So gefällt mir die HOGELAND richtig gut....

Schönes Foto!
Danke für den Hinweis Martin und Flagge Ben!
HOGELAND also unterwegs mit altem Namen in der Biscaya.
Gerade formulierte es jemand sinngemäß so:
„Diese Überführungen mit kleinen alten Schiffen sind eigentlich
die letzten Abenteuer in der Seefahrt“
Ich finde das trifft es ganz gut.
Wenn man dann noch weiß, daß ein junger unternehmungslustiger Kapitän,
der ansonsten auf der Brücke von Kreuzfahrtschiffen und Megayachten sein
Brot verdient, sich auf ein solches Abenteuer einlässt, finde ich das umso
spannender.
Die Flagge des Schiffsführers mit den Initialen „J“ und „R“ zeigt in in der
Mitte einen lustigen Raubfisch der lachend seine Haifischzähne zeigt.
Das humorvolle Emblem kennen wir schon vom Schornstein der UNTERELBE,
die Jan Rautawaara nach langjährigem Einsatz von Finnland zurück nach
Wischhafen gebracht hat.
Und dieser Jan Rautawaara, das ist ein Kümofan durch und durch. Zwei Kümos,
so nebenbei als Hobby, dazu noch teilweise in der Frachtfahrt, das macht auch
nicht jeder.
Am Wischhafener Hafenfest im Sommer erzählte er mir von seinem zweiten Kümo,
der „JUTTA F“, ein alter Nobiskruger wie die IRIS-JÖRG. Sehr gerne würde er es
weiterhin in der finnischen Fahrt einsetzen, aber er weiß nicht, ob sie die Klasse
schafft.
http://www.shipspotting.com/gallery/pho ... id=1696088
Das schöne an diesem Forum ist ja, daß man vernetzt ist und aktuelle Informationen
aus allen möglichen Richtungen bekommt.So erfuhr ich gestern mehr oder weniger
zufällig aus dem Abwrack-Abteil, dass die JUTTA F vor einigen Tagen in Greena
gelandet ist. Schade!
Ankunft in Wischhafen 30. August 2010: Die UNTERELBE hat nach zehn Jahren
Sandfahrt für Hesinki wieder Elbschlick unter dem Kiel. Der finnische Eigner
Jan R. hat dem 1940 bei Holst an der Este gebauten Kümo seinen alten Namen
zurückgegeben. Zuletzt wurde es für den Nordseeinselverkehr eingesetzt.
Jetzt steht Jan am Ruder der HOOGELAND und steuert raus aus der vernebelten
norddeutschen Tiefebene sonnigen Gefilden entgegen: Kanarische Inseln, Südamerika -
bringt dem Käufer die alte HOGELAND nach Guayana. Was für ein Törn!
Aber was bedeutet es eigentlich mit einem Schiff dieser Größe und dem
nahezu biblischen Alter von 65 harten Arbeitsjahren in Nord- und Ostsee
noch ein mal ganz groß auf Kurs zu gehen?
Sind denn die mittel- und langfristigen Wetterdaten derart zuverlässig,
daß man solche Seestrecke ohne Schutzhafenmöglichkeit risikolos absetzten
kann?
Wie zuverlässig läuft ein Schiffsdiesel?
Welche lebenswichtigen Inspektionen werden vor Antritt einer solchen Reise
am Motor, der Technik, dem ganzen Schiff vorgenommen?
Die letzten Fotos der HOGELAND zeigen ein recht hoch aufliegendes,
offensichtlich unbeladenes Schiff beim Auslaufen in Cuxhaven. Sicher wird
man noch ordentlich Treibstoff in Las Palmas laden. Aber reicht das aus,
dem Schiff einen sicheren Tiefgang für ein halbwegs erträgliches
Seegangsverhalten zu geben?
Gibt es für den Fall eines Maschinenausfalls bei schlechtem Wetter eigentlich
noch Treibanker, (wie damals bei der Pflichtausrüstung für Rettungsboote).
Was macht man im Falle eines Querliegens zur See?
Meist geht ja immer alles gut.
Aber trotzdem, es sind Fragen, die ich mir als Laie manchmal so stelle.
Bin da auch für Hinweise dankbar - es gibt wenig Literatur zu Überführungen.
Und je weniger ich darüber weiß, des so größer erscheint mir das Abenteuer.
Gruß
jan