Abwrack Thread...

[Peter Hartung]

Guten Abend!

Der britische "GUARDIAN" prangert die Zustände auf den Abwrackbetrieben in Chittagong an. Siehe dazu diese Bilderstrecke:

http://www.guardian.co.uk/world/gallery ... n-pictures

mfg Peter Hartung

PS.: Siehe auch diesen Thread: viewtopic.php?f=2&t=616&hilit=Eisenfresser#p6617

[Frank-B]

Die erste der sog. Container-Fregatten geht zum Abbruch. Die 1999 (!) inc China gebaute OCEAN PRODUCER (jetzt als OCEAN mit Komoren-Flagge) ex PERTH ex NORASIA SULTANA,IMO 9162605, geht Richtung Bhavnagar.
Die meisten Exemplare dieses eigenwillig anmutenden Typs sind ja in MSC-Feederdiensten untergekommen. Der ursprüngliche Zweck eines Schnelldienstes von China nach Italien wurde ja von Norasia ziemlich schnell aufgegeben, u.a., weil die Maschinenanlagen oft nicht so wollten wie der Fahrplan es erforderte.

als Perth in Bremerhaven am 12.06.2007:

[Frank-B]

Ship demolition report 10/5/2012
Alang
Maya Land [BZ] IMO 7645134 Bulk carrier built 1977 - 14,550 dwt
http://merseyshipping.blogspot.de/

Maya Land am 02.08.2011 auf dem Marmarameer

IMO : 7645134
Name : Maya Land
MMSI : 312724000
GT : 9965
DWT : 14550
Baujahr : 1977
Flagge : Belize
Reeder: INTERNATIONAL SHIPPING GROUP, Istanbul, Türkei
Bauwerft: Kherson Shipyard, Kherson, Ukraine

Bild bei Shipspotting:
http://www.shipspotting.com/gallery/pho ... id=1470718

Viele Grüße von Frank

[Rainer]

von Frank-B » Do 17. Mai 2012, 09:47

nbocean hat geschrieben:Die erste der sog. Container-Fregatten geht zum Abbruch. Die 1999 (!) inc China gebaute OCEAN PRODUCER (jetzt als OCEAN mit Komoren-Flagge) ex PERTH ex NORASIA SULTANA,IMO 9162605, geht Richtung Bhavnagar.
Die meisten Exemplare dieses eigenwillig anmutenden Typs sind ja in MSC-Feederdiensten untergekommen. Der ursprüngliche Zweck eines Schnelldienstes von China nach Italien wurde ja von Norasia ziemlich schnell aufgegeben, u.a., weil die Maschinenanlagen oft nicht so wollten wie der Fahrplan es erforderte.



als Perth in Bremerhaven am 12.06.2007:
Bild

Hallo,

wurden nicht auch Schiffe dieser oder eine ähnlichen Klasse in Kiel bei HDW gebaut?

Gruß Rainer

[Arne J]

Hallo,

wurden nicht auch Schiffe dieser oder eine ähnlichen Klasse in Kiel bei HDW gebaut?

Gruß Rainer

Moin Rainer,
so ist es. Es ist sogar davon auszugehen, dass sämtliches Planmaterial für den Bau der chinesischen Schiffe aus Kiel stammt.
Hier das deutsche Pendant: http://www.shipspotting.com/gallery/pho ... lid=141333

Gruß
Arne

[Rainer]

Hallo Arne,

wusste ich es doch
Aber warum verschrottet man noch so junge Schiffe? Gibt es keinerlei Verwendung für diese Schiffe?

Gruß Rainer

[Arne J]

Hallo Arne,

wusste ich es doch
Aber warum verschrottet man noch so junge Schiffe? Gibt es keinerlei Verwendung für diese Schiffe?

Gruß Rainer

Von den chinesischen Nachbauten der SIBUM Schiffe, die einst bei SSW entstanden, hört man beispielsweise, dass Qualitätsunterschiede deutlich spürbar sind. Ebenso ist es bei dem KWC 360 gewesen, den Kröger (BONNIE ROIS, JENNA CATHERINE,...) ursprünglich baute und der ebenfalls "mit Erlaubnis" in China nachgebaut wurde (BALTIC SEA, SPAARNEDIJK, TRANS ALREK, etc.) Neuerdings werden auch die DAMEN-Feeder 800 (JORK R-Klasse, SLEIPNER, VOHBURG, Schepers-Schwestern, etc. ) in China in Lizenz gebaut. Jüngstes Produkt ist JOHANNA SCHEPERS, die in Jiangsu entstand. Es könnte sein, dass dies die Nachfolger der WMS-GRONINGEN Feeder sind.
All diese Imitate sind sehr viel billiger als die Originale aus Europa. Auch in Fernost wird mittlerweile viel Arbeit durch computergesteuerte Maschinen übernommen, so dass der Faktor Mensch bei der Preisgestaltung sicher noch ein Faktor ist, aber nicht mehr unbedingt der Entscheidende. China kauft seit 2008 den Schrottmarkt leer, verfügt über jede Menge Stahlgießereien (nicht wenige davon standen mal auf deutschem Boden im Ruhrgebiet) fertigt entsprechendes Material, welches im Schiffbau Verwendung findet, selbst und ist quasi autark. Wir dürfen nicht vergessen, dass China nach wie vor ein Land ist, dass dem Sozialismus zugehörig ist und eine freie Marktwirtschaft sogesehen nicht vorhanden ist. Warum aber geht jetzt ein Schiff zum Schrotter, obwohl es gerade mal 13 Jahre alt ist? Weils nix taugt! Das billig, billiger, am billigsten hat seinen Preis. Dieser liegt in schiffbaulicher Hinsicht in minderwertigeren, dünneren Stählen. Diese machen das Schiff letztendlich auch so "billig". Eine Verwendungszeit von 25-30 Jahren ist nicht vorgesehen und das weiß auch der potentielle Käufer, der den Auftrag zum Bau erteilt. Im Regelfall trennt er sich von solcher Tonnage nach 5 bis 7 Jahren und lässt neu bauen. Es ist alles so gewollt und die logische Konsequenz in unserer Wegwerfgesellschaft!

Gruß
Arne

[Spatenpauli]

Braucht man garnicht bis China gehn. Schaut euch mal ein von Fincantieri oder von Meyer Werft gebautes Schiff an. Bei den Italienern hat man Tränen in den Augen.
MfG aus Bremen

[Rainer]

Hallo,

hätte nie gedacht das die Schiffe auch Asien so schlecht sind das diese nach so kurzer Zeit auf dem Müll landen.
Aber gut, so haben die Chinesen wieder Stahl zum schmelzen und der Reederei kann sein altes Schiff mit neuem Farbanstrich wieder in Fahrt nehmen

Wieso denn ganz nach Italien gehen. Warum nochmal ist die NCL von Frankreich zurück nach Meyer gegangen?
Es ist aber sicher nicht leicht Heute noch am Markt zu bestehen.

Danke für die Aufklärung!

Da darf mann dann nicht mehr solch langlebige Schiffe wie die ehemaligen Royal Viking Liner aus den 1970er erwarten. Was hat Mathias doch über die Black Watch geschwärmt und mir nun erst von der Albatros. Das war noch richtige Wertarbeit

Gruß Rainer

[AnkerM]

Die Pläne der damals gebauten sog. "Container-Fregatten" stammten nicht von HDW, die Sache lag etwas anders. Entworfen waren die Schiffe von dem englischen Yachten-Konstrukteur Nigel Gee, auf Grundlage dieser Pläne ließ sich NORASIA damals eben 5 Schiffe bei HDW in Kiel und 5 Schiffe bei der Jiuduan-Werft in China bauen.

Allerdings waren die (recht hübschen) Schiffe damals durchgehend ein ökonomischer Mißerfolg ... recht hohe Bruttovermessung, hoher Verbrauch, und mit dem Gedanken "höhere Frachtrate für höhere Geschwindigkeit" hatte z.B. Hapag-Lloyd schon Anfang der 70er Jahre keinen Erfolg gehabt.

Während allerdings HDW mit der Erfahrung und Qualität einer langjährigen Handelsschiffwerft die gelieferten Pläne noch einmal über das eigene "Zeichenbrett" jagte (deshalb z.B. haben die HDW-Bauten Achterkante Spoiler/Back nicht diese seltsame "Kerbe", da HDW dieses aus Gründen der Längsfestigkeit so nicht bauen wollte) und dann mit dem Bau begann, fingen die chinesischen Schiffbauer einfach vorne an, die Schiffe gemäß der Pläne von Nigel Gee zu bauen. Achtern angekommen mußte man leider feststellen, daß der Konstrukteur nicht den notwendigen Platz für die Festmacherwinden bedacht hatte ... deshalb also bei den China-Bauten dieser seltsame "Gepäckträger", allein um darüber eine adäquate Fläche für das Arbeitsdeck zu bekommen!