Stena-Line

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PeterPan
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Re: Stena-Line

Beitrag von PeterPan »

HansP hat geschrieben: Do 2. Nov 2023, 15:34
PeterPan hat geschrieben: Do 2. Nov 2023, 13:17 1. Viel länger setzt Stena ihre Fähren auf ihren wichtigen Strecken mit Konkurrenz nicht ein. Und auch aus Umweltgründen muss man konkurrenzfähig bleiben.
2. Zu Deinem letzten Absatz: Deshalb finanziert Dänemark den Fehmarn-Belt-Tunnel alleine. Die bisherige Eisenbahn-Verbindung über das dänische Festland war sehr zeitintensiv. Das ändert sich mit dem neuen Tunnel gravierend. Ich denke nicht, dass es keinen Bedarf mehr von Rostock geben wird, aber er wird deutlich geringer ausfallen.
3. Es ist nicht sonderlich kompliziert: 2 Schiffe erfüllen die heutigen Umweltanforderungen nicht und eins die Qualitätsansprüche der Kundschaft. Das letzte Schiff hat das Image von TT in Schweden gerade ziemlich ramponiert... Da die ersten beiden Schiffe sehr alt sind und schon zum Teil verchartert werden, denke ich, dass man zeitnahe 2 Neubauten für die 3 Schiffe in Auftrag geben wird. Eher in der Größe der ND und RH.
4. Die beiden Stena´s können doch auf jeder Strecke eingesetzt werden. Egal ob mit oder ohne Eisenbahn.
Um nochmal auf die einzelnen Punkte einzugehen:

1. Gegenbeweis: STENA VISION, STENA SPIRIT, STENA DANICA, STENA NAUTICA, URD, STENA GOTHICA ....

2. Was hat denn die Tatsache, dass der Fehmarnbelt-Tunnel alleine von Dänemark finanziert wird mit einer möglichen Entscheidung des schwedischen Staates zu tun?

3. Die Aussage, dass 2 Schiffe der TT Line die "heutigen Umweltanforderung nicht" erfüllen halte ich für gewagt: Wenn dem so wäre dürften die Schiffe garnicht mehr fahren ...

4. Hierzu hat Markus K. schon etwas entscheidendes geschrieben.

Gruß
Hans
Liest Du eigentlich, was ich schreibe...? Ich schrieb, auf den Strecken mit Konkurrenz.

Und Umweltanforderung bedeutet nicht Umweltvorschrift.
HansP
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Re: Stena-Line

Beitrag von HansP »

PeterPan hat geschrieben: Do 2. Nov 2023, 16:09
HansP hat geschrieben: Do 2. Nov 2023, 15:34
PeterPan hat geschrieben: Do 2. Nov 2023, 13:17 1. Viel länger setzt Stena ihre Fähren auf ihren wichtigen Strecken mit Konkurrenz nicht ein. Und auch aus Umweltgründen muss man konkurrenzfähig bleiben.
2. Zu Deinem letzten Absatz: Deshalb finanziert Dänemark den Fehmarn-Belt-Tunnel alleine. Die bisherige Eisenbahn-Verbindung über das dänische Festland war sehr zeitintensiv. Das ändert sich mit dem neuen Tunnel gravierend. Ich denke nicht, dass es keinen Bedarf mehr von Rostock geben wird, aber er wird deutlich geringer ausfallen.
3. Es ist nicht sonderlich kompliziert: 2 Schiffe erfüllen die heutigen Umweltanforderungen nicht und eins die Qualitätsansprüche der Kundschaft. Das letzte Schiff hat das Image von TT in Schweden gerade ziemlich ramponiert... Da die ersten beiden Schiffe sehr alt sind und schon zum Teil verchartert werden, denke ich, dass man zeitnahe 2 Neubauten für die 3 Schiffe in Auftrag geben wird. Eher in der Größe der ND und RH.
4. Die beiden Stena´s können doch auf jeder Strecke eingesetzt werden. Egal ob mit oder ohne Eisenbahn.
Um nochmal auf die einzelnen Punkte einzugehen:

1. Gegenbeweis: STENA VISION, STENA SPIRIT, STENA DANICA, STENA NAUTICA, URD, STENA GOTHICA ....

2. Was hat denn die Tatsache, dass der Fehmarnbelt-Tunnel alleine von Dänemark finanziert wird mit einer möglichen Entscheidung des schwedischen Staates zu tun?

3. Die Aussage, dass 2 Schiffe der TT Line die "heutigen Umweltanforderung nicht" erfüllen halte ich für gewagt: Wenn dem so wäre dürften die Schiffe garnicht mehr fahren ...

4. Hierzu hat Markus K. schon etwas entscheidendes geschrieben.

Gruß
Hans
Liest Du eigentlich, was ich schreibe...? Ich schrieb, auf den Strecken mit Konkurrenz.

Und Umweltanforderung bedeutet nicht Umweltvorschrift.
Ja, tue ich!

Als Beispiel:
STENA VISION: Konkurrenz Brittany Ferries / Irish Ferries
STENA SPIRIT: Konkurrenz Unity Line / Polferries

Umweltanforderungen: Dann werde doch mal konkret! Welche Umweltanforderungen erfüllen genau welche Schiffe nicht?
Christian Costa
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Re: Stena-Line

Beitrag von Christian Costa »

PeterPan hat geschrieben: Do 2. Nov 2023, 13:17
HansP hat geschrieben: Do 2. Nov 2023, 12:09
PeterPan hat geschrieben: Do 2. Nov 2023, 10:42
1. Die Schiffe sind bei einer jetzigen Ersatz-Bestellung 30 Jahre alt, wenn die Neubauten da sind.
2. Der Eisenbahn-Verkehr wird durch den Fehmarn-Tunnel extrem abnehmen.
3. Die Konkurrenz auf der Strecke von ROS sind eben nicht nur die alten, sondern auch die neuen Schiffe von TT, die deutlich angenehmer sind. Und TT wird die Flotte weiter verjüngen.
4. Das Verchartern von Schiffen ist eine der wichtigsten Säulen der Stena-Gruppe. Damit kann man viel Geld verdienen.
Es tut mir leid, aber Deine Argumente überzeugen mich nicht!

1. Was ist das Problem mit "30 Jahre alt"? Aus meiner Sicht kommt es weniger auf das Alter, als vielmehr auf den Pflegezustand eines Schiffes an.
2. Das mag sein, bedeutet aber nicht, dass garkeine Eisenbahnen mehr transportiert werden
3. TT-Line wird seine Flotte weiter verjüngen? Hast Du dazu genauere Information, oder ist das eine reine Vermutung?
4. Natürlich kann man mit dem verchartern von Schiffe Geld verdienen - keine Frage. Aber warum sollte Stena voll funktionsfähige Eisenbahnfähren verchartern (für welche es nur einen relativ kleinen Markt geben dürfte), um gleichzeitig neue Eisenbahnfähren zu bauen (es ist nicht damit getan ins bestehende E-Flexer Design ein paar Schienen "reinzunageln"), was sehr kostenintensiv sein dürfte?

Sollte der Schwedische Staat entscheiden keinerlei Eisenbahnverkehre über den Seeweg mehr abzuwickeln und einzig und alleine auf die Landverbindung über Dänemark zu setzen, dann könnte sich die Situation natürlich ändern, aber so eine Entscheidung ist mir bisher nicht bekannt. Sollte es dafür belastbare Quellen geben, gerne her damit.

Grüße
Hans
1. Viel länger setzt Stena ihre Fähren auf ihren wichtigen Strecken mit Konkurrenz nicht ein. Und auch aus Umweltgründen muss man konkurrenzfähig bleiben.
2. Zu Deinem letzten Absatz: Deshalb finanziert Dänemark den Fehmarn-Belt-Tunnel alleine. Die bisherige Eisenbahn-Verbindung über das dänische Festland war sehr zeitintensiv. Das ändert sich mit dem neuen Tunnel gravierend. Ich denke nicht, dass es keinen Bedarf mehr von Rostock geben wird, aber er wird deutlich geringer ausfallen.
3. Es ist nicht sonderlich kompliziert: 2 Schiffe erfüllen die heutigen Umweltanforderungen nicht und eins die Qualitätsansprüche der Kundschaft. Das letzte Schiff hat das Image von TT in Schweden gerade ziemlich ramponiert... Da die ersten beiden Schiffe sehr alt sind und schon zum Teil verchartert werden, denke ich, dass man zeitnahe 2 Neubauten für die 3 Schiffe in Auftrag geben wird. Eher in der Größe der ND und RH.
4. Die beiden Stena´s können doch auf jeder Strecke eingesetzt werden. Egal ob mit oder ohne Eisenbahn.
Zu 4)
Ich weiß ja nicht, wieso du so darauf rumreitest, dass die beiden Oldies aus Rostock verschwinden müssten.
Such mal irgendeine Eisenbahnfähre im Ostseeraum. Welche Schiffe, sollen denn dann dort fahren?
Außer den alten Railships, die für die Russen nach Kaliningrad fahren, gibt es keine mehr.
Stenas einzige Bahnfähren sind die beiden zwischen Rostock und Trelleborg. Auch die gute alte Stena Scanrail ist Geschichte.
Die beiden können eben daher NICHT mal eben wo anders eingesetzt werden, denn so lang es die Bahn als Kunden gibt, werden diese Schiffe dort fahren müssen.
Du hast schon Recht, dass sich das ggf. mit Fertigstellung des Tunnels im Fehmarnbelt ändern kann, aber bis dahin wird sich rein gar nix ändern. Dann würde sicherlich auch Stena überlegen, ob es neue Bahnfähren geben muss, oder ob man das Bahngeschäft einfach, wie andere Reeder in der Vergangenheit auch, aufgibt und auch E-Flexer oder ähnliche Schiffe auf der Route einsetzt.

Weitere Gründe:
1.) sind beide Schiffe purpose built für die Strecke. Sie passen von den Abmessungen genau an ihre Anleger.
Das heißt auch, dass sie keine Bugrampen haben, was in unseren Breiten der Normalfall wäre. Autos müssen über eine extra Rampe an der Seite raus- und reinfahren. Dafür gibt es extra Rampen, nur für die beiden Stena Schiffe.
2.) Stena Schiffe haben (URD und STENA GOTHICA ausgenommen) Möglichkeiten der Doppeldeckbeladung. Selbst VISION und SPIRIT sind entsprechend umgebaut worden, bevor sie nach Polen gingen. Dadurch ist Stena extrem flexibel mit ihrer Flotte - mit Skane und der MV aber eben nicht.
3.) nenne mir eine Grund die aktuell vollkommen ausreichenden Schiffe auf der Rostock Route auszutauschen. Sie sind keinen Deut schlechter als TT-Line's Tom Sawyer, Huckleberry Finn oder auch Robin Hood oder Nils Dacke.
Du kannst doch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen und die TT Neubauten mit den beiden Oldies vergleichen. TT hat bei Peter Pan und Nils Holgersson auf großzügige Passagierbereiche gesetzt, da die Schiffe im Sommer fast ausschließlich auf der dann auch für Passagiere relevanten Route zwischen Travemünde und Trelleborg verkehren. MV und Skane sind Eisenbahnfähren und die verlegst du eben nicht mal eben.
MfG & bis neulich
Christian

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Theodor Heuss
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Re: Stena-Line

Beitrag von Theodor Heuss »

Christian Costa hat geschrieben: Do 2. Nov 2023, 18:34
PeterPan hat geschrieben: Do 2. Nov 2023, 13:17
HansP hat geschrieben: Do 2. Nov 2023, 12:09

Es tut mir leid, aber Deine Argumente überzeugen mich nicht!

1. Was ist das Problem mit "30 Jahre alt"? Aus meiner Sicht kommt es weniger auf das Alter, als vielmehr auf den Pflegezustand eines Schiffes an.
2. Das mag sein, bedeutet aber nicht, dass garkeine Eisenbahnen mehr transportiert werden
3. TT-Line wird seine Flotte weiter verjüngen? Hast Du dazu genauere Information, oder ist das eine reine Vermutung?
4. Natürlich kann man mit dem verchartern von Schiffe Geld verdienen - keine Frage. Aber warum sollte Stena voll funktionsfähige Eisenbahnfähren verchartern (für welche es nur einen relativ kleinen Markt geben dürfte), um gleichzeitig neue Eisenbahnfähren zu bauen (es ist nicht damit getan ins bestehende E-Flexer Design ein paar Schienen "reinzunageln"), was sehr kostenintensiv sein dürfte?

Sollte der Schwedische Staat entscheiden keinerlei Eisenbahnverkehre über den Seeweg mehr abzuwickeln und einzig und alleine auf die Landverbindung über Dänemark zu setzen, dann könnte sich die Situation natürlich ändern, aber so eine Entscheidung ist mir bisher nicht bekannt. Sollte es dafür belastbare Quellen geben, gerne her damit.

Grüße
Hans
1. Viel länger setzt Stena ihre Fähren auf ihren wichtigen Strecken mit Konkurrenz nicht ein. Und auch aus Umweltgründen muss man konkurrenzfähig bleiben.
2. Zu Deinem letzten Absatz: Deshalb finanziert Dänemark den Fehmarn-Belt-Tunnel alleine. Die bisherige Eisenbahn-Verbindung über das dänische Festland war sehr zeitintensiv. Das ändert sich mit dem neuen Tunnel gravierend. Ich denke nicht, dass es keinen Bedarf mehr von Rostock geben wird, aber er wird deutlich geringer ausfallen.
3. Es ist nicht sonderlich kompliziert: 2 Schiffe erfüllen die heutigen Umweltanforderungen nicht und eins die Qualitätsansprüche der Kundschaft. Das letzte Schiff hat das Image von TT in Schweden gerade ziemlich ramponiert... Da die ersten beiden Schiffe sehr alt sind und schon zum Teil verchartert werden, denke ich, dass man zeitnahe 2 Neubauten für die 3 Schiffe in Auftrag geben wird. Eher in der Größe der ND und RH.
4. Die beiden Stena´s können doch auf jeder Strecke eingesetzt werden. Egal ob mit oder ohne Eisenbahn.
Zu 4)
Ich weiß ja nicht, wieso du so darauf rumreitest, dass die beiden Oldies aus Rostock verschwinden müssten.
Such mal irgendeine Eisenbahnfähre im Ostseeraum. Welche Schiffe, sollen denn dann dort fahren?
Außer den alten Railships, die für die Russen nach Kaliningrad fahren, gibt es keine mehr.
Stenas einzige Bahnfähren sind die beiden zwischen Rostock und Trelleborg. Auch die gute alte Stena Scanrail ist Geschichte.
Die beiden können eben daher NICHT mal eben wo anders eingesetzt werden, denn so lang es die Bahn als Kunden gibt, werden diese Schiffe dort fahren müssen.
Du hast schon Recht, dass sich das ggf. mit Fertigstellung des Tunnels im Fehmarnbelt ändern kann, aber bis dahin wird sich rein gar nix ändern. Dann würde sicherlich auch Stena überlegen, ob es neue Bahnfähren geben muss, oder ob man das Bahngeschäft einfach, wie andere Reeder in der Vergangenheit auch, aufgibt und auch E-Flexer oder ähnliche Schiffe auf der Route einsetzt.

Weitere Gründe:
1.) sind beide Schiffe purpose built für die Strecke. Sie passen von den Abmessungen genau an ihre Anleger.
Das heißt auch, dass sie keine Bugrampen haben, was in unseren Breiten der Normalfall wäre. Autos müssen über eine extra Rampe an der Seite raus- und reinfahren. Dafür gibt es extra Rampen, nur für die beiden Stena Schiffe.
2.) Stena Schiffe haben (URD und STENA GOTHICA ausgenommen) Möglichkeiten der Doppeldeckbeladung. Selbst VISION und SPIRIT sind entsprechend umgebaut worden, bevor sie nach Polen gingen. Dadurch ist Stena extrem flexibel mit ihrer Flotte - mit Skane und der MV aber eben nicht.
3.) nenne mir eine Grund die aktuell vollkommen ausreichenden Schiffe auf der Rostock Route auszutauschen. Sie sind keinen Deut schlechter als TT-Line's Tom Sawyer, Huckleberry Finn oder auch Robin Hood oder Nils Dacke.
Du kannst doch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen und die TT Neubauten mit den beiden Oldies vergleichen. TT hat bei Peter Pan und Nils Holgersson auf großzügige Passagierbereiche gesetzt, da die Schiffe im Sommer fast ausschließlich auf der dann auch für Passagiere relevanten Route zwischen Travemünde und Trelleborg verkehren. MV und Skane sind Eisenbahnfähren und die verlegst du eben nicht mal eben.
Volle Zustimmung! Dazu kommt, was auch schon erwähnt wurde, dass die Skåne und MeckPom ohne große Umbauten nirgenwo eingesetzt werden können, also ein vorzeitiger Verkauf sehr unwirtschaftlich wäre.

Das Thema, dass Dänemark sich eine 2. Festlandverbindung gen Süden baut, ändert nichts an dem Problem Schwedens, dass bei Sperrung der Øresundbrücke der Güterverkehr, und da vor allem der Transport von nicht Standardladungseinheiten wie Metallkollies oder Papier, nicht ohne aufwändiges Umladen über die Ostsee kommt.

Je nach Zusage durch den Schwedischen Staat, wird sich Stena also überlegen, die beiden Fähren für weitere XYZ Jahre fit zu machen, da waren ja auch schon 10-15 Jahre Restlebensdauer genannt, oder aber 2 neue Spezialfähren zu bestellen. Und auch der von mir verlinke Artikel über den E-Flexer, wäre keine Standardausführung, da bei Einsenbahnfähren nicht nur andere Rampem ran müssen, sondern auch die Decks entsprechend verstärkt ausgeführt und auch die Anlage für das Ballastieren viel effektiver und schneller arbeiten muss, um die großen Lastwechsel beim Beladen auszugleichen.
Beste Grüße,

Johannes
Marcus-S
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Registriert: Mi 4. Feb 2009, 19:18
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Re: Stena-Line

Beitrag von Marcus-S »

Theodor Heuss hat geschrieben: Do 2. Nov 2023, 20:19
Christian Costa hat geschrieben: Do 2. Nov 2023, 18:34
PeterPan hat geschrieben: Do 2. Nov 2023, 13:17

1. Viel länger setzt Stena ihre Fähren auf ihren wichtigen Strecken mit Konkurrenz nicht ein. Und auch aus Umweltgründen muss man konkurrenzfähig bleiben.
2. Zu Deinem letzten Absatz: Deshalb finanziert Dänemark den Fehmarn-Belt-Tunnel alleine. Die bisherige Eisenbahn-Verbindung über das dänische Festland war sehr zeitintensiv. Das ändert sich mit dem neuen Tunnel gravierend. Ich denke nicht, dass es keinen Bedarf mehr von Rostock geben wird, aber er wird deutlich geringer ausfallen.
3. Es ist nicht sonderlich kompliziert: 2 Schiffe erfüllen die heutigen Umweltanforderungen nicht und eins die Qualitätsansprüche der Kundschaft. Das letzte Schiff hat das Image von TT in Schweden gerade ziemlich ramponiert... Da die ersten beiden Schiffe sehr alt sind und schon zum Teil verchartert werden, denke ich, dass man zeitnahe 2 Neubauten für die 3 Schiffe in Auftrag geben wird. Eher in der Größe der ND und RH.
4. Die beiden Stena´s können doch auf jeder Strecke eingesetzt werden. Egal ob mit oder ohne Eisenbahn.
Zu 4)
Ich weiß ja nicht, wieso du so darauf rumreitest, dass die beiden Oldies aus Rostock verschwinden müssten.
Such mal irgendeine Eisenbahnfähre im Ostseeraum. Welche Schiffe, sollen denn dann dort fahren?
Außer den alten Railships, die für die Russen nach Kaliningrad fahren, gibt es keine mehr.
Stenas einzige Bahnfähren sind die beiden zwischen Rostock und Trelleborg. Auch die gute alte Stena Scanrail ist Geschichte.
Die beiden können eben daher NICHT mal eben wo anders eingesetzt werden, denn so lang es die Bahn als Kunden gibt, werden diese Schiffe dort fahren müssen.
Du hast schon Recht, dass sich das ggf. mit Fertigstellung des Tunnels im Fehmarnbelt ändern kann, aber bis dahin wird sich rein gar nix ändern. Dann würde sicherlich auch Stena überlegen, ob es neue Bahnfähren geben muss, oder ob man das Bahngeschäft einfach, wie andere Reeder in der Vergangenheit auch, aufgibt und auch E-Flexer oder ähnliche Schiffe auf der Route einsetzt.

Weitere Gründe:
1.) sind beide Schiffe purpose built für die Strecke. Sie passen von den Abmessungen genau an ihre Anleger.
Das heißt auch, dass sie keine Bugrampen haben, was in unseren Breiten der Normalfall wäre. Autos müssen über eine extra Rampe an der Seite raus- und reinfahren. Dafür gibt es extra Rampen, nur für die beiden Stena Schiffe.
2.) Stena Schiffe haben (URD und STENA GOTHICA ausgenommen) Möglichkeiten der Doppeldeckbeladung. Selbst VISION und SPIRIT sind entsprechend umgebaut worden, bevor sie nach Polen gingen. Dadurch ist Stena extrem flexibel mit ihrer Flotte - mit Skane und der MV aber eben nicht.
3.) nenne mir eine Grund die aktuell vollkommen ausreichenden Schiffe auf der Rostock Route auszutauschen. Sie sind keinen Deut schlechter als TT-Line's Tom Sawyer, Huckleberry Finn oder auch Robin Hood oder Nils Dacke.
Du kannst doch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen und die TT Neubauten mit den beiden Oldies vergleichen. TT hat bei Peter Pan und Nils Holgersson auf großzügige Passagierbereiche gesetzt, da die Schiffe im Sommer fast ausschließlich auf der dann auch für Passagiere relevanten Route zwischen Travemünde und Trelleborg verkehren. MV und Skane sind Eisenbahnfähren und die verlegst du eben nicht mal eben.
Volle Zustimmung! Dazu kommt, was auch schon erwähnt wurde, dass die Skåne und MeckPom ohne große Umbauten nirgenwo eingesetzt werden können, also ein vorzeitiger Verkauf sehr unwirtschaftlich wäre.

Das Thema, dass Dänemark sich eine 2. Festlandverbindung gen Süden baut, ändert nichts an dem Problem Schwedens, dass bei Sperrung der Øresundbrücke der Güterverkehr, und da vor allem der Transport von nicht Standardladungseinheiten wie Metallkollies oder Papier, nicht ohne aufwändiges Umladen über die Ostsee kommt.

Je nach Zusage durch den Schwedischen Staat, wird sich Stena also überlegen, die beiden Fähren für weitere XYZ Jahre fit zu machen, da waren ja auch schon 10-15 Jahre Restlebensdauer genannt, oder aber 2 neue Spezialfähren zu bestellen. Und auch der von mir verlinke Artikel über den E-Flexer, wäre keine Standardausführung, da bei Einsenbahnfähren nicht nur andere Rampem ran müssen, sondern auch die Decks entsprechend verstärkt ausgeführt und auch die Anlage für das Ballastieren viel effektiver und schneller arbeiten muss, um die großen Lastwechsel beim Beladen auszugleichen.
Stimme ich auch voll zu!
Wie schon gesagt wurde, sind Eisenbahnfähren massiv gebaut mit tragenden Verstärkungen und somit auch wesentlich langlebiger als gewöhnliche Fahrzeugfähren, "unkaputtbar" wie man so schön sagt, was die Haltbarkeit der Konstruktion an sich betrifft. Ich verweise da auch auf die IC Fähren Generation der DSB (Kronprins Frederik, Prins Joachim, Dronning Ingrid) die jetzt schon über 40 Dienstjahre bewältigen und auf verschiedenen Einsatzgebieten immer noch aktiv sind.
Was einen eventuellen Weiterverkauf der Skane und Meck Pomm nach Beendigung derer Dienstzeit auf Rostock-Trelleborg angeht, sehe ich auch schwarz. Wie schon beschrieben, sind die beiden wirklich ganz speziell auch im Rampensystem nur für diese Route gebaut worden. Es gab zwar einmal in der Vergangenheit den Fall, dass die Meck Pomm damals für die MF Sassnitz auf der Strecke Sassnitz-Trelleborg im Eisenbahnverkehr einspringen musste, jedoch sind die beiden wirklich so speziell, dass man sie nicht flexibel überall einsetzen kann.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Nachfrage nach Eisenbahnbeförderung in naher Zukunft auf dieser Strecke entwickelt. Sollten sich wirklich die Ströme auf die Festlandanbindung fixieren, kann das Ende der beiden Fähren schnell kommen. Zu betrachten ist auch, dass die technische Entwicklung vor den Fähren auch nicht Halt macht in Sachen Brandschutz, Umweltschutz und Sicherheit, von der Moderne und Reisekomfort für die Zukunft ganz zu schweigen. Stena müsste dann richtig in Umbau und Anpassung an vorgeschriebene Standards investieren. Sollte die Bahn wirklich komplett auf die Festlandstrecke umschwenken, wäre mit Sicherheit das Ende der beiden Eisenbahn-Kombifähren gekommen. Und man könnte, wie hier in der Diskussion schon beschrieben, komplett auf Flexibilität setzen und E-Flexer Neubauten ordern, um Rostock-Trelleborg mit anderen Pur-Auto Fährlinien gleich zu setzen.
Doch wenn die Bahn in für Stena ausreichender Auslastung weiterhin über den Seeweg geht, (wovon ich ehrlich gesagt auch derzeit ausgehe) steht der angesetzten Lebensdauer der Fähren von 10-15 Jahren nichts im Weg, außer die beschriebenen Standards an Betriebssicherheit und Reisekomfort, die kontinuierlich angepasst werden müssen.

So denke ich über die Lage der Kombifähren.
Alle meine Schiffsfotos bei Shipspotting.com : https://www.shipspotting.com/photos/gallery?user=121111

Viele Grüße
Marcus

Angehangene Bilder tragen, wenn nicht anders erwähnt, mein Copyright!
KaiR
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Re: Stena-Line

Beitrag von KaiR »

Geht das nicht auch ohne die ständigen Vollzitate? Ist schwer zu lesen.
Grüße,

Kai
Bobby1978
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Re: Stena-Line

Beitrag von Bobby1978 »

Laut der Betreibergesellschaft die den Tunnel baut, soll dieser in 2029 fertig sein.
Die üblichen Verzögerungen mit eingerechnet rechne ich mit Freigabe des Tunnels zwischen 2030 -2032 (Aber vielleicht sind sie in DK ja besser mit dem Zeitmanagement als in D :D ).
Dann sind von der propagierten Restlaufzeit der Fähren ja schon gut 30-50% vorbei ;)
PeterPan
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Re: Stena-Line

Beitrag von PeterPan »

Bobby1978 hat geschrieben: Fr 3. Nov 2023, 09:22 Laut der Betreibergesellschaft die den Tunnel baut, soll dieser in 2029 fertig sein.
Die üblichen Verzögerungen mit eingerechnet rechne ich mit Freigabe des Tunnels zwischen 2030 -2032 (Aber vielleicht sind sie in DK ja besser mit dem Zeitmanagement als in D :D ).
Dann sind von der propagierten Restlaufzeit der Fähren ja schon gut 30-50% vorbei ;)

2029 ist realistisch, aber es gibt ja noch einen zweiten Tunnel, der nötig ist... ;-)
Und da dieser in Deutschland entsteht, gehe ich auch eher von 2030 oder später aus...

Dann sind die beiden Fähren 32 und 34 Jahre alt und somit genauso wenig konkurrenzfähig im Passagierbereich, wie aktuell die alten TT-Line-Fähren.
Da man davon ausgehen kann, dass TT diese Fähren bis dahin durch Neubauten ersetzt hat, weil sie über 40 Jahre alt wären, erhöht sich der Konkurrenzdruck weiter.
shipspotter96
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Beiträge: 2071
Registriert: Di 1. Jun 2021, 10:19

Re: Stena-Line

Beitrag von shipspotter96 »

Christian Costa hat geschrieben: Do 2. Nov 2023, 18:34 Ich weiß ja nicht, wieso du so darauf rumreitest, dass die beiden Oldies aus Rostock verschwinden müssten.
Such mal irgendeine Eisenbahnfähre im Ostseeraum. Welche Schiffe, sollen denn dann dort fahren?
Außer den alten Railships, die für die Russen nach Kaliningrad fahren, gibt es keine mehr.
Natürlich bietet es sich nicht an, die Stena-Fähren durch diese zu ersetzen, aber interessehalber frage ich mal nach: Es gibt doch mehr als diese vier (also 2 mal Stena und die 2 Russen) im Ostseeraum. Was ist denn mit den TT-Fähren? Oder den Scandlines-Fähren? Oder wurden da die Gleise entfernt?

Und da es hier ja ursprünglich um der Ersatz der Schiffe zwischen Trelleborg und Rostock ging: So viele, wie Stena von den E-Flexern immer wieder bestellt, würde es mich nicht wundern, wenn die Stena-Flotte in einigen Jahren so gut wie nur noch aus diesen Schiffen besteht (da würde der neue Entwurf von Stena RoRo schon passen für die Rostock-Trelleborg-Route). Ähnliches könnte auch bei Brittany Ferries geschehen, die ja jetzt schon vier (?) von den Schiffen in der Flotte oder bestellt haben.
Johannes7
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Registriert: Mo 21. Jul 2008, 08:57

Re: Stena-Line

Beitrag von Johannes7 »

shipspotter96 hat geschrieben: Sa 4. Nov 2023, 09:36
Christian Costa hat geschrieben: Do 2. Nov 2023, 18:34 Ich weiß ja nicht, wieso du so darauf rumreitest, dass die beiden Oldies aus Rostock verschwinden müssten.
Such mal irgendeine Eisenbahnfähre im Ostseeraum. Welche Schiffe, sollen denn dann dort fahren?
Außer den alten Railships, die für die Russen nach Kaliningrad fahren, gibt es keine mehr.
Natürlich bietet es sich nicht an, die Stena-Fähren durch diese zu ersetzen, aber interessehalber frage ich mal nach: Es gibt doch mehr als diese vier (also 2 mal Stena und die 2 Russen) im Ostseeraum. Was ist denn mit den TT-Fähren? Oder den Scandlines-Fähren? Oder wurden da die Gleise entfernt?
[...]
Dazu noch zwei: POLONIA und SKANIA.
Ferner könnte noch die WOLIN genannt werden, weil bei ihr die Gleise mit Stahlblechen zugeschweisst wurden.

Ist mir auch schwer nachvollziehbar, die beiden Eisenbahnfähren wegen des Alters abzuschaffen.
Sie laufen doch, Passagierbereiche können im Rahmen der Möglichkeiten angepasst werden und nachdem was man von den TT-Neubauten so hört, sollte so erst recht dran festgehalten werden.

Es scheint immer wieder vergessen zu werden, dass die POVL ANKER schon lange ausgeflottet werden sollte.
Das hatten jedenfalls die früheren Reedereien vor und mit Inbetriebnahme der DUEODDE und ihrer Schwester durfte die JENS KOFOED abdanken.
Und? Fährt immer noch!

Qualität setzt sich halt durch und das gilt es zu schätzen.
Ihr dürft selbst nachforschen, welches Baujahr die POVL ANKER ist.
Ihren Oldtimer zu schätzen wussten auch die Bornholmer , war er doch das einzige sturmfeste Schiff, im Vergleich zum Rest der Flotte.

So wurde investiert und gut is'.

Oder noch ein Beispiel: Umbau der ex. KOPERNIK.
Die wurde im letzten Moment "vom Strand gezogen" und steht auf einer Stufe mit nem Neubau.

Fähren wie die GOTHICA oder URD "dürfen" bei so einem Alter auch mal etwas klappern.
Jeder von uns hat andere Ansprüche.
Bei solchen Neubauten "sollte" das nicht nach Monaten sein.
Im Dezember 2022 war ich mit der STENA ESTELLE unterwegs. Da hingen schon Türen, die Reling war stellenweise kaputt (Verletzungsgefahr), die Kabinen waren kleiner ... nur so gesagt.
Die Schifffahrt im Herzen - seit über 30 Jahren.
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