Moin!
Auch der letzte Gehrckens-Frachter
"STUBBENHUK" ist in den Hochofen gewandert. Am 14.2.2011 begann der Abbruch am Strand von Alang (Indien).
Die "STUBBENHUK" war der letzte Frachter der Hamburger Reederei Gehrckens und wurde 1977 mit der MS "STEINHÖFT" in Dienst gestellt. Sie war das vierte Gehrckens-Schiff mit diesem Namen und entstammte einer
Reihe von neuen Mehrzweckfrachtern, die von den Howaldswerken-Deutsche Werft (HDW) in Hamburg und Kiel konzipiert und gebaut wurden. Insgesamt 16 Mehrzweckfrachter dieses Schiffstyps wurden von HDW abgeliefert mit unterschiedlichem Ladegeschirr und auch in unterschiedlichen Größen, jeweils angepaßt an die Bedürfnisse der beauftragenden Reeder. Neben H. M. Gehrckens, die die ersten beiden Frachter bestellten, kamen Aufträge von den Reedereien Peter Döhle, Hamburg, Rob. M. Sloman jr., Hamburg, Friedrich A. Detjen, Hamburg, Bugsier, Hamburg und Wesch, Hamburg.
Am 1. März 1978 lief der Frachter unter der Baunummer 115 bei den Howaldtswerken Deutsche Werft AG in Kiel vom Stapel. Die "STUBBENHUK" war das vierte Gehrckens-Schiff mit dem Namen. Abgeliefert wurde das Schiff am 12. Mai 1978 an H. M. Gehrckens & Co. Hamburg. Das Schiff hatte damals einen Auftragswert von 23,75 Millionen Deutsche Mark (ca. 12 Millionen Euro).
Der Frachter trug das Unterscheidungssignal DGQP. Das Schiff hat einen Raumgehalt von 7.426 Brutto-Registertonnen bzw. 5.347 Netto-Registertonnen als Volldecker. Als Shelterdecker beläuft sich die Vermessung auf 4.407 BRT bzw. 3.095 NRT. Die Tragfähigkeit beträgt 10.480 Tonnen als Volldecker bzw. 7.915 Tonnen als Shelterdecker. Der Mehrzweckfrachter hat eine Länge von 129,54 Meter, eine Breite von 21,04 Meter bei einem Tiefgang von 8,06 Metern (Volldecker) bzw. 6,87 Meter (Shelterdecker) mit einer Seitenhöhe von 10,53 Metern bis zum Hauptdeck. Die Schüttgut-Kapazität beträgt 16.010 Kubikmeter, Stückgut kann das Schiff 14.045 Kubikmeter laden. 480 TEU (= 20-ft-Container) konnten geladen werden.
Die "STUBBENHUK" wurde ausgerüstet mit zweimal zwei Ladekränen mit je 18,25 Tonnen Tragfähigkeit, wovon je zwei zu Duplex-Kränen mit doppelter Tragkraft für den Container-Umschlag gekoppelt werden konnten. Ein fünfter Kran vor dem Brückenhaus hatte eine Tragfähigkeit von 21 Tonnen.
Luke 1 ist 13,44 m lang und 10,73 m lang. Die Luken 2 und 3 sind jeweils 26,19 m lang und 15,90 m breit.
Das Schiff hat die höchste Eisklasse 100 A 4 und ist eingerichtet für den Containertransport. Zusätzlich hat es einen verstärkten Innenboden für Schwergutladung.
Angetrieben wird das Schiff mit einem 5.884 kW bzw. 8.000 PS leistenden 4-Takt-Sechs-Zylinder-MaK-Dieselmotor, . Damit schafft die „STEINHÖFT" eine Dienstgeschwindigkeit von 16,8 kn.
1987 wurde der letzte Frachter der Hamburger Traditionsreederei H. M. Gehrckens verkauft. Das Schiff wurde übernommen von der Peter Döhle Schiffahrts KG (GmbH & Co.), Hamburg, und in "BELGRANO" umbenannt. Ab 1989 fuhr das Schiff wieder mit Heimathafen Hamburg am Heck. 1990 dann verkaufte Döhle den Frachter an Bajarepps Shipping Co. Ltd. in Limassol auf Zypern. Im gleichen Jahr wurde das Schiff weitergereicht an die Omnium Agencies Inc., Limassol. 1992 ging das Schiff zurück an Bajarepps Shipping, Navigo Shipmanagement Co. Ltd. übernahm die Betreuung. 1995 übernahm wiederum Omnia Agencies Inc. die "BELGRANO". Neu vermessen hatte der Frachter nun eine BRZ von 7.669 bei 10.420 tdw. Im Jahr 2000 kaufte die Dignel Shipping Co. Ltd, Limassol, den Frachter und benannte ihn in "CYPRIOT WAVE" (siehe Fotos) um. Weitere Namenswechsel folgten: Ab 2001 "SEA EXPRESS", ab 2007 "BAYBURT 5" für eine türkische Reederei und seit März 2008 fährt die ehemalige "STUBBENHUK", der letzte HMG-Frachter unter der Flagge der Mongolei. Nun heißt das Schiff "DELPHIN", Reeder war die türkische Schiffahrtsfirma Horizon Denizcilik in Istanbul.
Am 14.2 2011 begann der Abbruch auf dem Strand in Alang (Indien) bei der Abbruchfirma Rishi Shipbreakers.
mfg Peter Hartung
PS: Sehe eben, dass die Mitteilung vom Abwracken des Schiffes hier bereits vor einigen Monaten von Andreas und ArneKiel gepostet wurde.