Abwrack Thread...

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Frank-B
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Re: Abwrack Thread...

Beitrag von Frank-B »

Erzfrachter Diamond Warrior am 31.07.2011 auf dem Marmarameer

Das Schiff ist am 29.02.2012 am Strand von
Gadani, Pakistan zum Abbruch eingetroffen.

IMO : 8308850
Name : Diamond Warrior
Rufzeichen : J8XU4
MMSI : 375396000
GT : 97183
DWT : 197091
Typ : Erzfrachter
Baujahr : 1984
Flagge: Saint Vincent & Grenadines
Bild bei Shipspotting:
http://www.shipspotting.com/gallery/pho ... id=1510941

Viele Grüße von Frank

Bild
Peter Hartung
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Re: Abwrack Thread...

Beitrag von Peter Hartung »

Moin!

Die chilenische "COPIHUE", als letzte "STEINHÖFT" 1977 bei HDW in Kiel-Gaarden für H. M. Gehrckens, Hamburg, gebaut, ist nicht mehr. Sie wurde ab dem 5.1.2011 in Guayaquil abgebrochen.

Der Frachter wurde im Dock gebaut und am 4. November 1977 als "STEINHÖFT" unter der Baunummer 114 bei den Howaldtswerken Deutsche Werft AG in Kiel-Gaarden ausgedockt. Sie war das vierte Gehrckens-Schiff mit dem Namen "STEINHÖFT". Abgeliefert wurde das Schiff am 31. Januar 1978 als "GONGOLA HOPE" an die Ingo Greiss Schiffahrts-KG, Hamburg, Korrespondentreeder H. M. Gehrckens & Co. Hamburg. Das Schiff hatte damals einen Auftragswert von 23,75 Millionen Deutsche Mark (ca. 12 Millionen Euro).

Insgesamt 16 Mehrzweckfrachter dieses Schiffstyps wurden von HDW abgeliefert mit unterschiedlichem Ladegeschirr und auch in unterschiedlichen Größen, jeweils angepaßt an die Bedürfnisse der beauftragenden Reeder. Neben H. M. Gehrckens, die die ersten beiden Frachter bestellten, kamen Aufträge von den Reedereien Peter Döhle, Hamburg, Rob. M. Sloman jr., Hamburg, Friedrich A. Detjen, Hamburg, Bugsier, Hamburg und Wesch, Hamburg.

Der Frachter "STEINHÖFT" trug das Unterscheidungssignal DAOO. Das Schiff hat einen Raumgehalt von 7.426 Brutto-Registertonnen bzw. 5.347 Netto-Registertonnen als Volldecker. Als Shelterdecker beläuft sich die Vermessung auf 4.407 BRT bzw. 3.095 NRT. Die Tragfähigkeit beträgt 10.480 Tonnen als Volldecker bzw. 7.915 Tonnen als Shelterdecker. Das Schiff hat eine Länge von 129,54 Meter, eine Breite von 21,04 Meter bei einem Tiefgang von 8,06 Metern (Volldecker) bzw. 6,87 Meter (Shelterdecker) mit einer Seitenhöhe von 10,53 Metern bis zum Hauptdeck. Die Schüttgut-Kapazität beträgt 16.010 Kubikmeter, Stückgut kann das Schiff 14.045 Kubikmeter laden. 480 TEU (= 20-ft-Container) konnten geladen werden.

Die "STEINHÖFT" wurde ausgerüstet mit zweimal zwei Ladekränen mit je 18,25 Tonnen Tragfähigkeit, wovon je zwei zu Duplex-Kränen mit doppelter Tragkraft für den Container-Umschlag gekoppelt werden konnten. Ein fünfter Kran vor dem Brückenhaus hatte eine Tragfähigkeit von 21 Tonnen.

Luke 1 ist 13,44 m lang und 10,73 m lang. Die Luken 2 und 3 sind jeweils 26,19 m lang und 15,90 m breit.

Das Schiff hat die höchste Eisklasse 100 A 4 und ist eingerichtet für den Containertransport. Zusätzlich hat es einen verstärkten Innenboden für Schwergutladung.

Angetrieben wird das Schiff mit einem 5.884 kW bzw. 8.000 PS leistenden 4-Takt-Sechs-Zylinder-MaK-Dieselmotor, . Damit schafft die „STEINHÖFT" eine Dienstgeschwindigkeit von 16,8 kn.

1979 erhielt der Frachter wieder seinen alten Namen zurück: "STEINHÖFT", aber 1981 wurde er schon wieder umbenannt und zwar in "ELMA SEIS". Ab Mai 1982 hieß das Schiff wieder "STEINHÖFT". Im Oktober 1985 wurde die "STEINHÖFT" an die Common Trade Navigation Co. Ltd in Limassol auf Zypern übergeben. Der Korrespondentreeder Columbia Shipmanagement Ltd., Limassol, änderte den Schiffsnamen geringfügig in "STEINHOEFT". Ab 1986 hieß das Schiff "ISLA BARTHOLOMÉ", ab 1990 dann "ATAIR". 1990 erfolgte der Verkauf an die Transmares Naviera Chilena Ltd., Valparaiso (Chile).

Das Schiff hieß seitdem "COPIHUE", 1995 übernahm die Administratora de Naves Humboldt Ltda. das Schiffsmanagement und die "COPIHUE" wurde neu vermessen. Nun hatte sie eine BRZ von 7.759 und war bis Ende 2010 immer noch in chilenischen Gewässern in Fahrt. Das Ende kam am 5. Januar 2011, an diesem Tag begann der Abbruch des Schiffes in Guayaquil bei der Firm Cia Kaiser.

mfg Peter Hartung
Zuletzt geändert von Peter Hartung am So 11. Mär 2012, 09:01, insgesamt 3-mal geändert.
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Peter Hartung
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Re: Abwrack Thread...

Beitrag von Peter Hartung »

Moin!

Auch der letzte Gehrckens-Frachter "STUBBENHUK" ist in den Hochofen gewandert. Am 14.2.2011 begann der Abbruch am Strand von Alang (Indien).

Die "STUBBENHUK" war der letzte Frachter der Hamburger Reederei Gehrckens und wurde 1977 mit der MS "STEINHÖFT" in Dienst gestellt. Sie war das vierte Gehrckens-Schiff mit diesem Namen und entstammte einer Reihe von neuen Mehrzweckfrachtern, die von den Howaldswerken-Deutsche Werft (HDW) in Hamburg und Kiel konzipiert und gebaut wurden. Insgesamt 16 Mehrzweckfrachter dieses Schiffstyps wurden von HDW abgeliefert mit unterschiedlichem Ladegeschirr und auch in unterschiedlichen Größen, jeweils angepaßt an die Bedürfnisse der beauftragenden Reeder. Neben H. M. Gehrckens, die die ersten beiden Frachter bestellten, kamen Aufträge von den Reedereien Peter Döhle, Hamburg, Rob. M. Sloman jr., Hamburg, Friedrich A. Detjen, Hamburg, Bugsier, Hamburg und Wesch, Hamburg.

Am 1. März 1978 lief der Frachter unter der Baunummer 115 bei den Howaldtswerken Deutsche Werft AG in Kiel vom Stapel. Die "STUBBENHUK" war das vierte Gehrckens-Schiff mit dem Namen. Abgeliefert wurde das Schiff am 12. Mai 1978 an H. M. Gehrckens & Co. Hamburg. Das Schiff hatte damals einen Auftragswert von 23,75 Millionen Deutsche Mark (ca. 12 Millionen Euro).

Der Frachter trug das Unterscheidungssignal DGQP. Das Schiff hat einen Raumgehalt von 7.426 Brutto-Registertonnen bzw. 5.347 Netto-Registertonnen als Volldecker. Als Shelterdecker beläuft sich die Vermessung auf 4.407 BRT bzw. 3.095 NRT. Die Tragfähigkeit beträgt 10.480 Tonnen als Volldecker bzw. 7.915 Tonnen als Shelterdecker. Der Mehrzweckfrachter hat eine Länge von 129,54 Meter, eine Breite von 21,04 Meter bei einem Tiefgang von 8,06 Metern (Volldecker) bzw. 6,87 Meter (Shelterdecker) mit einer Seitenhöhe von 10,53 Metern bis zum Hauptdeck. Die Schüttgut-Kapazität beträgt 16.010 Kubikmeter, Stückgut kann das Schiff 14.045 Kubikmeter laden. 480 TEU (= 20-ft-Container) konnten geladen werden.

Die "STUBBENHUK" wurde ausgerüstet mit zweimal zwei Ladekränen mit je 18,25 Tonnen Tragfähigkeit, wovon je zwei zu Duplex-Kränen mit doppelter Tragkraft für den Container-Umschlag gekoppelt werden konnten. Ein fünfter Kran vor dem Brückenhaus hatte eine Tragfähigkeit von 21 Tonnen.

Luke 1 ist 13,44 m lang und 10,73 m lang. Die Luken 2 und 3 sind jeweils 26,19 m lang und 15,90 m breit.

Das Schiff hat die höchste Eisklasse 100 A 4 und ist eingerichtet für den Containertransport. Zusätzlich hat es einen verstärkten Innenboden für Schwergutladung.

Angetrieben wird das Schiff mit einem 5.884 kW bzw. 8.000 PS leistenden 4-Takt-Sechs-Zylinder-MaK-Dieselmotor, . Damit schafft die „STEINHÖFT" eine Dienstgeschwindigkeit von 16,8 kn.

1987 wurde der letzte Frachter der Hamburger Traditionsreederei H. M. Gehrckens verkauft. Das Schiff wurde übernommen von der Peter Döhle Schiffahrts KG (GmbH & Co.), Hamburg, und in "BELGRANO" umbenannt. Ab 1989 fuhr das Schiff wieder mit Heimathafen Hamburg am Heck. 1990 dann verkaufte Döhle den Frachter an Bajarepps Shipping Co. Ltd. in Limassol auf Zypern. Im gleichen Jahr wurde das Schiff weitergereicht an die Omnium Agencies Inc., Limassol. 1992 ging das Schiff zurück an Bajarepps Shipping, Navigo Shipmanagement Co. Ltd. übernahm die Betreuung. 1995 übernahm wiederum Omnia Agencies Inc. die "BELGRANO". Neu vermessen hatte der Frachter nun eine BRZ von 7.669 bei 10.420 tdw. Im Jahr 2000 kaufte die Dignel Shipping Co. Ltd, Limassol, den Frachter und benannte ihn in "CYPRIOT WAVE" (siehe Fotos) um. Weitere Namenswechsel folgten: Ab 2001 "SEA EXPRESS", ab 2007 "BAYBURT 5" für eine türkische Reederei und seit März 2008 fährt die ehemalige "STUBBENHUK", der letzte HMG-Frachter unter der Flagge der Mongolei. Nun heißt das Schiff "DELPHIN", Reeder war die türkische Schiffahrtsfirma Horizon Denizcilik in Istanbul.

Am 14.2 2011 begann der Abbruch auf dem Strand in Alang (Indien) bei der Abbruchfirma Rishi Shipbreakers.

mfg Peter Hartung

PS: Sehe eben, dass die Mitteilung vom Abwracken des Schiffes hier bereits vor einigen Monaten von Andreas und ArneKiel gepostet wurde.
Zuletzt geändert von Peter Hartung am So 11. Mär 2012, 09:00, insgesamt 2-mal geändert.
Alle Fotos von Peter Hartung sind (falls nicht anders angegeben) unter einer
Creative Commons-Genehmigung lizenziert. Siehe hier: Foto-Lizenz: CC-BY-NC-ND
Andreas
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Re: Abwrack Thread...

Beitrag von Andreas »

Danke Peter

für diese detaillierten Lebensläufe, sie zu lesen ist immer ein Vergnügen, darum bitte mehr davon, auch wenn ein Abbruch schonmal kurz vermeldet wurde.


Danke und beste Grüsse
Andreas
nbocean
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Re: Abwrack Thread...

Beitrag von nbocean »

KANO,1972 bei Schulte+Bruns in Emden als Carola Schulte gebaut und später viele Jahre für Harms als Feedersailor unterwegs, ist auf dem Weg nach Aliaga.
Andreas
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Re: Abwrack Thread...

Beitrag von Andreas »

nbocean hat geschrieben:KANO,1972 bei Schulte+Bruns in Emden als Carola Schulte gebaut und später viele Jahre für Harms als Feedersailor unterwegs, ist auf dem Weg nach Aliaga.
Als Feedersailor 1995 im NOK

Bild
KaiR
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Re: Abwrack Thread...

Beitrag von KaiR »

Hallo,

keine Ahnung ob es hier schon stand: seit kurzem wird das Seegebiet vor Bavnagar / Alang vom AIS erfasst:

http://www.marinetraffic.com/ais/de/def ... pe_color=7

Man kann den Schiffen life beim beachen zusehen.

Grüße

Kai
Grüße,

Kai
Torge
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Re: Abwrack Thread...

Beitrag von Torge »

Auf dieser Homepage sieht man Bilder von der ehemaligen Pride of Telemark.... kaum wieder zu erkennen :-(

http://www.midshipcentury.com/
Bernd U
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Re: Abwrack Thread...

Beitrag von Bernd U »

Wurde zum Abbruch nach Alang verkauft:
Bild
Maregas Imo 8222214 gebaut bei O & K ,Luebeck 1983
Schade,haette die Wesergas gerne noch einmal gesehen!
Mfg Bernd
Video:https://www.youtube.com/watch?v=8y0kTkMJp2M
Andreas
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Re: Abwrack Thread...

Beitrag von Andreas »

Die 1981 bei der Elbe-Werft in Rosslau als Refrizherator 602 erbaute Koviya ging heute in Aliaga auf den Strand.

http://www.shipspotting.com/gallery/pho ... lid=263777

Intressant ist, dass dieses Schiff lange Zeit als Kühlschiff bezeichnet wurde, demnach müssen wohl seine Laderäume kühlbar gewesen sein?
Wäre intressant ob jemand mehr weiss zu diesem Schiff, bzw diesem Typ, von welchem es noch etliche Schwesternschiffe gibt.

Grüsse
Andreas
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