Update 21.00 Uhr.
Guten Abend!
Einerseits: Es ist wie es ist.
Andererseits: Mit der Entscheidung, jetzt die Schwefelsäure direkt in den Rhein zu verklappen, hat die Einsatzleitung ihre Glaubwürdigkeit verspielt.
Jetzt wird bekannt gegeben, dass bereits seit der Havarie 900 Tonnen Schwefelsäure ausgelaufen sind.
Jetzt wird bekannt gegeben, dass der übliche pH-Wert des Mittelrheins bei 8,0 bis 8,1 liegt. Aber schon am 14.1.2011 war der pH-Wert am Fähranleger St. Goar 7,67. Und der SWR gibt heute bekannt, dass mit Beginn des Verklappens heute "am rechten Ufer (...) die pH-Werte bei 7,1 und in der Flussmitte bei 7,2" lagen.

Das pH-Wert-Messgerät auf einem Fähranleger bei St. Goar zeigte am 14.1.2011 um 12.59 Uhr einen Wert von 7,67 an. Zu diesem Zeitpunkt (und auch danach) behauptete die Einsatzleitung, es wäre keine Schwefelsäure ausgetreten.
Am Freitag, den 28.1.2011 schrieb ich hier folgendes:
"Die Mitteilung 23 aus dem gemeinsamen Pressezentrum vom 27.1.2011, 14 Uhr, wirft Fragen auf. Bisher ging ich davon aus, dass auch die Wallgänge beprobt werden sollen und nicht nur die Innentanks. Nun lag zwar das Ergebnis von Innentank Nr. 7 ("...beinhaltet ... Schwefelsäure, Wasser und Wasserstoff.") als Erstes vor und weitere sollen folgen, aber man hat ja deutlich gesehen, dass die Aussenhaut des Schiffes angebohrt wurde, man also damit auch Zugang zu den Wallgängen suchte. Welche Untersuchungsergebnisse hat man wohl dort festgestellt?
Ich denke, es sind noch viele Fragen unbeantwortet.
Darunter auch diese: Wenn sich im Center-Tank Nr. 7 neben Schwefelsäure und Wasserstoff auch noch Wasser befindet, wie kam es dort hinein? Und lässt sich damit die Behauptung aufrecht erhalten, dass keine Schwefelsäure in den Rhein geflossen ist?"
Diese Fragen blieben in den Erklärungen aus dem Presse-Zentrum bis heute unbeantwortet. Also ist mein persönlicher Eindruck, dass man gegenüber der Öffentlichkeit wichtige Informationen verschwiegen hat! Und damit haben die Einsatzkräfte und deren Presse-Leute ihre Glaubwürdigkeit verspielt.
Übrigens: Es war der gleiche SPD-Staatsekretär Lewentz der unmittelbar nach der Havarie vom "kontrolierten Einleiten" von Schwefelsäure sprach und derselbe gibt heute bekannt, dass nun doch verklappt werden soll.
mfg Peter Hartung
Update:
Guten Abend!
Es gibt ein weiteres (indirektes) Indiz dafür, dass sehr frühzeitig bekannt war, dass Schwefelsäure aus der "WALDHOF" auslief. Das waren die aussergewöhnlichen Hochwasser-Schutzmaßnahmen am 15. und 16. Februar 2011, die das THW für die ufernahen Bereiche der Altstadt von St. Goar durchführen musste. Man riegelte diesmal mit Beton-Elementen und Sandsäcken den Uferbereich ab und pumpte das Rheinwasser zurück. Vgl. diesen Bericht aus der "RHEINZEITUNG":
http://www.rhein-zeitung.de/regional...id,189677.html
Merkwürdigerweise ist ein zweiter Bericht mit dem Titel
Sensation: St. Goarer Altstadt blieb hochwasserfrei
Rhein Zeitung - 16.01.2011
Mittelrhein - Es ist eine Sensation: Die Altstadt von St. Goar blieb hochwasserfrei.
nicht mehr im Internet verfügbar (Fehlercode 404 - Page Not found).
mfg Peter Hartung