schiff aus sehen konnte.
Die Aufnahme ist deshalb auch von Bord eines HADAG-Dampfers entstanden.
MS BRAMMER, ein Kümo vom Typ Weselmann beim Löschen am Fischmarkt.
Denkt man sich das Hochhaus ganz links weg, mutet diese noch in den 1980er Jahren
vorhandene Speicherhausfassade wie aus alten Hafenfotos der 1920er Jahre an.
Aus Zeitgründen muß ich meine Beiträge diesmal etwas knapper halten.
Vielleicht hat der eine oder andere auch mal Lust ein wenig beizutragen.
Es muß ja nicht viel Gesappel sein. Mal ein Foto, ein paar Worte.. reicht doch schon.
Es wird vermutlich in der kommenden Zeit schwierig für mich das Filmtagebuch so regelmäßig
wie bisher fortzuführen.
Mitmacher deshalb herzlich willkommen!!
Gruß,
soweit
jan
Neben verschiedenen Fischgerüchen gab es auf der Großen Elbstrasse
auch oft einen sehr eindringlichen Geruch der mehr zum Brauereigewerbe passte.
Kam man aus Richtung St.Pauli und war zum "Speicher am Fischmarkt" unterwegs,
hatte man oft diesen Hopfen-Malz Geruch in der Nase. Auch das Pflaster war zeitweilig
voll mit Getreide-Rückständen.
Der verarbeitende Betrieb dessen Name ich nicht mehr weiß, lag sowohl wasserseitig,
als auch auf der anderen Seite der Strasse. Quer über der Gr. Elbstr. verlief eine Rohrverbindung.
Außen lagen die Kümos zum Laden und Löschen, was man nur vom Schiff aus sehen konnte.
Die Aufnahme ist deshalb auch von Bord eines HADAG-Dampfers entstanden.
MS BRAMMER, ein Kümo vom Typ Weselmann beim Löschen am Fischmarkt.
Denkt man sich das Hochhaus ganz links weg, mutet diese noch in den 1980er Jahren
vorhandene Speicherhausfassade wie aus alten Hafenfotos der 1920er Jahre an.
Aus Zeitgründen muß ich meine Beiträge diesmal etwas knapper halten.
Vielleicht hat der eine oder andere auch mal Lust ein wenig beizutragen.
Es muß ja nicht viel Gesappel sein. Mal ein Foto, ein paar Worte.. reicht doch schon.
Es wird vermutlich in der kommenden Zeit schwierig für mich das Filmtagebuch so regelmäßig
wie bisher fortzuführen.
Mitmacher deshalb herzlich willkommen!!
Gruß,
soweit
jan
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Re: "Die letzten Kümos", Kümo-DVD Filmtagebuch
...das war die 'Mälzerei Näfeke', deren Name Dir vermutlich nur entfallen ist. Ich bin ein ums andere Mal durch den Silo und über eine Fenderschute an Bord der Kümos geturnt. Erst viel später wurde die Fenderschute durch eine vom Silo zu senkende Brücke ersetzt, welche das Entern der Schiffe komfortabler und vor Allem sicherer machte. Es gab Zeiten, wo die Zöllner nicht mehr an Bord gehen durften und die Kümos somit erst zum Klarieren am Zollanleger Fischereihafen festmachen mussten. Gruss Andreas
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Re: "Die letzten Kümos", Kümo-DVD Filmtagebuch
Oh thanks!
Ich hatte schon alte Hafenbücher gewälzt um den Namen rauszufinden.
Danke für den Nachschlag. Super!
jan
Ich hatte schon alte Hafenbücher gewälzt um den Namen rauszufinden.
Danke für den Nachschlag. Super!
jan
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Re: "Die letzten Kümos", Kümo-DVD Filmtagebuch
Hallo...
Den Hamburger Fischmarkt kenne ich auch sehr gut, allerdings nicht als Seemann sondern als Händler 18 Jahre lang, von 1972-1990, dort gab es allerdings mehr Seh als Seemänner.
Ich bin damals fast jeden Sonntag früh um 1 Uhr nachts von Hameln wo ich damals wohnte nach HH um um 4 Uhr dort zu sein...
Sorry für das bischen Off-Topic meinerseitz...
Den Hamburger Fischmarkt kenne ich auch sehr gut, allerdings nicht als Seemann sondern als Händler 18 Jahre lang, von 1972-1990, dort gab es allerdings mehr Seh als Seemänner.
Ich bin damals fast jeden Sonntag früh um 1 Uhr nachts von Hameln wo ich damals wohnte nach HH um um 4 Uhr dort zu sein...
Sorry für das bischen Off-Topic meinerseitz...
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Kümos in Altona
Der Zollanleger
in Altona spielte für die Küstenschiffahrt eine wichtige Rolle.
Ständig gingen da Kümos längsseits und legten nach kurzer Zeit wieder ab.
Heute gibt es diesen Anleger nicht mehr.
Er befand sich an der östlichen Spitze des zum Fahrwasser hin gebauten Ausrüstungskais.
An der Außenseite des Ausrüstungskais der eine Verlängerung des Leitdamms zum Fischereihafen ist
lagen oft auch Frachter, die noch keinen Liegeplatz im Hafen hatten oder aus sonstigen Gründen
auf Warteposition waren. Innen im Fischereihafen lagen Ende der 1970er Jahre noch ab und zu Kutter
oder die Hochseetrawler der Pickenpack-Reederei. Heute ist ein Teil des Beckens zugeschüttet.
Kümo GEMSTONE aus London liegt am Ausrüstungskai. Ganz rechts sind die grünen Gebäude
des Zollanlgers zu erkennen.
Einmal lag ein irisches Kümo am Fischmarkt.
Der Steuermann zertrümmerte aus unbekannten Gründen ein Stuhl auf dem Achterdeck
und warf ihn über Bord. Später erzählte der Mann, daß es in Irland einen Frauenüberschuß gäbe,
und das sei für Seeleute eine ganz günstige Situation.
Seltsam, an was man sich manchmal alles so erinnert..
Ein Kümo hat vom Zollanlger abgelegt und dreht zum Fahrwasser. Aufnahme Ende 1970er Jahre.
Gegenüber sind schon die neuen Containeranlagen des Burchardkaiterminals zu erkennen.
in Altona spielte für die Küstenschiffahrt eine wichtige Rolle.
Ständig gingen da Kümos längsseits und legten nach kurzer Zeit wieder ab.
Heute gibt es diesen Anleger nicht mehr.
Er befand sich an der östlichen Spitze des zum Fahrwasser hin gebauten Ausrüstungskais.
An der Außenseite des Ausrüstungskais der eine Verlängerung des Leitdamms zum Fischereihafen ist
lagen oft auch Frachter, die noch keinen Liegeplatz im Hafen hatten oder aus sonstigen Gründen
auf Warteposition waren. Innen im Fischereihafen lagen Ende der 1970er Jahre noch ab und zu Kutter
oder die Hochseetrawler der Pickenpack-Reederei. Heute ist ein Teil des Beckens zugeschüttet.
Kümo GEMSTONE aus London liegt am Ausrüstungskai. Ganz rechts sind die grünen Gebäude
des Zollanlgers zu erkennen.
Einmal lag ein irisches Kümo am Fischmarkt.
Der Steuermann zertrümmerte aus unbekannten Gründen ein Stuhl auf dem Achterdeck
und warf ihn über Bord. Später erzählte der Mann, daß es in Irland einen Frauenüberschuß gäbe,
und das sei für Seeleute eine ganz günstige Situation.
Seltsam, an was man sich manchmal alles so erinnert..
Ein Kümo hat vom Zollanlger abgelegt und dreht zum Fahrwasser. Aufnahme Ende 1970er Jahre.
Gegenüber sind schon die neuen Containeranlagen des Burchardkaiterminals zu erkennen.