Fritz hat geschrieben: ↑Mi 29. Okt 2025, 19:40
Passt ja vielleicht hier hin, zu den "Unglücken" ja auch nicht so recht.
Ich lese heute in der NWZ einen Artikel von Jens Voitel. In Emden bekommt das Schiff BG Ireland einen neuen Moto. So weit so gut.
Der Projekting der Werft wird mit den Worten zitiert: "Die Bolzen-Kolbenstange war gerissen und hatte den Motor beschädigt."
Was ist da wohl für ein Motorschaden aufgetreten der zu einer komplett neuen Maschine geführt hat?
Gruß
Fritz
 
Guten Morgen Fritz, 
die BG Ireland hat eine MaK 9M43 Maschine, also einen Viertaktmotor mit rund 930kW pro Zylinder. 
In der Vergangenheit ist bereits öfter vorgekommen, dass die Pleuelbolzen abgerissen sind und dadurch das Pleuel durch den Motorblock geschlagen ist. Als Beispiel die MV Thetis D vor einigen Jahren, da ist das Pleuel samt Teilen der Laufbuchse durch den Motorblock geschlagen, hat dabei Brennstoff und Schmierölleitungen zerlegt, was einen Brand im Maschinenraum ausgelöst hat. Hier waren unzureichend angezogene Lagerbolzen die Ursache. Motor auf der Thetis D ist ein MAN 58/64 Viertakter.
Wenn der Block vom Pleuel zerlegt ist, ist dies wie beim KFZ ein Totalschaden des Motors. In aller Regel werden dann Block, Wanne, Laufbuchsen, Kolben, Pleuel, usw. getauscht, je nach Zustand kann man Einspritzpumpen, Zylinderköpfe und Turbolader überholen und wieder montieren. 
Die ganze Aktion ist je nach Schiff sehr aufwendig, da der Hauptmotor in aller Regel ringsum völlig zugebaut ist und neben dem riesigen Loch im Rumpf, muss viel Peripherie entfernt werden... 
Welcher Spezialist auf die Bezeichnung "Bolzen-Kolbenstange" gekommen ist, erschließt sich mir allerdings nicht 
